Impfnebenwirkungen werden diskutabel – Arztpraxis von Geschädigten überrannt

Geimpft, geboostert, geschädigt. Für Menschen, die in Folge der COVID-Impfung an schweren Nebenwirkungen leiden, gibt es in der Öffentlichkeit kaum eine Stimme. Einer, der sich für sie einsetzt, ist der Berliner Arzt Dr. Erich Freisleben. Aus seiner Praxis weiß er um die Probleme, mit denen Betroffene zu kämpfen haben.
Während Gesundheitsbehörden die Corona-Impfung weiter empfehlen und/oder verlangen, warnen Ärzte weltweit vor deren Wirkstoffen und Folgen.
Corona-Impfung.Foto: Jack Guez/AFP via Getty Images
Von 9. April 2022

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Schwindel, Müdigkeit, Sehstörungen, einschießende Schmerzen, Brennen in den Füßen, Schwellungen, Hautrötungen und und und. Der Berliner Arzt Dr. Erich Freisleben erlebt in seiner täglichen Praxis einen „Strauß von bunten Symptomen“, die nach einer COVID-Impfung auftreten. In einem am 3. April von den Ärzten und Ärztinnen für individuelle Impfentscheidung (ÄFI) veröffentlichten Interview berichtete er über seine Erfahrungen und ging dabei der Frage auf den Grund, ob man eine COVID-Impfpflicht mit dem derzeitigen Kenntnisstand verantworten kann.

Als Freisleben im November 2021 öffentlich von seinen Beobachtungen in der Praxis und den auftretenden Impfschäden berichtete, wurde er von Patienten aus ganz Deutschland förmlich überrannt. Die Betroffenen schilderten, wie sie von Fachärzten als Psychosomatiker eingestuft und dass ihre Impfschäden von den Ärzten nicht gemeldet würden. Nun hoffen sie auf die Unterstützung und Hilfe von Freisleben.

In seiner Arztpraxis betreut er 2.500 Patienten, etwa die Hälfte ist geimpft. Unter ihnen sind 40 Fälle mit wirklich schweren Nebenwirkungen; das bedeutet wochen- oder monatelange Arbeitsunfähigkeit, Krankenhausaufenthalt beziehungsweise Berufungsunfähigkeit.

Als „völlig ungewöhnlich“ schildert der Mediziner die Situation eines Patienten, der nach der Impfung über starke Kopfschmerzen klagte. Er wurde ins Krankenhaus eingewiesen, wo man ihm Blutverdünner verschrieb. Später starb er an einer Sinusvenenthrombose. Das Ungewöhnliche daran war, dass es auf den zwei zuvor durchgeführten CT-Untersuchungen dafür keinerlei Anzeichen gab, obwohl Kontrastmittel gespritzt worden war, so Freisleben.

Hinweise auf Autoimmunreaktionen nach Impfung

Inzwischen ist bekannt, dass Spikeproteine auch noch Wochen und Monate nach der COVID-Impfung im Körper und im Gewebe nachgewiesen werden können. Hierdurch können autoimmunologische Prozesse ausgelöst werden, erklärt der Berliner Arzt. Es gibt unterschiedliche Ansätze, um diese nachzuweisen.

Zum einen handele es sich um erhöhte D-Dimere. „Das heißt, irgendwo hat eine Gerinnung stattgefunden und der Körper löst diese Gerinnung auf.“ Als Hinweis auf diesen Gerinnungsprozess sind die D-Dimere erhöht. Um herauszufinden, was es mit den D-Dimeren auf sich hat, hat Freisleben bei 60 seiner Patienten vor der zweiten Impfung mit Comirnaty die D-Dimere bestimmt. 40 von ihnen hatten erhöhte Werte, wobei sie jedoch keinerlei Symptome zeigten.

