Deutsche Züchter wollen bessere Kennzeichnung von Gänsefleisch
Verbraucher könnten im Handel derzeit nicht erkennen, ob importiertes Fleisch aus Betrieben mit Stopfleberproduktion stamme, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Bäuerliche Gänsehaltung, Lorenz Eskildsen, der "Welt am Sonntag". "Wir fordern deshalb eine einheitliche Kennzeichnungspflicht für Gänse aus Stopfleberproduktion in ganz Europa", sagte Eskildsen.
Auch Verbrauch- erschützer schlossen sich der Forderung an. Kunden sei bei Gänsen neben der Herkunft des Fleisches auch die Mastart wichtig, sagte Stephanie Wetzel, Leiterin des Projekts Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentralen.
"Wir fordern daher eine bessere Kennzeichnungspflicht für Fleisch, das aus der Stopfleberproduktion stammt." Bei der Stopfleberproduktion, die in Deutschland verboten ist, vor allem in Osteuropa aber noch praktiziert wird, werden die Tiere auf engem Raum mit wenig Bewegungsmöglichkeiten gehalten und mit übermäßig viel Futter gemästet, damit sie eine Fettleber bekommen.
Gänsestopfleber gilt insbesondere in Frankreich als Delikatesse. Nicht nur Tierschützer kritisieren diese Haltungsart. "Das kann man nicht gutheißen", sagte Verbandschef Eskildsen.
"Eine allgemein verpflichtende Kennzeichnung von Fleisch aus der Fettleberproduktion muss auf EU-Ebene erfolgen", teilte eine Sprecherin des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft mit.
Die deutsche Regierung habe sich "für die Einführung einer solchen Kennzeichnung in den Vermarktungsnormen starkgemacht, hier gibt es allerdings Widerstand anderer Mitgliedstaaten". Ein Ergebnis der Diskussion auf europäischer Ebene sei nicht absehbar. Vor allem Frankreich stelle sich quer, berichtet Verbandsvertreter Eskildsen. (dts)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion