Ablesefehler führt zu unerwünschten Proteinen bei mRNA-COVID-19-Impfstoffen

Wissenschaftler zeigten in einer kürzlich veröffentlichten Studie, dass mRNA-Impfstoffe zur Bildung von falschen Eiweißen im Körper führen können.
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Unerwartete Immunantworten auf Pfizer's COVID-Vakzin.Foto: iStock
Von 16. Dezember 2023

Wissenschaftler haben in einer neuen Studie einen Teil im mRNA-Impfstoff von Pfizer identifiziert, der ungewollte Immunreaktionen im menschlichen Körper auslöst – ein Umstand, den Experten als gravierendes „Entwicklungs- und Regulierungsdefizit“ einstufen.

Die synthetische Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA) in den Impfstoffen von Moderna und Pfizer ermöglicht es dem Körper, ein spezifisches Spike-Protein zu produzieren, das dem von SARS-CoV-2 ähnelt. Der Körper reagiert auf dieses künstlich erzeugte Protein und soll dagegen Antikörper entwickeln, was zu einer Reaktion des Immunsystems bei einem erneuten Viruskontakt führen soll. Soweit die theoretische Grundlage.

Forscher der University of Cambridge haben jedoch Folgendes festgestellt: Bei der Verarbeitung von mRNA-Sequenzen durch die zelluläre Maschinerie, insbesondere bei solchen mit häufigen chemischen Modifikationen, die in mRNA-basierten Wirkstoffen üblich sind, kommt es zu Fehlern. Diese Ablesefehler durch „Verrutschen“ – im Fachjargon als „Frameshifting“ bezeichnet – führen nicht nur zur Herstellung des geplanten Zielproteins, sondern auch zur Produktion von unerwünschten Proteinen.

Die Studie wurde am 6. Dezember in der renommierten Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht.

Die Wissenschaftler identifizierten, dass die chemische Modifikation N1-Methylpseudouridin, die derzeit in mRNA-Therapien enthalten ist, für das „Verrutschen“  beim Ablesen entlang der mRNA-Sequenz verantwortlich ist.

Risiken fehlerhafter mRNA-Codes

Das Forscherteam hat die anfälligen genetischen Sequenzen in der synthetischen mRNA überarbeitet, um ungewollte und vom Ziel abweichende Effekte zu verhindern.

„Indem wir den fehlerbehafteten Code aus der mRNA in Impfstoffen entfernen, stellen wir sicher, dass der Körper ausschließlich die für die Immunantwort benötigten Proteine herstellt und nicht versehentlich weitere Proteine. In Bezug auf zukünftige Medikamente, die auf mRNA-Technologie basieren, liegt ein wesentliches Sicherheitsrisiko in der Möglichkeit, dass eine fehlgeleitete Immunreaktion signifikante gesundheitliche Schäden nach sich ziehen könnte“, erläuterte Dr. James Thaventhiran, Mitautor der Studie.

Obwohl die Studienautoren es für unwahrscheinlich halten, dass die unerwünschten Proteine zu gefährlichen Immunreaktionen führen, sind nicht alle Forscher dieser Ansicht. Einige sehen darin ein großes Versäumnis der Wissenschafts- und Regulierungsbehörden bei der Zulassung der COVID-mRNA-Impfstoffe.

„Die Entstehung dieser nicht gezielten Proteine wird im Beipackzettel von Comirnaty nicht erwähnt“, so ein Kommentar von fünf anderen Forschern zur Studie auf der Plattform ResearchGate. „Allein die Tatsache, dass durch die Impfung unbeabsichtigte Proteine gebildet werden können, sollte die Regulierungsbehörden veranlassen, umfassende Risikoanalysen hinsichtlich bisheriger oder zukünftiger potenzieller Schäden durchzuführen.“

Internationale Reaktionen

In einem Beitrag vom 6. Dezember auf X erklärte Dr. Jonathan Engler: „Dies ist eine katastrophale Entwicklung. Ein Konstruktionsfehler in den mRNA-Impfungen führt dazu, dass zufällig Proteine erzeugt werden, welche stark entzündungsfördernd sind. Da das Präparat sich im gesamten Körper ausbreitet, tritt dieses Phänomen überall auf. Dies dürfte die breite Palette an berichteten Immunstörungen in Verbindung mit diesen Impfstoffen erklären.“

Unterstützer der Studie meinten, dass Kritiker unberechtigterweise ein Problem daraus machten.

„Rahmenverschiebungen sind seltene, aber natürliche Vorgänge, beispielsweise bei Virusinfektionen“, erklärte Edward Nirenberg, ein medizinischer Herausgeber. „Diese führen zur Bildung von Proteinprodukten, die ebenfalls vom Immunsystem angegriffen werden können.“

Der Immunologe Marc Veldhoen kommentierte in einem Beitrag auf X: „Einige bekannte Impfgegner behaupten, dass der Ribosomenrutsch bzw. die Rahmenverschiebung dazu führt, dass ein Stopp-Codon übersehen und ein eigenes mitochondriales Protein erzeugt wird, was ein Risiko für Autoimmunität darstellt. Es ist wichtig zu verstehen, dass die mRNA in den COVID-19-Impfstoffen keine anderen Protein-Codes beinhaltet.“

Julian Schulze zur Wiesch, leitender Oberarzt der Sektion Infektiologie am Universitätsklinikum in Hamburg-Eppendorf, rät in einer Stellungnahme denjenigen, die von den Studienergebnissen beunruhigt sind: „Wenn sich Menschen aufgrund dieser Studie trotzdem unwohl fühlen sollten, mit mRNA-COVID-19-Impfstoffen geboostert zu werden, gibt es gute zugelassene proteinbasierte COVID-19-Impfstoffalternativen.“ Dazu gehört unter anderem der Proteinimpfstoff Nuvaxovid von Novavax.

Alternative Novavax?

Die drei Haupttypen der COVID-19-Impfstoffe sind mRNA-, Vektor- und Protein-Impfstoffe. Die Impfstoffe von Pfizer und Moderna basieren auf der mRNA-Technologie, während AstraZeneca und Janssen der Vektor-Kategorie zugeordnet werden. Novavax hingegen ist ein Impfstoff auf Proteinbasis.

Notfallmediziner Dr. Kashif Pirzada äußerte in einem Beitrag: „Dies ist eine bedeutsame Entwicklung. Novavax verursacht deutlich mildere Reaktionen bei Menschen als die mRNA-Impfstoffe und bietet zudem eine traditionellere, proteinbasierte Impfstoffalternative in unserem von Polarisierung geprägten Informationszeitalter. Während ich normalerweise starke Reaktionen auf mRNA-Impfstoffe zeige, war dies bei Novavax nicht der Fall.“

Nach Einschätzung des Kardiologen Dr. Peter McCullough ist Novavax im Vergleich zu anderen Marken „wahrscheinlich“ der sicherste COVID-19-Impfstoff. Dennoch würde er die Impfung aufgrund des hohen Risikos kardialer Nebenwirkungen nicht empfehlen.

Nebenwirkungen nach COVID-19-Impfung in aktuellen Studien

Während derzeit nicht geklärt ist, welche Rolle fehl erzeugte Proteine bei Impfnebenwirkungen spielen, gibt es zahlreiche Studien, die verschiedenste Nebenwirkungen zeigen.

Eine im Oktober veröffentlichte Studie legt nahe, dass COVID-19-Impfstoffe möglicherweise rheumatische und immunbedingte Entzündungskrankheiten verursachen könnten. Diese Erkrankungen zeichnen sich durch Entzündungen in Gelenken, Sehnen, Knochen und Muskeln aus, deren Ursachen bislang nicht vollständig verstanden werden. Zu den betroffenen Zuständen gehören unter anderem Arthritis, Vaskulitis, Lupus und das Adult-Onset-Still-Syndrom.

Aktuelle Studienergebnisse weisen darauf hin, dass die mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19 möglicherweise die Menge der Bifidobakterien im Darm reduzieren können. Diese Darmbakterien sind bekannt dafür, dass sie mit einer verbesserten Immunabwehr gegen Krankheitserreger und Krebs in Verbindung stehen.

In einem kürzlichen Interview äußerte der klinische Pathologe Dr. Ryan Cole, dass eine DNA-Kontamination in einigen mRNA-Impfstoffen möglicherweise mit einem Anstieg von Krebserkrankungen, Mikrothrombosen und Autoimmunerkrankungen in Verbindung steht.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Some COVID Vaccines Produce ‘Unintended Immune Response’ in Recipients: Study“. (deutsche Bearbeitung kr)



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