Demenzrisiko reduzieren: So könnte Olivenöl helfen

Eine neue Studie legt nahe, dass Olivenöl einen überraschenden Gesundheitsvorteil bietet – bereits kleine Mengen täglich könnten einen positiven Unterschied machen.
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Schon kleine Mengen Olivenöl täglich könnten eine große Wirkung auf die Gehirngesundheit haben.Foto: Liudmila Chernetska/ iStock
Von 13. September 2024

Könnte der tägliche Konsum von Olivenöl das Risiko, an den Folgen von Demenz zu sterben, verringern? Eine kürzlich veröffentlichte Studie im Journal of the American Medical Association deutet genau darauf hin. Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen Ernährung und demenzbedingten Todesfällen und kamen zu bemerkenswerten Ergebnissen.

Positiver Effekt unabhängig von genetischer Veranlagung

Im Rahmen der Studie wurden die Ernährungsgewohnheiten von über 92.000 US-Amerikanern über einen Zeitraum von 28 Jahren analysiert. Alle vier Jahre berichteten die Teilnehmer über ihre Essgewohnheiten, insbesondere über den Konsum von Olivenöl. Auf Grundlage dieser Angaben wurden sie in verschiedene Gruppen eingeteilt, je nachdem, wie häufig und in welchen Mengen sie Olivenöl zu sich nahmen. Während der Studie wurden 4.751 Todesfälle registriert, die auf Demenz zurückzuführen waren.

Die Ergebnisse zeigen, dass Personen, die täglich mindestens 7 Gramm Olivenöl (entspricht etwa 1,42 Teelöffeln) konsumierten, ihr Risiko, an Demenz zu sterben, um 28 Prozent senken konnten. Interessanterweise war dieser Effekt unabhängig von der genetischen Veranlagung oder der allgemeinen Ernährungsqualität der Teilnehmer.

Darüber hinaus stellte die Studie fest, dass der Austausch von nur einem Teelöffel (circa 5 Gramm) Margarine oder Mayonnaise durch Olivenöl bereits mit einem um acht bis 14 Prozent geringeren Risiko eines demenzbedingten Todes verbunden war.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass es sich bei dieser Studie um eine Beobachtungsstudie handelt, die keine direkten Kausalzusammenhänge beweisen kann. Weitere Forschungen sind notwendig, um die Wirkungen sowie die optimale Menge an Olivenöl, die für gesundheitliche Vorteile erforderlich ist, zu bestätigen, erklärt Anne-Julie Tessier, Postdoktorandin an der Harvard T.H. Chan School of Public Health und Mitautorin der Studie.

Olivenöl: Ein bewährtes Gesundheitselixier

Olivenöl gilt bereits seit Langem als gesundheitsfördernd, insbesondere wenn es als Ersatz für weniger gesunde Fette verwendet wird. Laut Amy Pendleton Kay, einer registrierten Ernährungsberaterin bei Top Nutrition Coaching, unterstützt die aktuelle Studie diese Annahme. Extra natives Olivenöl enthält eine Mischung aus einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wobei bis zu 80 Prozent aus der entzündungshemmenden und antioxidativen Ölsäure bestehen. Chronische Entzündungen, so Kay, stehen im Verdacht, zur Bildung von Plaques im Gehirn zu führen, die mit Demenz in Verbindung gebracht werden.

Obwohl gesättigte Fettsäuren oft mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht werden, gibt es eine zunehmende Debatte über die tatsächliche Rolle dieser Fette. Einige Experten sind der Meinung, dass die Forschung zu diesem Thema veraltet ist und neuere Studien darauf hindeuten, dass der Einfluss gesättigter Fettsäuren wie in beispielsweise Käse, Butter, Milch und Fleisch auf die Erhöhung des LDL-Cholesterins weit weniger gravierend ist als bisher angenommen. Vorausgesetzt, es handelt sich nicht um Fertigprodukte, die wiederum Transfette enthalten.

Alternative Öle zur Förderung der Gehirngesundheit

Olivenöl gilt schon lange als gesundheitsfördernd, aber inzwischen richten Wissenschaftler ihren Blick auch auf andere Fette und Öle, um deren mögliche Auswirkungen auf das Gehirn zu untersuchen. Avocadoöl, das in seiner Zusammensetzung dem extra nativen Olivenöl ähnelt, könnte ähnliche positive Effekte auf die Gesundheit haben. Eine Studie aus dem Jahr 2014 ergab beispielsweise, dass Avocadoöl bei Ratten, die eine zuckerreiche Ernährung erhielten, die Herz-Kreislauf-Gesundheit verbesserte. Das ist besonders wichtig, da eine schlechte Herzgesundheit oft mit Problemen im Gehirn und kognitiven Beeinträchtigungen in Verbindung steht.

Auch Palmöl hat sich als potenziell vorteilhaft erwiesen. Eine Studie hebt insbesondere dessen starke antioxidative Wirkung hervor, die dazu beitragen kann, Gehirnzellen vor den schädlichen Auswirkungen von oxidativem Stress zu schützen. Oxidativer Stress wird mit einer Beeinträchtigung der Neurogenese, also der Bildung neuer Neuronen im Gehirn, in Verbindung gebracht, was wiederum negative Folgen für die kognitive Funktion haben kann. Palmöl, das wie Olivenöl reich an der antioxidativen Ölsäure ist, könnte daher ebenfalls eine wichtige Rolle für die Gehirngesundheit spielen.

Nicht zuletzt hat auch Kokosöl in wissenschaftlichen Untersuchungen neuroprotektive Effekte gezeigt, darunter die Reduktion von oxidativem Stress, die Verringerung von Neuroinflammation und eine Verbesserung der mitochondrialen Funktion.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Half a Tablespoon of Olive Oil Daily May Protect Brain Health“. (deutsche Bearbeitung kr)



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