Kurkuma: Ähnlich wirksam wie Ibuprofen, aber mit weniger Nebenwirkungen

Studien zeigen, dass das uralte Gewürz Kurkuma gegen vielerlei Beschwerden wirkt und teilweise sogar bekannte Schmerzmittel wie Ibuprofen nahezu nebenwirkungsfrei ersetzten kann. Mit Tipps und Rezepten, um Kurkuma in die eigene Hausapotheke aufzunehmen.
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Die gelbe Kraft der Natur: Kurkuma – ein vielseitiges Gewürz mit beeindruckenden gesundheitlichen Vorteilen.Foto: iStock
Von 23. Juli 2023

Kurkuma, ein Gewürz, das aus der Wurzel der Pflanze Curcuma longa gewonnen wird, gehört zur Familie der Ingwergewächse. Sie ist seit über 5.000 Jahren als Nahrungs- und Heilmittel bekannt und in einer Vielzahl von Studien untersucht worden. Curcumin, der bekannteste Wirkstoff in Kurkuma, der ihr auch die gelbe Farbe verleiht, hat entzündungshemmende, antioxidative, antivirale, antibakterielle und antimykotische Eigenschaften.

So kann die Wurzel bei einer Vielzahl von Beschwerden zur Anwendung kommen – darunter Kopfschmerzen, Schmerzen, Entzündungen, Schwellungen oder Fieber.

Trotz der weitverbreiteten Ansicht, dass von Menschenhand erschaffene Medikamente „wirksamer“ wären als natürliche Heilmittel, widerlegen wissenschaftliche Studien diesen Glauben. So kam beispielsweise eine im Jahr 2009 veröffentlichte Studie zu dem Ergebnis, dass Kurkuma-Extrakte bei der Behandlung von Knie-Osteoarthritis „offenbar eine ähnliche Wirksamkeit und Sicherheit wie Ibuprofen“ aufweisen.

Diese Erkenntnisse wurden im Jahr 2014 erneut bestätigt, als eine weitere wissenschaftliche Studie feststellte, dass Kurkuma bei der Behandlung von Knieschmerzen und Gelenksteifigkeit eine Wirksamkeit aufweist, die der des bekannten Schmerzmittels Ibuprofen entspricht. Bemerkenswert dabei ist, dass die Einnahme von Kurkuma signifikant weniger Nebenwirkungen hervorruft – einschließlich geringeren Bauchschmerzen und Unwohlsein – im Vergleich zu Ibuprofen.

Zudem ist Ibuprofen oft mit einer Reihe von „inaktiven Inhaltsstoffen“ wie Maisstärke, Titandioxid, gelbes und rotes Eisenoxid, Polysorbat 80, Polyethylenglykol oder, wie in einer amerikanischen Walmart-Variante festgestellt, sogar „weißer Tinte“ versetzt.

Wenn man Heilmittel auf Basis von Kurkuma herstellt oder erwirbt, die ausschließlich natürliche Bestandteile enthalten, lassen sich diese zusätzlichen Hilfsstoffe umgehen.

Wann man Kurkuma einsetzen sollte

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Kurkuma bei folgenden Beschwerden hilfreich sein kann:

Darreichungsformen

Obwohl der direkte Verzehr von roher Kurkuma-Wurzel ein wirksames Heilmittel ist, ist die Wurzel verderblich und daher für ein Erste-Hilfe-Set nicht praktikabel. Ebenso ist Kurkuma-Tee ein wirksames Mittel, erfordert jedoch warmes Wasser und Zeit zum Ziehen, was nicht ideal ist, wenn schnell ein Heilmittel benötigt wird.

Die besten Optionen für ein Erste-Hilfe-Set sind Kurkuma-Tinktur, -umschläge und -kapseln (trockene, pulverisierte Form).

Bei Hautirritationen ist ein Kurkuma-Umschlag oftmals die erste Wahl. Für nahezu alle anderen akuten Beschwerden kann eine Kurkuma-Tinktur eingesetzt werden. Sie ist hochwirksam, unkompliziert herzustellen, sofort einsatzbereit und lässt sich auch Personen verabreichen, die Probleme mit dem Schlucken von Kapseln haben. Allerdings gilt zu beachten, dass Tinkturen fast immer hochprozentigen Alkohol enthalten.

Diese Heilmittel können auf Wunsch in der heimischen Küche zubereitet oder als fertige Produkte erworben werden.

Rezeptvorschläge

Im Folgenden finden Sie erprobte Rezepte für Kurkuma-Tinktur, -Umschläge und -Kapseln.

Es ist zu beachten, dass nicht jede Kurkuma gleichwertig ist. Berichten zufolge enthalten einige Marken von getrocknetem Kurkuma erhöhte Mengen von Schwermetallen. Ebenso weisen bestimmte Kurkuma-Kapsel-Marken angeblich erhöhte Werte von Bakterien und Blei auf.

Daher ist es sinnvoll, biologisch angebaute Kurkuma-Wurzeln zu verwenden, oder wenn möglich, diese selbst anzubauen.

Kurkuma-Tinktur

Ergibt circa 700 Milliliter (ml)

Zutaten:
250 Gramm frische Bio-Kurkuma-Wurzel gerieben

500 ml Wodka (40 Prozent Alkohol)

1 Teelöffel frisch gemahlener Bio-Pfeffer

Utensilien:
Ein 1-Liter-Glas (zum Ansetzen)

Zwölf 60 ml braune oder blaue Glasflaschen mit Pipetten, um die Lichtexposition zu minimieren (zur Aufbewahrung der Tinktur)

Zubereitung:

  1. Glas und Glasflaschen gründlich waschen und trocknen.
  2. Kurkuma-Wurzel unter gefiltertem Wasser sanft abspülen und mit einer Käsereibe oder Küchenmaschine raspeln und in das Glas geben.
  3. Gemahlenen Pfeffer dazugeben.
  4. Alkohol hinzufügen. Deckel fest verschließen. Sanft schütteln.
  5. Sechs Wochen lang dunkel und kühl, am besten in einem Schrank, ziehen lassen. Täglich sanft schütteln.
  6. Nach den sechs Wochen die Mischung über eine Schüssel mit einem Nussmilchbeutel oder einem Käsetuch abseihen. Die festen Bestandteile ausdrücken, um die gesamte Flüssigkeit zu extrahieren.
  7. Flüssigkeit in 60 ml Glasflaschen füllen.
  8. Bei Bedarf mit der Pipette dosieren.

Dosierung:
Nach Bedarf verwenden. Eine gängige Dosierung sind 15 Tropfen, jedoch variiert die Dosierung je nach Person. Für eine Minute unter die Zunge legen, bevor geschluckt wird.

Kurkuma-Umschlag

Ein Umschlag aus Kurkuma kann direkt auf die Haut aufgetragen werden, um Beschwerden wie Insektenstiche, Juckreiz oder auch Schmerzen und Schwellungen zu lindern. Es ist ein effektives Mittel, kann aber temporär die Haut und andere Oberflächen, mit denen es in Kontakt kommt, gelblich färben.

Rezept:

  • Mit frischer Kurkuma-Wurzel: Falls Sie frische haben, kauen Sie die Wurzel, bis sie in Ihrem Mund eine breiartige Masse bildet. Tragen Sie diesen Brei auf die betroffene Stelle auf und bedecken Sie diese mit einem Pflaster oder Verband. Bei Bedarf wiederholen Sie diesen Vorgang.
  • Mit Kurkuma-Wurzel-Pulver: Sie können dieses zwar selbst herstellen, aber ich bevorzuge, es von einem vertrauenswürdigen Hersteller zu kaufen. Rühren Sie so viel warmes Wasser zu dem Pulver, bis es eine dicke Konsistenz wie griechischer Joghurt bekommt. Tragen Sie diese Mischung auf die betroffene Stelle auf und bedecken Sie sie mit einem Pflaster oder Verband. Auch hier gilt: Bei Bedarf wiederholen Sie diesen Vorgang.
Kurkuma-Kapseln

Sie stellen eine gute Alternative dar, falls man keine Tinktur zur Hand hat. Zudem sind sie einfacher zu transportieren.

Man kann Kurkuma-Kapseln selbst herstellen (siehe unten stehendes Rezept), aber der bequemste Weg ist, sie fertig zu kaufen.

Egal ob gekauft oder selbst gemacht, wichtig ist, dass die Kurkuma-Kapseln Schwarzen Pfeffer enthalten. Es wurde berichtet, dass dieser die Aufnahme und Wirksamkeit von Curcumin – dem aktiven Bestandteil in Kurkuma – verbessert.

Zutaten:
160 ml Bio-Kurkuma-Wurzel-Pulver

2 Teelöffel frisch gemahlener Bio-Schwarzer-Pfeffer

„00“ vegane Kapseln

Benötigte Materialien:

Handschuhe

Glasteller

Löffel

Zubereitung:

  1. Ziehen Sie Handschuhe an, um Ihre Finger vor Verfärbungen zu schützen.
  2. Mischen Sie auf dem Glasteller gründlich das Kurkuma-Pulver mit dem Schwarzen Pfeffer.
  3. Öffnen Sie eine Kapsel und füllen Sie mit dem größeren Teil der Kapsel das Kurkuma-Pfeffer-Gemisch ein. Wiederholen Sie diesen Schritt, bis kein weiteres Pulver mehr in die Kapsel gepresst werden kann.
  4. Verschließen Sie die Kapsel, indem Sie den kleineren Teil darauf setzen und festdrücken.
  5. Bewahren Sie die fertigen Kapseln an einem kühlen, dunklen Ort, etwa in einem Glasbehälter, auf.

Dosierung:
Die Dosierung ist individuell verschieden. Üblich sind 1–2 Kapseln nach Bedarf. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung liegt die akzeptable tägliche Aufnahme von Curcuminoiden (also dem Wirkstoff in Kurkuma) bei 0–3 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Wenn möglich, nehmen Sie die Kurkuma-Kapseln zusammen mit etwas Fett ein.

Gegenanzeigen:
Kurkuma hat eine natürliche, blutverdünnende Wirkung. Daher ist es nicht empfehlenswert, Kurkuma bei einer blutenden Wunde einzunehmen. Bitte konsultieren Sie einen Arzt oder eine Ärztin, bevor Sie Kurkuma verwenden, falls Sie Blutverdünner oder Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems einnehmen, an Krankheiten wie Gallenblasenleiden, Diabetes, Eisenmangel, Blutgerinnungsstörungen, gastroösophagealer Refluxkrankheit oder Endometriose leiden. Gleiches gilt, wenn Sie sich in Chemotherapie befinden, schwanger sind oder stillen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Turmeric: Natural First Aid Treatment for Inflammation, Pain, Fever and More“ (Deutsche Bearbeitung kr)T



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