Einen weiteren Hinweis auf Autoimmunreaktionen bieten die sogenannten zytotoxischen T-Zellen. Diese sind dafür zuständig, vom Virus befallene Zellen zu vernichten. Auch bei der Krebsabwehr spielen sie eine wichtige Rolle. Anders als erwartet waren diese Werte bei 95 Prozent der Impfgeschädigten niedrig. Mit anderen Worten: Diese Menschen waren nach der COVID-Impfung immunologisch geschwächt –  für Freisleben eine „erschreckende Erkenntnis“.

Zudem berichtet der Arzt noch von agonistischen Antikörpern, die an einem Rezeptor andocken und so die von diesem ausgehenden Impulse beeinträchtigen. Wer diese agonistischen Antikörper untersuchen lassen will, muss tief in die Tasche greifen. Laut Freisleben fallen Kosten von fast 200 Euro an; eine Erstattung durch die Krankenkasse erfolgt nicht.

Blutwäsche gegen agonistische Antikörper

Diese agonistischen Antikörper sind bei lediglich etwa drei Prozent der Blutspender zu finden. Aus den von Freisleben vorgelegten Befunden ging jedoch hervor, dass sie bei etwa 90 Prozent der Impfgeschädigten festgestellt worden waren.

Nach Angaben des Arztes befinden sich die agonistischen Antikörper beispielsweise an Rezeptoren in Gehirn, Nervensystem, Nieren – im Prinzip überall im Körper, was „diese Buntheit der Symptome“ erkläre. Diese Erkenntnis sei so gravierend, dass sie dringend näher untersucht und erforscht werden müsse.

Um die agonistischen Antikörper zu beseitigen, müsse eine Immunabsorption durchgeführt werden, eine Art Blutwäsche. Die Kosten hierfür betragen laut Freisleben 10.000 bis 15.000 Euro. Übernommen werden die Kosten von der Krankenkasse nicht. „Das ist wirklich fatal“, so der Arzt.

Bürokratie mit Hindernissen

Die ordnungsgemäße Meldung eines Impfschadens ist ein extrem aufwendiger Prozess. Chargennummern, Impfdatum, Vorerkrankungen, Medikamente, Symptome und so weiter müssen notiert werden. Freisleben berichtet von fünf Fällen, die er in vier Stunden melden kann, wenn er akribisch arbeitet.

96 Nebenwirkungen, die er bei seinen Patienten nach einer COVID-Impfung festgestellt hat, hat er inzwischen an das PEI gemeldet. Finden konnte er seine Meldungen in den PEI-Berichten bislang nach eigenen Aussagen nicht.

Um den Ansturm von Impfgeschädigten und die damit verbundenen Meldungen in seiner Praxis zu bewältigen, hat er eine Kollegin eingestellt. Sie kümmert sich nun um die bürokratischen Anforderungen und erfasst die Nebenwirkungen und Symptome der geimpften Patienten systematisch, sodass auch zwischen Long-COVID und nicht mit der Impfung zusammenhängenden Symptomen unterschieden werden kann.

Keine Impfpflicht für „experimentellen Impfstoff“

Mit Blick auf die Nürnberger Prozesse ist sich Freisleben, der sich stark mit dem Thema Nationalsozialismus, Rassengene und Rassenideologie auseinandergesetzt hat, durchaus bewusst, „warum das Grundgesetz so kategorisch die Selbstbestimmung und die körperliche Unverletzlichkeit definiert hat“.

Für ihn steht fest: „Einen immer noch experimentellen Impfstoff darf man nicht zur Impfpflicht machen.“

Betroffenen rät er, sich mit gleichgesinnten Gruppen zusammenzuschließen. Dort finden sie nicht nur Rat, sondern auch seelischen Beistand. Denn besonders bedrückend sei es für Impfgeschädigte, dass sie – selbst im eigenen Freundeskreis, wo viele die Impfung als unproblematisch erlebten – kaum ernst genommen, sondern als psychosomatische Fälle eingestuft würden.



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