Die Lebenserwartung von Golfspielern steigt um fünf Jahre

Von 31. August 2010

Benutzte man noch bis vor kurzem das Wort „länger“ bei einem Golfspieler, dann dachte dieser sofort daran, einen guten Abschlag zu machen und den Ball noch weiter zu schlagen. Nun haben Studien aber gezeigt, dass dieses Wort noch eine ganz andere Bedeutung für Golfer mit sich trägt: Golfspieler leben tatsächlich länger als ihre Altersgenossen, die es nicht tun.

Laut einem Forschungsteam des Karolinska – Instituts in Schweden (dasselbe Institut vergibt den Nobelpreis für Physiologie und Medizin) liegt die Sterberate bei Golfern um 40 Prozent niedriger als beim Rest der Bevölkerung.

Das Institut sammelte Daten von 300.000 schwedischen Golfern und fand heraus, dass unabhängig von Geschlecht, Alter und sozialem Umfeld, ihre Lebenserwartung um 5 Jahre stieg.

Und dafür gibt es viele dazu beitragende Faktoren, glaubt der leitende Professor Anders Ahlbom: „Eine Runde Golf bedeutet vier oder fünf Stunden draußen zu sein und mit schnellem Schritt sechs bis sieben Kilometer zurückzulegen, etwas, das für die Gesundheit als gut gilt,“ sagt er. „Die Leute spielen Golf bis ins hohe Alter und dabei gibt es positive soziale und körperliche Aspekte, die das ermöglichen können.“

Obwohl Professor Ahlbom die körperliche Ausarbeitung durch das Laufen hervorhob, sprechen andere Studien über den nützlichen Faktor, das Gehirn aktiv zu halten, um eine Langlebigkeit zu verstärken.

Normalerweise sterben alt gewordene Gehirnzellen ab. Neurowissenschaftler in Dänemark, Japan und in den USA unternahmen mehrere Studien die uns statt dessen zeigen, wie sportliche Aktivitäten, die Konzentration, Aufmerksamkeit, Bewusstsein, Atmung und Selbstbeobachtung trainieren, die Langlebigkeit unseres Gehirns erhöhen. Dabei kehren sie die verschiedenen Effekte im Verhältnis zum Alter um. Sie können das Wachstum stimulieren und die Gehirnfunktionen verbessern, das wiederum dient unserem Körper. Teile unseres Gehirns und des Gehirnstammes, die verantwortlich sind für das Herz-Kreislauf-System, Emotionen und kognitive Kontrolle erhalten neue Zellen. Sogar unser Immunsystem verbessert sich.

Haare, Muskeln, Verdauungstrakt, Haut, Gehirn, Mund, Herz, Lungen und Geschlechtsorgane werden durch Stress negativ beeinflusst, schreibt das Amerikanische Stress-Institut. Andere Studien belegen, wie die Verringerung von Stress das Voranschreiten von tödlichen Krankheiten wie HIV und Krebs verlangsamen kann.

Bei der traditionellen, methodischen Herangehensweise beim Golfspiel verwendet der Spieler stets eine systematische Routine vor dem Schlag. Entspannt begibt er sich in die angestrebte Position, fokussiert den Ball, wird sich seiner Positionierung im Ruhe- und Bewegungszustand bewusst und löst sich kontinuierlich von Stress und Emotionen bis zum Moment der Wahrheit – dem Abschlag.

Wenn man diese Gedanken weiterführt, alle diese spezifischen Übungen in Konzentration und Aufmerksamkeit brauchen konstante Abstimmung, je nachdem, welcher Schlag als nächstes benötigt wird. Das wiederum ist abhängig von Entfernung und Lage des Lochs. Weiterhin bekommt der Spieler nach jedem Schlag sofortiges Biofeedback. Während er die Flugbahn des Balles beobachtet, bejaht er seine vorausgegangene Position oder unternimmt eine Abgleichung. All dies geschieht in einem größeren Rahmen von anhaltendem strategischem Denken.

Da das Gehirn zuständig für das Funktionieren all unserer Körpersysteme ist, trägt ein gesundes Gehirn zu einem gesünderen und belastbareren Körper bei. Wenn wir Golf im herkömmlichen Sinne spielen, trainieren wir aktiv unsere Konzentration, Aufmerksamkeit, Emotionen, Bewusstsein und Introspektion auf eine sich immer wiederholende Art. Auch wenn es ein Spiel ist, Golf ist letztendlich ein gutes Gehirntraining, das zu Gesundheit und Langlebigkeit führen kann.

Bei Beachtung all dessen macht es Sinn, dass die schwedische Studie betonte, die Gruppe mit der niedrigsten Sterberate sei auch die Gruppe mit dem niedrigsten Handicap, der niedrigsten Anzahl von benötigten Schlägen bis zum Einlochen.

[Anm. der Golf soll ab 2016 wieder olympische Sportart sein, beschloss das IOC im Jahr 2009.]

Zenon Dolnyckyi ist Fitnessexperte in New York und Mitbegründer von GolfBodyPro.

Originalartikel auf Englisch: Long live the Golfer

 

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