Alufolie: Praktisch in der Küche, aber ist sie auch ungefährlich?

Millionen Menschen nutzen sie beim Backen, Grillen und Aufbewahren von Lebensmitteln: die Alufolie. Doch ist ihre Verwendung wirklich unbedenklich? Viele Studien zeigen das Gegenteil, gerade bei regelmäßiger Nutzung.
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Besonders bei säure- beziehungsweise salzhaltigen Lebensmitteln wird viel Aluminium aus der Alufolie freigesetzt.Foto: zefirchik06/iStock
Von 6. September 2024

Sie ist praktisch, bequem und für viele in der Küche unverzichtbar: die Alufolie. Doch sie birgt auch bei falscher oder übermäßiger Nutzung Gesundheitsrisiken. Denn das Aluminium kann während des Kochens in Lebensmittel übergehen, insbesondere wenn säurehaltige oder salzige Zutaten im Spiel sind. Wissenschaftler untersuchten dies in verschiedenen Studien.

Außerdem wollten sie herausfinden, ob das Kochen mit Aluminiumfolie zur allgemeinen Aluminiumbelastung im Körper beiträgt. Da Aluminium in vielen Alltagsprodukten enthalten ist, wird es ihnen zufolge immer wichtiger, sich seiner kumulativen Auswirkungen auf die Gesundheit bewusst zu werden.

Was man beim Kochen mit Alufolie wissen sollte

Laut Studien sei Alufolie eine Hauptquelle für Aluminiumbelastung und könne zu Aluminiumablagerungen in unserem Körper beitragen, erklärte Christopher Exley gegenüber Epoch Times. Exley ist Chemiker und forscht nun seit mehr als 35 Jahren zur Aluminiumbelastung. „Die Freisetzung von Aluminium in gekochte Lebensmittel findet überall dort statt, wo Wasser vorhanden ist, im Wesentlichen in den Säften der Lebensmittel“, meint er. Die Menge des freigesetzten Aluminiums hängt vom Säure- beziehungsweise Salzgehalt, der Kochtemperatur und der Einwirkzeit ab.

Einer Studie aus dem Jahr 2020 zufolge kann der Aluminiumgehalt in Fisch und Hähnchen bei Verwendung von säurehaltigen Zutaten wie Zitronensaft oder Salz auf bis zu 42 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg) ansteigen. Saure oder salzige Lebensmittel, insbesondere wenn sie bei hohen Temperaturen oder über einen längeren Zeitraum gekocht werden, nehmen mit größerer Wahrscheinlichkeit Aluminium auf. Ein regelmäßiger Verzehr solcher Lebensmittel könnte die Aluminiumaufnahme über den sicheren wöchentlichen Grenzwert hinaus steigern, so die Autoren.

Nach den aktuellen Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) liegt die sichere wöchentliche Aufnahme von Aluminium bei einem Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Um mögliche langfristige Gesundheitsrisiken zu minimieren, bedeutet dies für einen durchschnittlichen Erwachsenen mit einem Körpergewicht von 70 Kilogramm eine Höchstmenge von 70 Milligramm Aluminium pro Woche.

Nicht nur Alufolie enthält Aluminium

Doch laut einer anderen Untersuchung aus dem Jahr 2023, finanziert von der European Aluminum Foil Association, ist der Körper in der Lage, das überschussige Aluminium auszuscheiden. Demnach ist ein Anstieg der Aluminiumkonzentration bei einer Ernährung mit hoher Aluminiumexposition gering und umkehrbar.

Sobald die Exposition aufhört, dauert es zehn Tage, bis der Körper das zusätzliche Aluminium ausscheidet oder der Aluminiumwert auf die Ausgangskonzentration zurückfällt, schreiben die Studienautoren. Das kann allerdings nur erreicht werden, wenn in dieser Zeit keine anderen bedeutenden Aluminiumquellen verzehrt werden. Um eine unnötige Aluminiumaufnahme zu vermeiden, raten die Forscher dennoch zur Vorsicht, insbesondere bei der Verwendung von Aluminiumfolie in Verbindung mit säurehaltigen oder salzigen Lebensmitteln.

Ferner ist die Aluminiumfolie nicht die einzige Quelle, durch die Menschen Aluminium ausgesetzt sind. Aluminium ist eines der am häufigsten vorkommenden Metalle in der Erdkruste und macht etwa acht Prozent der Gesamtmasse der Erde aus. Es durchdringt nahezu jeden Aspekt des täglichen Lebens und kommt nicht nur in der Küche, sondern auch in Lebensmitteln, Wasser, Kochgeschirr, Körperpflegeprodukten, Medikamenten, Impfstoffen und sogar in unserer Atemluft vor. Zudem enthalten auch viele alltägliche Lebensmittel, wie Tee, Blattgemüse und bestimmte Getreidesorten, Spuren von Aluminium.

Das Gesamtausmaß der Aluminiumbelastung

Obwohl Aluminium in unserer Umwelt weit verbreitet ist, braucht unser Körper es im Gegensatz zu vielen anderen Metallen, wie etwa Zink, Kupfer und Eisen, nicht. Allerdings ist bei der Aufnahme über die Nahrung die akute Toxizität des Leichtmetalls gering, schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auf seiner Seite.

Ein gesunder Mensch kann einen großen Teil des aufgenommenen Aluminiums über die Nieren ausscheiden. Das Ausscheiden funktioniert allerdings bei Menschen mit Nierenerkrankungen nicht gut genug, sodass sich das Aluminium im Körper anreichern kann, so das BfR weiter.

Das Metall kann sich aber auch im Körper von gesunden Menschen anreichern, wenn diese es häufig und regelmäßig verzehren. Vor allem reichert es sich im Skelettsystem, den Muskeln, der Niere, der Leber und dem Gehirn an und kann dann nur sehr langsam wieder ausgeschieden werden, heißt es auf der Seite des BfR.

Andere gesundheitliche Auswirkungen

Laut einer Studie aus dem Jahr 2022 verursacht der alltägliche Kontakt mit Aluminium zwar wahrscheinlich keine ernsthaften Schäden, eine hohe oder längere Exposition kann jedoch zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen beitragen. Dazu gehören:

  • Neurologische Schäden: Gedächtnisverlust, Zittern, verminderte Koordination, Krampfanfälle, Koma und möglicherweise Tod.
  • Knochenerkrankungen: Osteomalazie (Knochenerweichung), Osteoporose, nicht heilende Knochenbrüche und andere Probleme des Bewegungsapparats.
  • Nieren- und Leberschäden: Nierenschäden, Veränderungen der Harnstoff- und Kreatininwerte sowie Lebererkrankungen wie Fettleber und Typ-2-Diabetes.
  • Atemwegsbeschwerden: Atemwegsprobleme wie Asthma, chronische Bronchitis, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen und möglicherweise Lungenkrebs.
  • Blutkrankheiten: Veränderungen der roten Blutkörperchen, was zu Anämie (Blutarmut) führt, die durch abnorme Zellformen und -größen gekennzeichnet ist.
  • Oxidativer Stress: Erhöhung des oxidativen Stresses im Körper, was zu Zellschäden führt, insbesondere in Gehirn, Leber und Nieren.
  • Hemmung von Enzymen: Störung der Enzymaktivitäten, der Proteinsynthese und der DNA-Reparatur, was zu verschiedenen Gesundheitsproblemen beiträgt.

Die Studie deutet darauf hin, dass die Aluminiumexposition diese Erkrankungen zwar nicht direkt verursacht, aber ein mitbestimmender Faktor sein kann. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, die unnötige Exposition bei gefährdeten Gruppen wie Kindern, älteren Erwachsenen und Menschen mit Nierenproblemen zu minimieren.

Aluminiumexposition senken – einige Tipps dazu

Um den Kontakt mit Aluminium im täglichen Leben zu senken, gibt es einige einfache und praktische Tipps.

  • Essenszubereitung: Man kann, statt Aluminiumkochgeschirr zu benutzen, auf Glas- oder Keramikkochgeschirr umsteigen. Ferner sollte man vermeiden, Alufolie bei säurehaltigen oder salzigen Speisen zu verwenden.
  • Lebensmittelaufbewahrung: Um Lebensmittel frisch zu halten, können Glasbehälter verwendet werden, anstatt Aluminiumfolien.
  • Backen: Man kann anstelle von Aluminiumschalen Glas-, Keramik-, Edelstahl- oder Silikongefäße verwenden oder ungebleichtes Backpapier benutzen.
  • Grillen: Man kann direkt auf dem Grill grillen, einen Grillkorb verwenden oder Grillpapier aus Zedernholz als Ersatz für Alufolie probieren.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Aluminum Foil: Convenient in the Kitchen, But Is It Safe?“. (redaktionelle Bearbeitung as)



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