„Fehlzeiten-Report 2018“: Sinnvolle Arbeit macht seltener krank

Wer in seinem Job einen Sinn sieht, fehlt seltener am Arbeitsplatz und hat deutlich weniger arbeitsbedingte Beschwerden. Das sind die Ergebnisse einer Befragung von 2030 Beschäftigten, die das Wissenschaftliche Institut der AOK vorstellte.
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Eine für sinnvoll empfundene Arbeit macht seltener krank.Foto: iStock
Epoch Times4. September 2018

Wer in seinem Job einen Sinn sieht, fehlt seltener am Arbeitsplatz und hat deutlich weniger arbeitsbedingte Beschwerden. Das sind die Ergebnisse einer Befragung von 2030 Beschäftigten, die das Wissenschaftliche Institut der AOK am Dienstag im Rahmen des diesjährigen Fehlzeiten-Reports vorstellte. Demnach sind „sichere und gesunde Arbeitsbedingungen“, sowie das Gefühl, im Job „etwas Sinnvolles zu tun“, den Befragten am wichtigsten.

Die Befragten fehlten im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben durchschnittlich 12,1 Tage krankheitsbedingt am Arbeitsplatz. Passten der Anspruch an den Sinn im Beruf und die wahrgenommene Wirklichkeit zusammen, waren es 9,4 Fehltage, gingen Wunsch und Wirklichkeit stark auseinander, waren es 19,6 Tage. Dem Report zufolge wurden auch Beschwerden wie Rücken- und Gelenkschmerzen sowie Erschöpfung seltener genannt, wenn Beschäftigte ihre Arbeit als sinnstiftend empfinden.

Auch auf die Anwesenheit am Arbeitsplatz trotz Krankheit hat das Wohlbefinden einen Einfluss, wie die Befragung durch den Dienst der AOK ergab. Demnach ging im vergangenen Jahr mehr als jeder fünfte Befragte (21,1 Prozent) gegen den Rat des Arztes zur Arbeit. Wer seine Arbeit sinnstiftend findet, machte das seltener (18,5 Prozent) als Beschäftigte, bei denen das nicht der Fall ist (24,8 Prozent).

Nach ihren Erwartungen befragt gaben zudem 98,4 Prozent an, ihnen sei im Job am wichtigsten, sich am Arbeitsplatz wohlzufühlen. Auch eine gute Zusammenarbeit mit den Kollegen (97,9 Prozent), ein gutes Betriebsklima (96,8 Prozent), die Loyalität des Unternehmens gegenüber den Mitarbeitern (96,8 Prozent) sowie ein gutes Verhältnis zum Vorgesetzten (92,4 Prozent) empfinden sie als bedeutsam.

Leider stimmten Wunsch und Wirklichkeit oft nicht überein, erklärte der Mitherausgeber des Fehlzeiten-Reports, Helmut Schröder. So äußerten nur 69,3 Prozent der Befragten, dass sich ihr Arbeitgeber ihnen gegenüber loyal verhält. Ein positives Betriebsklima erleben der Umfrage zufolge nur 78 Prozent der Beschäftigten.

Der Fehlzeiten-Report fasst zudem die Daten von 13,2 Millionen AOK-Versicherten zusammen, die 2017 in über 1,6 Millionen Betrieben beschäftigt waren. Demnach blieb der Krankenstand mit 5,3 Prozent wie in den beiden Vorjahren konstant. Der Stand beschreibt den Anteil der Arbeitsunfähigkeitstage am Kalenderjahr. Im Schnitt fehlte demnach jeder AOK-Versicherte im vergangenen Jahr 19,4 Tage.

Die Grünen forderten „langfristige und nachhaltige Maßnahmen zur Förderung der körperlichen und seelischen Gesundheit“ am Arbeitsplatz. „Arbeit darf nicht krank machen“, erklärten die Grünen-Politikerinnen Beate Müller-Gemmeke und Kirsten Kappert-Gonther. So sei es nötig, die „psychischen Belastungen der Arbeit stärker in den Fokus“ zu nehmen und geeignete Maßnahmen gegen Stress zu entwickeln.(afp)



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