4 Natürliche Heilmittel gegen Allergien

Medikamente scheinen oft die einzige Lösung gegen die Symptome von Allergien zu sein. Doch es gibt auch wirksame natürliche Alternativen.
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Von Pestwurz bis Schwarzkümmelöl: So lindern Sie Allergien auf natürliche Weise.Foto: Oleg_0/ iStock
Von 18. Juli 2024

Allergien und das damit verbundene Unbehagen scheinen oft untrennbar mit der Einnahme von Medikamenten verbunden zu sein. Doch im Garten oder dem örtlichen Reformhaus finden sich zahlreiche natürliche Heilmittel, die ebenso helfen können. Hier stellen wir vier Naturheilkräuter vor, um Allergiebeschwerden zu lindern.

Pestwurz: Altbewährtes Mittel

Pestwurz (Petasites hybridus) ist ein Strauch, der in Europa, Asien und Nordamerika heimisch ist. Seit Jahrhunderten wird Pestwurz in der traditionellen Medizin eingesetzt, um Kopfschmerzen und Migräne zu lindern, Wunden zu heilen sowie Erkältungen, Asthma und Allergiesymptome zu behandeln.

In der traditionellen chinesischen Medizin wird Pestwurz zur Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems und zur Entgiftung und Entfernung von Parasiten verwendet. Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Pestwurz helfen bei Allergiesymptomen wie juckenden Augen, Husten und verstopfter Nase.

Eine im renommierten „British Medical Journal“ (BMJ) veröffentlichte Studie verglich die Wirkung von Pestwurz mit der von Cetirizin, einem gängigen Arzneimittel zur Therapie von Heuschnupfen, bei Patienten mit saisonaler allergischer Rhinitis (Heuschnupfen). Die Studie umfasste 125 Teilnehmer, die zwei Wochen lang entweder Pestwurz oder Cetirizin einnahmen. Die Ergebnisse zeigten, dass Pestwurz ebenso wirksam wie Cetirizin war.

Sowohl die Wurzeln als auch die Blätter der Pestwurz werden medizinisch genutzt, jedoch sind die Blätter bei der Behandlung von Allergien vorzuziehen. Wichtig zu wissen: Pestwurz enthält Pyrrolizidinalkaloide (PAs), die lebertoxisch wirken können, weshalb die wild wachsende Pflanze als Giftpflanze gilt. Daher muss auf die verarbeitete Pflanze beziehungsweise Zubereitungen aus der Apotheke zurückgegriffen werden.

Pestwurz Foto: eugenesergeev/ iStock

Pestwurz. Foto: eugenesergeev/iStock

Brennnessel: Traditionelles Heilkraut gegen moderne Allergien

Die Brennnessel hat eine lange Geschichte in der traditionellen Medizin. Ursprünglich in Europa, Afrika und Westasien beheimatet, findet man sie heute weltweit. Schon seit Jahrhunderten wird die Brennnessel zur Behandlung von Harnwegserkrankungen, Linderung von Gicht durch die Ausscheidung von Harnsäure, Behandlung von gutartiger Prostatavergrößerung und bei entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis verwendet. Sie kann auch saisonale Allergien und deren Begleiterscheinungen lindern.

In der traditionellen chinesischen Medizin wird sie zur Blutreinigung, Regulierung des Stoffwechsels sowie zur Unterstützung der Lungen, Nieren und der Leber eingesetzt. Ihre antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften sowie ihre Fähigkeit, Histamin auf natürliche Weise zu regulieren, machen sie zu einem vielseitigen Mittel gegen Allergien.

In den vergangenen Jahren hat die Brennnessel als natürliches Heilmittel gegen saisonale Allergien an Popularität gewonnen. Einige Mediziner empfehlen mittlerweile, vor Beginn der Allergiesaison eine gefriergetrocknete Brennnesselzubereitung einzunehmen.

Eine Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Planta Medica“, untersuchte die Wirkung einer solchen Zubereitung im Vergleich zu einem Placebo bei der Behandlung von Heuschnupfen. Nach einer Woche Behandlung berichteten die Studienteilnehmer, die Brennnessel eingenommen hatten, von einer größeren Linderung ihrer Symptome im Vergleich zur Placebogruppe.

Eine weitere Studie mit 72 Teilnehmern untersuchte die Wirkung einer täglichen Dosis von 150 Milligramm Brennnessel über vier Wochen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Gruppe, die Brennnessel einnahm, eine deutliche Verringerung der Symptome von allergischem Heuschnupfen aufwies. Da jedoch andere untersuchte Parameter keine eindeutigen Ergebnisse zeigten und ähnlich der Placebogruppe waren, betonen die Forscher die Notwendigkeit weiterer Langzeitstudien, um die Wirksamkeit der Brennnessel bei allergischem Heuschnupfen zu bestätigen.

Brennessel Foto: gojak/ iStock

Brennnessel. Foto: gojak/iStock

Rosmarinextrakt hilft bei saisonalen Allergien

Rosmarin ist weit mehr als ein beliebtes Küchengewürz. Seine vielseitigen medizinischen Anwendungsmöglichkeiten machen es zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Naturheilkunde.

Die Liste der heilenden Eigenschaften von Rosmarin ist lang: Es wirkt antioxidativ, entzündungshemmend, antimikrobiell, antiseptisch, antimykotisch und schweißtreibend. Doch das ist noch nicht alles. Rosmarin regt das Kreislaufsystem an, unterstützt eine gesunde Gehirnfunktion und stärkt das Immunsystem.

Es ist ein bewährtes Mittel gegen Kopfschmerzen, Erkältungen, Grippe, Gedächtnisverlust, Konzentrationsmangel, Angstzustände und Depressionen. Sogar bei vorzeitigem Haarausfall kann Rosmarin hilfreich sein, da es die Haarfollikel stimuliert.

In der traditionellen chinesischen Medizin wird es zur Verbesserung der Durchblutung, zur Unterstützung des Immunsystems, zur Behandlung von Angstzuständen und Depressionen sowie zur Förderung der Gehirnfunktion eingesetzt.

Medizinisch genutzt werden die Stängel und Blätter, die zu Tee verarbeitet oder als ätherisches Öl verwendet werden können.

Eine Studie der Brock University hat gezeigt, dass Rosmarinextrakt wirksam die Aktivierung von Mastzellen verringert, die durch Allergien ausgelöst wird.

Eine aktuelle klinische Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Experimental Biology and Medicine“, hat gezeigt, dass Rosmarinextrakt wirksam gegen saisonale allergische Rhinokonjunktivitis helfen kann.

Insgesamt 29 Teilnehmer mit leichter allergischer Rhinokonjunktivitis wurden in drei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt täglich 200 Milligramm Rosmarinextrakt, eine zweite Gruppe 50 Milligramm und die dritte Gruppe ein Placebo. Alle Teilnehmer führten täglich Tagebuch über ihre Symptome.

Das Ergebnis: Bei den Personen, die den Rosmarinextrakt einnahmen, wurden deutlich weniger Entzündungszellen in der Nasenflüssigkeit gefunden.

Frischer Rosmarin. Foto: MarianVejcik/ iStock

Frischer Rosmarin. Foto: MarianVejcik/iStock

Schwarzkümmelöl: Ein jahrtausendealtes Heilmittel

Schwarzkümmelöl, gewonnen aus den Samen der Pflanze Nigella sativa, hat eine lange Geschichte in der traditionellen Medizin. Es zeichnet sich durch seine vielseitigen gesundheitlichen Vorteile aus wie die Abtötung von Mikroben, krebshemmende Eigenschaften, Unterstützung der Lebergesundheit, Schutz der Haut, Anregung des Haarwachstums, Regulierung des Cholesterinspiegels und Behandlung von Infektionen.

Schwarzkümmelöl Foto: mescioglu/ iStock

Schwarzkümmelöl. Foto: mescioglu/ iStock

Eine Studie in der Zeitschrift „Nutrients“ bestätigt die vielfältigen pharmakologischen Wirkungen von Schwarzkümmel und seinem Hauptbestandteil Thymochinon. Diese Stoffe mindern oxidativen Stress und Entzündungen, stärken das Immunsystem und den Energiestoffwechsel und bieten dadurch Schutz vor zahlreichen Krankheiten, darunter Stoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Verdauungsprobleme, Leber- und Nierenleiden, Atemwegs- und Fortpflanzungserkrankungen sowie neurologische Krankheiten und Krebs.

Eine weitere Studie zur Wirkung von Schwarzkümmelölextrakt als Nasentropfen bei allergischem Heuschnupfen zeigte nach sechs Wochen folgende Ergebnisse:

  • Von den Patienten mit schweren Symptomen waren 58,3 Prozent symptomfrei, bei 25 Prozent haben sich die Symptome verbessert.
  • Von den Patienten mit mittelschweren Symptomen waren 68,7 Prozent symptomfrei, bei 25 Prozent haben sich die Symptome verbessert.
  • Von den Patienten mit milden Symptomen gaben 100 Prozent an, symptomfrei zu sein.

Insgesamt verbesserten sich die Symptome bei 92,1 Prozent der Teilnehmer, die Schwarzkümmelöl erhielten. Zum Vergleich: Bei den Teilnehmern, die kein Schwarzkümmelöl erhielten, zeigten nur 30,1 Prozent eine Verbesserung. Zusätzlich stieg die Fähigkeit, Allergene zu tolerieren, bei den Schwarzkümmelölanwendern um 55,2 Prozent, verglichen mit 20 Prozent bei den anderen Teilnehmern.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Nature’s Cure: 4 Natural Treatments for Allergy Relief“. (deutsche Bearbeitung kr)



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