Das Risiko dieser neun Krebsarten können Sie durch regelmäßige Bewegung senken
Ein weltweiter Trend zu einem immer mehr sitzenden Lebensstil ist zu beobachten, der durch zunehmende Nutzung von Elektronik und den Anstieg der Heimarbeit gefördert wird. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass ein überwiegend sitzender Alltag stark mit dem erhöhten Risiko für sechs verschiedene Krebsarten, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und insgesamt einer höheren Sterblichkeitsrate verbunden ist.
Dies spiegelt sich auch in deutschen Datenerhebungen wider: Laut einer Umfrage der Deutschen Krankenversicherung aus dem Jahr 2023 erreichen wir bei der Sitzdauer einen besorgniserregend hohen Stand – die Altersgruppe der 30- bis 45-Jährigen sitzt fast 10 Stunden am Tag. Doch auch junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren verbringen täglich mehr als 10 Stunden sitzend.
Ein sitzender Lebensstil ist definiert als das Verbringen von sechs oder mehr Stunden täglich im Sitzen oder Liegen, abgesehen von den Schlafzeiten, gekoppelt mit einem Mangel an nennenswerter körperlicher Aktivität im Alltag, was zu einem niedrigen Energieverbrauch führt.
Länger sitzen, kürzer leben?
Eine im Jahr 2022 in JAMA Cardiology veröffentlichte umfassende Studie offenbart besorgniserregende Zusammenhänge zwischen langer Sitzdauer und der Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Depressionen und sogar einer gesteigerten allgemeinen Sterblichkeitsrate.
Von den 105.677 untersuchten Personen waren mehr als die Hälfte weiblich, mit einem Durchschnittsalter von etwas über 50 Jahren. Im Durchschnitt verbrachten diese Menschen vier Stunden täglich sitzend, wobei die Studie über einen Zeitraum von mehr als 11 Jahren lief.
Die Studie ergab, dass Teilnehmer, die täglich 8 Stunden oder länger saßen, verglichen mit denen, die weniger als 4 Stunden pro Tag saßen, eine erhöhte Gesamtsterblichkeitsrate (20 Prozent) und ein erhöhtes Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen (21 Prozent) aufwiesen. Die Gruppe wies ebenfalls signifikant erhöhte Raten von Diabetes, Depressionen, körperlichen Störungen und chronischen Krankheiten auf.
Eine weitere Studie mit mehr als 1 Million Menschen ergab, dass Erwachsene, die täglich mehr als 9 Stunden sitzen, ein deutlich höheres Sterblichkeitsrisiko haben. Die Autoren der Studie erwähnten jedoch auch, dass Personen, die täglich etwa 60 bis 75 Minuten mäßiger bis intensiver körperlicher Aktivität nachgingen, kein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko aufwiesen, auch wenn sie mehr als 8 Stunden am Tag saßen.
Langes Sitzen erhöht Krebsrisiko
Verschiedene Studien haben einen Zusammenhang zwischen sitzenden Tätigkeiten und einem erhöhten Risiko für mehrere Krebsarten festgestellt. So auch eine im Jahr 2022 im European Journal of Epidemiology veröffentlichte Analyse, die als „Umbrella-Review“ bezeichnet wird und auf 14 Metaanalysen aus 77 Originalstudien zugreift. Diese Studien beobachteten insgesamt 17 verschiedene Krebsarten und bezogen sich auf über 200.000 Krebsfälle.
Außerdem bestätigte eine weitere Studie, dass sitzendes Verhalten das Risiko für sechs Arten von Krebs wie folgt signifikant erhöht:
- Brustkrebs – 8 Prozent
- Darmkrebs – 25 Prozent
- Prostatakrebs – 8 Prozent
- Enddarmkrebs – 7 Prozent
- Endometriumkrebs – 29 Prozent
- Eierstockkrebs – 29 Prozent
Darüber hinaus kann sitzendes Verhalten auch zu einer Verringerung der Überlebensrate von Krebspatienten führen. Unter Patienten mit Darmkrebs erhöht sitzendes Verhalten nach der Diagnose ihr spezifisches Sterberisiko um 61 Prozent.
Aerobes Training reduziert Risiko von 9 Krebsarten
Eine Studie zeigt, dass regelmäßige körperliche Bewegung nicht nur gut für das Herz und die allgemeine Fitness ist, sondern auch das Risiko für verschiedene Krebsarten senken kann. Laut dem World Cancer Research Fund International kann durch Aktivitäten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren das Risiko für Darm-, Brust- und Endometriumkrebs verringert werden. Diese Aktivitäten helfen zudem dabei, ein gesundes Gewicht zu halten.
Eine umfangreiche Studie, die im British Journal of Sports Medicine veröffentlicht wurde, hat sich speziell mit der kardiorespiratorischen Fitness (CRF) beschäftigt. Es wurde gemessen, wie gut das Herz und die Lungen funktionieren, insbesondere wie effizient sie bei Ausdauerübungen wie Joggen oder Fahrradfahren arbeiten. Die Studie beobachtete über 1 Million junge Männer über einen Zeitraum von 33 Jahren. Die Forscher fanden heraus, dass ein hohes Maß an kardiorespiratorischer Fitness mit einem geringeren Risiko für neun verschiedene Krebsarten verbunden ist:
- Kopf- und Halskrebs – 19 Prozent
- Speiseröhrenkrebs – 39 Prozent
- Magenkrebs – 21 Prozent
- Bauchspeicheldrüsenkrebs – 12 Prozent
- Leberkrebs – 40 Prozent
- Darmkrebs – 18 Prozent
- Enddarmkrebs – 5 Prozent
- Nierenkrebs – 20 Prozent
- Lungenkrebs – 42 Prozent
Die Studie fand jedoch auch heraus, dass Personen mit höheren CRF-Fitness-Levels ein um 7 Prozent erhöhtes Risiko für Prostatakrebs und ein um 31 Prozent erhöhtes Risiko für Hautkrebs im Vergleich zu Personen mit niedrigen Fitness-Levels hatten. Welche Faktoren hierbei eine Rolle gespielt haben (z. B. stärkere Sonnenlichtexposition beim Sport im Freien) erfordert eine weitere Analyse.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „The Dangers of Prolonged Sitting–Increased Risk for 6 Cancers and Cardiovascular Disease“. (deutsche Bearbeitung kr)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion