Fastenzeit steht vor der Tür: Viele wollen auf Handy, Auto, Internet oder Alkohol verzichten

Am Mittwoch beginnt die traditionelle Fastenzeit. Manche Menschen verzichten dabei bis Ostern komplett auf Alkohol oder Süßes, andere zumindest zeitweise auf Handy oder Auto.
Symbolbild.Foto: istockphoto
Epoch Times12. Februar 2018

Nach den tollen Tagen im Karneval beginnt für viele Menschen die Fastenzeit. Von Aschermittwoch bis Ostern verzichten manche komplett auf Alkohol oder Süßes, andere zumindest zeitweise auf Handy oder Auto. Viele entscheiden sich auch für eine klassische Fastenkur.

Fragen und Antworten zum Fasten:

Was ist die Fastenzeit?

Die Tradition des Fastens kommt in den meisten Weltreligionen vor. Die traditionelle Fastenzeit im Christentum vor Ostern erstreckt sich von Aschermittwoch bis Karsamstag, also in diesem Jahr bis zum 31. März. Die Sonntage werden dabei nicht mitgerechnet.

Welche Möglichkeiten gibt es außer dem Nahrungsverzicht?

Die Bandbreite auch unter den Gläubigen ist groß. In der evangelischen Kirche gibt es etwa die Aktion „Sieben Wochen ohne“. Diese steht in diesem Jahr unter dem Motto „Zeig dich! Sieben Wochen ohne Kneifen.“, was Menschen dazu animieren soll, Gesicht zu zeigen.

Teile der katholischen und evangelischen Kirchen rufen zudem mit der Aktion „Autofasten“ dazu auf, möglichst oft das Auto stehen zu lassen. Medienexperten empfehlen auch eine „digitale Auszeit“, also den bewussten Verzicht auf Fernsehen, Computer und Smartphone.

Wie lassen sich Kinder und Jugendliche zum Medienfasten animieren?

Die Familie sollte gemeinsam festlegen, welche Geräte an welchen Tagen und zu welchen Zeiten Pause haben, empfiehlt der Medienratgeber „Schau hin“.

Um vor allem ältere Kinder zu motivieren, will das Jugendportal Handysektor.de im März im Rahmen seiner Aktion zum Handyfasten wieder eine „Real-Life-Challenge“ in Form eines klassischen und analogen Kartenspiels anbieten. Dabei soll zum Beispiel auf Emojis in Nachrichten verzichtet oder das Handy für 24 Stunden ausgeschaltet werden.

Wie verbreitet ist das Fasten?

Nach einer aktuellen Umfrage der Krankenkasse DAK Gesundheit haben 57 Prozent der Deutschen schon mindestens einmal für mehrere Wochen gefastet. Vor der diesjährigen Fastenzeit gaben die meisten an, dass sie auf Süßigkeiten (62 Prozent) oder Alkohol (61 Prozent) verzichten wollen.

Fleisch und Zigaretten wollen jeweils rund ein Drittel meiden, gut jeder Fünfte will zudem weniger online sein. Nur 15 Prozent planen, für einige Zeit das Auto stehen lassen.

Auf den Fernseher wollen 28 Prozent für einige Wochen verzichten, gut jeder Fünfte will zudem weniger online sein (21 Prozent). Immer mehr Menschen wollen ihre Zeit lieber mit realen Freunden und mit ihrer Familie als im Internet verbringen. 73 Prozent gaben dies an – 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte vom 9. bis 16. Januar rund tausend Bürger befragt.

Junge Leute im Alter von 18 bis 29 Jahren stehen dem Fasten demnach besonders offen gegenüber. 62 Prozent sagen, dass sie schon mindestens einmal gefastet haben. Sie verzichten dann am ehesten auf Alkohol, Süßigkeiten oder das Rauchen. Jeder zweite von ihnen möchte in den kommenden Wochen auf Glimmstängel verzichten. Das ist ein Anstieg von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – und damit so verbreitet wie in keiner anderen Altersgruppe.

Im Norden gibt es demnach besonders viele Fastenanhänger. 62 Prozent der Befragten in Norddeutschland haben schon einmal gefastet. Auch Bayern und Nordrhein-Westfalen liegen mit 61 und 60 Prozent über dem Durchschnitt. Die Menschen in Ostdeutschland sind mit 48 Prozent hingegen eher Fastenmuffel.

Was bringt das klassische Fasten?

Beim Fasten wird für eine bestimmte Zeit völlig oder teilweise auf Essen verzichtet. Die Anhänger versprechen sich davon Wohlbefinden, eine „Reinigung von Körper und Geist“, aber auch Gewichtsreduzierung und Entspannung.

Wenn der Körper keine oder weniger Nahrungsenergie erhält, stellt er sich auf den so genannten Hungerstoffwechsel um: Der Stoffwechsel brennt auf Sparflamme. Der Organismus greift dann seine Energiereserven an, vor allem die körpereigenen Kohlehydratreserven in Leber und Muskeln, Körpereiweiß und -fett. Eine Fastenkur dauert in der Regel sieben bis zehn Tage.

Was sollte beachtet werden?

Grundsätzlich gilt dabei immer, viel zu trinken. Auch ist bei einer Fastenkur Bewegung wichtig, um dem Muskelabbau vorzubeugen. Gerade wer sehr rigoros fasten will, sollte zuerst mit einem Arzt sprechen. Das gilt vor allem bei Vorerkrankungen wie Rheuma.

Das sogenannte Heilfasten unterstützt die medikamentöse Therapie bei entzündlichen Prozessen. Fasten kann aber wiederum auch Gichtanfälle auslösen.

Wer sollte generell aufs Fasten verzichten?

Kindern, Schwangeren oder Menschen mit chronischen Erkrankungen wird davon abgeraten.

Hilft Fasten beim Abnehmen?

Zunächst einmal ja. Wer aber dauerhaft Gewicht verlieren will, kommt mit Fasten auch nicht weiter. Langfristig hat dabei nur Erfolg, wer seine Ernährung grundsätzlich umstellt und sich ausreichend bewegt. (afp)

Mehr dazu:

Intermittierendes Fasten steigert die Gehirnleistung, indem es den Körper in den Überlebensmodus versetzt

Forschung belegt: Mehrtägiges Fasten kann Ihr Immunsystem vollständig erneuern

Wie intermittierendes Fasten Ihnen helfen kann, länger und gesünder zu leben



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion