Bildschirmkonsum führt zu Sprach- und Verhaltensproblemen bei Kindern
Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt alarmierende Verbindungen zwischen der Bildschirmzeit und Entwicklungsverzögerungen bei Säuglingen und Kleinkindern. Die Forschungsergebnisse deuten an, dass erhöhte Bildschirmzeiten bei Kindern mit einer Reihe von Problemen verbunden sind, darunter Sprachverzögerungen, Verhaltensstörungen, Schlafschwierigkeiten, Aufmerksamkeitsdefizite und Verzögerungen in der Problemlösungsfähigkeit.
Die Studie, geleitet von Karen Heffler, außerordentliche Professorin für Psychiatrie an der Drexel-Universität, basiert auf der Analyse von Daten über den Fernseh- oder DVD-Konsum von 1.471 Babys und Kleinkindern im Alter von zwölf, 18 und 24 Monaten.
Die Studienergebnisse legen klar dar, dass Kinder, die viel Zeit vor Bildschirmen verbringen, eher ungewöhnliche Verhaltensweisen in ihrer Wahrnehmung und Verarbeitung von Sinneseindrücken zeigen. Professorin Karen Heffler hebt hervor, dass diese Befunde besonders bedeutend sein könnten für das bessere Verständnis und die Behandlung von Störungen wie Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung und Autismus.
Sie empfiehlt, dass Kleinkinder mit entsprechenden Symptomen von einer Reduzierung der Bildschirmzeit profitieren könnten. Sie schlägt außerdem den Einsatz ergotherapeutischer Methoden zur Unterstützung der sensorischen Wahrnehmung vor.
Diese Erkenntnisse, die in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift „JAMA Pediatrics“ am 8. Januar veröffentlicht wurden, werfen neue Fragen bezüglich der Auswirkungen von Technologie auf die frühkindliche Entwicklung auf.
Mögliche Entwicklungsverzögerungen
Zu ähnlichen Ergebnissen kamen auch Wissenschaftler der Tohoku-Universität und der Hamamatsu-Universität für Medizin in Japan. Sie stellten fest, dass Kleinkinder, die längere Zeit vor Bildschirmen verbringen, möglicherweise Entwicklungsverzögerungen in wichtigen Bereichen wie Kommunikation und Problemlösung erfahren.
Die Forscher fanden heraus, dass Kinder, die täglich mehr als vier Stunden vor Bildschirmen verbrachten, ein deutlich höheres Risiko für Entwicklungsverzögerungen aufwiesen. Diese Kinder hatten auch im Alter von vier Jahren anhaltende Schwierigkeiten in den Bereichen Kommunikation und Problemlösung.
Die Studie beleuchtet auch die soziodemografischen Faktoren der betroffenen Familien. Es wurde festgestellt, dass Mütter von Kindern mit hohem Bildschirmkonsum tendenziell jünger waren, noch keine weiteren Geburten erlebt hatten, über ein geringeres Haushaltseinkommen und einen niedrigeren Bildungsstand verfügten sowie häufiger an Depressionen unmittelbar nach der Entbindung litten.
Diese Erkenntnisse wurden in einer umfassenden Studie gewonnen, die im renommierten Journal „JAMA Pediatrics“ veröffentlicht und über einen Zeitraum von vier Jahren (2013–2017) durchgeführt wurde. Dabei wurden 7.097 Mutter-Kind-Paare begleitet.
Angesichts der Herausforderungen, denen sich moderne Eltern bei der Reduzierung der Bildschirmzeit ihrer Kinder gegenübersehen, bieten die Forscher pragmatische Ratschläge. Sie erkennen an, dass eine vollständige Vermeidung von Bildschirmen oft nicht praktikabel ist. In solchen Fällen empfehlen sie, dass sich Eltern gemeinsam mit ihren Kindern hochwertige Bildungsprogramme ansehen sollten, um zumindest einen positiven Lerneffekt zu erzielen.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Watching TV Linked to Atypical Sensory Behaviors in Toddlers, Study Reveals“. (deutsche Bearbeitung kr)
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