Die regenerativen Kräfte von Vitamin C

Vitamin C ist unverzichtbar für das Immunsystem. Durch unsere moderne Lebensweise kann es zeitweise zu einem erhöhten Bedarf an Vitamin C kommen. Diesen zu decken, schützt vor Krankheiten wie beispielsweise Demenz.
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Vitamin C – der kleine Nährstoff mit großer Wirkung.Foto: yulka3ice/ iStock
Von 12. September 2024

Im 16. und 17. Jahrhundert war Skorbut unter Seeleuten eine verheerende Krankheit, die oft tödlich endete. Heutzutage klingt das wie ein Problem aus einer längst vergangenen Zeit, das kaum noch Relevanz für unser modernes Leben hat. Doch die Geschichte von Skorbut und der Entdeckung von Vitamin C zeigt uns, wie grundlegend das Verständnis von Ernährung und Gesundheit für unser tägliches Leben ist.

Als der schottische Arzt James Lind im Jahr 1747 herausfand, dass Zitrusfrüchte wie Zitronen und Orangen Skorbut heilen konnten, legte er den Grundstein für die Erkenntnis, dass unsere Ernährung direkten Einfluss auf die Gesundheit hat.

Vitamin C ist heute für uns weit mehr als nur ein Schutz vor einer längst vergessenen Krankheit. Es ist ein kraftvolles Antioxidant, das unser Herz-Kreislauf-System unterstützt und für die Bildung von Kollagen unerlässlich ist – dem Protein, das unsere Haut, Gelenke und Sehnen stark und elastisch hält.

Der Begriff „Vitamin“ kommt vom lateinischen „vita“, was „Leben“ bedeutet. Diese Bedeutung spiegelt sich in unserem Alltag wider: Ohne Vitamine könnten wir unser Leben nicht in der gleichen Vitalität und Gesundheit führen, wie wir es gewohnt sind.

Die vielfältigen Wirkungen von Vitamin C: Ein lebenswichtiger Schutzstoff

Vitamin C ist weithin als Mittel zur Vorbeugung von Skorbut bekannt, doch seine Bedeutung reicht weit darüber hinaus. Dieser essenzielle Nährstoff entfaltet eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen, die für das Wohlbefinden von zentraler Bedeutung sind.

1. Schutz vor oxidativem Stress

Als eines der stärksten Antioxidantien schützt Vitamin C den Körper vor den schädlichen Auswirkungen freier Radikale. Diese aggressiven Moleküle sind maßgeblich an der Entstehung von oxidativem Stress beteiligt, der eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung zahlreicher Erkrankungen spielt. Durch die Neutralisierung freier Radikale trägt Vitamin C wesentlich zum Schutz der Zellen bei und mindert das Risiko von Zellschäden.

2. Stärkung des Immunsystems

Die Fähigkeit von Vitamin C, die Immunabwehr zu unterstützen, ist beeindruckend. Es fördert die Funktion der Immunzellen und stärkt die Barrieren des Körpers gegen Krankheitserreger und schädliche Umwelteinflüsse. Ein Mangel an Vitamin C schwächt jedoch das Immunsystem und erhöht die Anfälligkeit für Infektionen. Gleichzeitig können Infektionen den Bedarf an Vitamin C erheblich steigern, da der Körper in solchen Situationen vermehrt Entzündungen bekämpft.

3. Wundheilung und Hautgesundheit

Vitamin C ist unverzichtbar für die Synthese von Kollagen, einem Protein, das für die Struktur und Heilung von Gewebe unerlässlich ist. Eine aktuelle klinische Studie hat gezeigt, dass eine tägliche Dosis von 500 mg Vitamin C über vier Wochen bei Patienten mit Fußgeschwüren zu einer signifikant besseren Heilung führte. Die Ergebnisse verdeutlichen die entscheidende Rolle von Vitamin C bei der Unterstützung der Wundheilung.

4. Herz-Kreislauf-Gesundheit

Ein Mangel an Vitamin C wird mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Studien deuten darauf hin, dass eine ausreichende Zufuhr dieses Vitamins bei Menschen mit niedrigen Blutspiegeln die Funktion der Blutgefäße verbessern und die Cholesterinwerte positiv beeinflussen kann.

5. Schutz des Gehirns

Vitamin C spielt auch eine bedeutende Rolle im zentralen Nervensystem. Es ist in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und schützt die Nervenzellen vor Schäden. Besonders in frühen Stadien neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer kann ein Mangel an Vitamin C zu mitochondrialen Störungen führen.

Wissenschaftler des Vanderbilt University Medical Center betonen in einer Fachveröffentlichung, dass Vitamin C eine präventive Wirkung gegen solche Erkrankungen haben könnte, insbesondere bei Menschen mit einem erhöhten Risiko für Alzheimer. In diesen Bevölkerungsgruppen sind die Vitamin-C-Speicher oft durch mitochondriale Dysfunktionen und erhöhten oxidativen Stress erschöpft.

Die unterschätzte Bedeutung einer regelmäßigen Vitamin-C-Zufuhr

Obwohl die tägliche Nahrung meist genügend Vitamin C enthält, kann es dennoch zu einem biochemischen Mangel kommen. Dies geschieht, wenn der Körper das aufgenommene Vitamin aus verschiedenen Gründen nicht optimal verwerten oder aufnehmen kann.

Hinzu kommt, dass unser moderner Lebensstil zahlreiche Risikofaktoren mit sich bringt, die einen Vitamin-C-Mangel begünstigen. Zu diesen gehören Rauchen, Alkoholkonsum, restriktive Diäten und selektive Essgewohnheiten ebenso wie Nahrungsmittelallergien, Typ-1-Diabetes und Malabsorptionsstörungen. Auch körperlicher oder psychischer Stress kann den Bedarf an Vitamin C erhöhen und das Risiko eines Mangels verstärken.

Der menschliche Körper ist nicht in der Lage, Vitamin C selbst zu produzieren. Daher muss dieses lebenswichtige Vitamin regelmäßig über die Nahrung oder durch Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Da Vitamin C wasserlöslich ist und nicht in größeren Mengen gespeichert werden kann, ist eine kontinuierliche Zufuhr notwendig. In den meisten Fällen sind orale Nahrungsergänzungsmittel die erste Wahl.

Bei Personen, die Probleme mit der oralen Aufnahme von Vitamin C haben oder bei denen ein rascher Ausgleich eines gravierenden Mangels erforderlich ist, kann eine hochdosierte intravenöse Gabe in Erwägung gezogen werden.

Über den Autor

Dr. Jingduan Yang ist Neurologe, Psychiater und Experte für Akupunktur sowie chinesische und integrative Medizin. Er gründete das Yang-Institut für Integrative Medizin, die Tao-Klinik für Akupunktur und das American Institute of Clinical Acupuncture. Außerdem ist er Leiter des Northern Medical Center in Middletown, New York.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Regenerative Powers of Vitamin C“. (deutsche Bearbeitung kr)



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