Schadstoffe in Verpackungen: EU-Parlament fordert einheitliche Regeln für Materialien mit Lebensmittelkontakt

Für Verpackungen von Lebensmitteln, Kochutensilien oder auch Geschirr werden zahlreiche Materialien verwendet - und viele wurden bisher nie auf mögliche Giftstoffe geprüft. Wenn es nach dem Europaparlament geht, soll dies nun nachgeholt werden.
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Verpackungen können Schadstoffe enthalten.Foto: Christoph Schmidt/dpa
Epoch Times13. Oktober 2016

Für Verpackungen von Lebensmitteln, Kochutensilien oder auch Geschirr werden zahlreiche Materialien verwendet – und viele wurden bisher nie auf mögliche Giftstoffe geprüft. Wenn es nach dem Europaparlament geht, soll dies nun nachgeholt werden. In einer Entschließung forderte die Volksvertretung am letzten Donnerstag die EU-Kommission auf, so genannte Lebensmittelkontaktmaterialien zu analysieren – also alle Dinge, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen.

Nach Angaben aus dem Parlament existieren Schätzungen zufolge bis zu 100.000 solcher Materialien, von denen die meisten nicht auf ihre Auswirkungen auf die Gesundheit hin untersucht wurden. Problematisch seien auch die vielen unterschiedlichen nationalen Vorschriften und Kontrollmethoden, stellte das Parlament fest.

EU-weite Regelungen gibt es bisher nur für Keramik, Zellulose, Kunststoffe sowie für so genannte aktive und intelligente Materialien. Diese enthalten bestimmte Substanzen, die freigesetzt werden, um etwa die Haltbarkeit von Nahrungsmitteln zu verlängern.

Das Europaparlament fordert nun einheitliche Vorschriften auch für Papier und Karton, Beschichtungen, Druckfarben und Klebstoffe. Auch die Untersuchungsmethoden dieser Materialien sollen vereinheitlicht werden.

Außerdem soll die Europäische Lebensmittelbehörde (Efsa) eine stärkere Rolle bei der Risikobewertung der fraglichen Stoffe spielen. Sie soll auch untersuchen, wie verschiedene Chemikalien zusammenwirken. „Wir brauchen mehr Forschung über die Auswirkungen, wenn mehrere Chemikalien wie in einem Cocktail zusammengemixt werden“, betonte die SPD-Abgeordnete Susanne Melior.

Auch die Rückverfolgbarkeit von Materialien, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, muss dem Europaparlament zufolge gesichert sein – selbst wenn es sich um Importe aus Drittstaaten handelt. Dazu sollen alle Unternehmen, die beispielsweise Verpackungen oder Kochutensilien herstellen oder importieren, von den nationalen Behörden registriert werden.

Schließlich fordert das Europaparlament auch mehr Forschung über die Wirkung von Nanopartikeln – also winzige Teilchen, die unter anderem durch die Haut in den menschlichen Körper gelangen können. Sie werden derzeit oft in Verpackungen eingesetzt, weil sie zum Beispiel den UV-Schutz verbessern.

Mit der Entschließung fordert das Europaparlament die EU-Kommission auf, Vorschläge für eine bessere Bewertung und Kontrolle aller Lebensmittelkontaktmaterialien vorzulegen. Die Brüsseler Behörde ist aber nicht verpflichtet, dem nachzukommen.

jh/cne/mh



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