Bittergurke: Die Goldes-werte Goya

Gesundheitsbewusste und Diabetiker erleben ein grünes Wunder. Die Bittergurke bekommt Europas Bäuchen und Blutwerten gut.
Titelbild
Schweinefleisch-Gericht mit Bittergurke. Vielen ist die Bittergurke roh zu bitter, gekocht ändert sich der Geschmack. (Foto: GNU Free Documentation License)
Von 1. Februar 2016

Goya – diesen Namen kennen die meisten eher von einem Besuch des Gemäldemuseums Prado in Madrid. Dass sich dahinter auch ein äußerst wertvolles Pflänzchen verbirgt, das die Herzen von Heilpraktikern, Ärzten und Diätassistenten gleichermaßen höher schlagen lässt, wissen die wenigsten.

Für alle Gesundheitsbewussten erhöht die Bittergurke, wie Goya auch genannt wird, das Wohlbefinden, reguliert und reduziert nachweislich den Blutzuckerspiegel von Blut und Urin: Ein Effekt, der in weiterer Folge bei der Gewichtsregulierung hilft. Der harmonisierende Effekt auf den Blutzucker ist für Diabetiker des Typus II hilfreich, um ihren Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Die Bittergurke beeinflusst den Fettstoffwechsel positiv, regt wie nebenbei auch noch die Abwehrkräfte des Körpers an, und das Blut wird intensiv gereinigt. Auch Galle und Leber freuen sich über sie: Die Verdauung wird angeregt. Voller Eisen, Kalzium, Phosphor, Kupfer, Kalium und den Vitaminen A, B1, B2, C, kann ein täglicher Genuss der Goya den gesamten Organismus revitalisieren, entgiften, nähren und erfrischen.

Viele Anwendungsarten

Die Bittergurke, auch Balsambirne genannt, Bittermelone, Bittere Springgurke, Bitterkürbis oder Gohyah gehört zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und kommt in verschiedenen Sorten in zahlreichen Gebieten vor. Unter anderem in Peru, Asien, Indien, Orient und Afrika, wo sie in der Volksmedizin seit langem Anwendung findet, insbesondere bei Diabetes, und wird nun auch in Europa und den USA angebaut. Die „Momordica charantia" ist roh ungenießbar und zu bitter, für den deutschen Gaumen ist die stark geriffelte Sorte nicht zu empfehlen, sondern eher die glätteren Sorten, sie sind weniger bitter. Die gut gekochte Bittergurke hingegen ist nicht so bitter und passt hervorragend zu Schweinefleisch. Ein köstliches, vietnamesisches Gericht besteht aus einer großen, ausgehöhlten und mit Hackfleisch gefüllten Goya, die man dann kocht. Um sich eine Vorstellung über den Grad der Bitterkeit machen zu können: Eine rohe Bittergurke im Verhältnis zu einer gekochten Bittergurke ist, was die Bitterkeit angeht, wie eine Paprika im Vergleich zu Chili, was Schärfe angeht. Wer schon mal den Fehler begangen hat, herzhaft in einen rohen Chili zu beißen, weiß, dass eine Bittergurke gegart verzehrt werden muss. Die beste Art, sie regelmäßig zu sich zu nehmen, ist die Einnahme in Form von Tee aus den getrockneten Pflanzenteilen. Der Tee wird circa 3 Minuten gekocht und dann getrunken, man erhält Teebeutel oder losen Tee in Asiensupermärkten.

Die andere Form der leichten Einnahme kann durch Kapseln und Tabletten geschehen, die man in der Apotheke bestellen kann. Der Preisunterschied ist jedoch enorm, daher ist eher der Tee zu empfehlen. Die beste Form für Menschen, die nur ab und zu Bittermelonen zu sich nehmen möchten, können im Asienladen eine frische Bittergurke kaufen, um sie als Gericht zu kochen.
Nicht jeder hat das Glück, dass die Bittergurke in seiner Umgebung angebaut wird, in Deutschland ist sie noch selten, aber in Asiensupermärkten, Apotheken, Kräuterhäusern und Kräuterversandhäusern findet man sie.

Britische Forscher finden „Pflanzen-Insulin"

Der hauptsächliche Schaden, der durch Diabetes entstehen kann, ist nicht durch die Krankheit selbst verursacht, sondern durch inkonstante Level des Insulinspiegels. Die Bauchspeicheldrüse erzeugt das Hormon Insulin, welches der Körper braucht, um die Zellen aufnahmebereit für Glukose zu machen. In den Zellen wird die Glukose dann zur Energiegewinnung verbraucht. Die Leber sorgt dafür, dass auch wesentlich später als eineinhalb bis zwei Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme der Blutzuckerspiegel konstant bleibt. Wenn Insulin nur noch unzureichend oder gar nicht mehr gebildet wird, gerät der Organismus aus dem Gleichgewicht und braucht Hilfe von Außen.

Wenn ein sehr hoher Anteil von Glukose im Blut ist, mit anderen Worten, ein krankhaft hoher Blutzuckerwert festgestellt wird, können zahlreiche Schädigungen des Körpers entstehen: Hyperglykämie und auch geschädigte Blutgefäße, die zu Schäden des Auges, des Herzens, der Glieder und inneren Organe führen können. Die Bittergurke enthält einen Wirkkomplex, der von britischen Forschern jetzt als „Pflanzen-Insulin" erkannt wurde. Deshalb kann sie von Diabetikern täglich eingenommen werden.

Wenn Sie einen empfindlichen Magen, Sodbrennen oder Magengeschwüre haben oder eine Einnahme, die über zwei Wochen hinaus geht, planen, konsultieren Sie bitte ihren Arzt und stimmen dies vorher ab, ebenso bei einer Absetzung von einer lang eingenommenen hohen Dosis auf eine kleinere Dosis. Schwangere und Stillende sollten die Pflanze nicht verwenden, und bei Kindern gibt es keine Forschungsergebnisse, daher ist davon abzuraten, es zu probieren. Menschen, die allergisch auf Kürbisse oder/und Melonen sind, sollten die Pflanze ebenfalls nicht zu sich nehmen.



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