Wochenrückblick (Teil 3): Eine Olympia-Medaille könnte für Befreiung vom Militärdienst sorgen

Bei ChatGPT liegt ein Wasserzeichen für KI-Texte in der Schublade. Rosen ohne Stacheln wurden „erfunden“ und Almbauern schlagen Alarm. Mit dem neuen Tierschutzgesetz droht ihnen wohl das Aus. Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten, Teil 3.
Titelbild
Die olympische Goldmedaille von Sihyeon Lim (Südkorea). Sie gewann den Einzelwettbewerb im Bogenschießen der Frauen – und einen neuen Weltrekord – am 3. August 2024 in Paris, Frankreich. Südkoreanische Frauen sind nicht zum Wehrdienst verpflichtet.Foto: Alex Pantling/Getty Images
Von 11. August 2024

Rosen ohne Stacheln

Dornen, die unzählige Pflanzen wie Brombeeren und Rosen vor Fressfeinden schützen, ärgern manch anderen Gärtner oder Erntearbeiter. Professor Zachary Lippman und sein Team (Cold Spring Harbor Laboratory) stellten fest, dass Mutationen eines als LOG (LOnely Guy) bekannten Gens die Pflanzen daran hindert, Stacheln zu bilden. Sie teilten diese Erkenntnis mit anderen. Nun haben Wissenschaftler des französischen Institut National de Recherche pour l’Agriculture, l’Alimentation et l’Environnement mithilfe der Genschere CRISPR einen bestimmten Teil des Gens entfernt, der für die Dornenbildung bei Rosen zuständig ist. Forscher der Cornell University (New York) haben mit der gleichen Technik die Stacheln bei der Australischen Wüstenrosine ausgerottet, der Solanum Centrale.

Wasserzeichen für KI-Inhalte

Die Entwickler von ChatGPT haben ein Tool für die Kennzeichnung von KI-Inhalten entwickelt. Damit entspricht OpenAI, die Firma hinter ChatGPT, den Vorgaben des EU-KI-Gesetz. Es verlangt unter anderem, KI-Inhalte als künstlich erzeugt oder manipuliert zu kennzeichnen. Laut dem „Wall Street Journal“ ist das Wasserzeichen-Tool einsatzbereit – doch OpenAI zögere, es einzusetzen. Das Unternehmen befürchte, Nutzer zu verlieren. Laut Umfragen würden fast 30 Prozent der ChatGPT-Nutzer den Chatbot weniger nutzen, wenn ein Wasserzeichen eingesetzt würde. Das Zeichen besteht aus einer Art digitalem Stempel und hinterläßt keine sichtbaren Spuren im geschriebenen Text. Mit einem passenden Erkennungstool wird jedoch deutlich, dass es KI-generierter Inhalt ist. An einem entsprechenden System für Bilddateien wird noch gearbeitet. Die EU-Verordnung ist am 1. August in Kraft getreten, die verpflichtende Kennzeichnung gilt ab dem 2. August 2026.

Die Bogenschützin Sihyeon Lim aus Korea hat einen neuen Weltrekord aufgestellt. Es können maximal 720 Punkte erreicht werden – jeder Teilnehmer schießt 72 Pfeile und jeder Pfeil kann maximal 10 Punkte erzielen. Foto: Julian Finney/Getty Images

Eine Medaille und die Befreiung vom Militärdienst

Athleten bei den Olympischen Spielen können je nach Land auf mehr als nur eine Medaille hoffen. Südkoreanische Sportler, also die Männer, könnten für jede Medaille eine Befreiung vom Militärdienst erhalten – eine einmalige Idee, denn dort ist Armeedienst Pflicht. Polen verspricht Olympiasiegern einer Einzelsportart einen Diamant, eine Prämie von 250.000 Zloty (58.000 Euro), eine Zweizimmerwohnung, ein Gemälde und ein Urlaubsgutschein. Die irakischen Athleten, die sich für die Olympischen Spiele 2024 qualifiziert haben, haben ein Stück Land und eine Zahlung von rund 6.600 Euro erhalten. Sieger aus Hongkong erhalten lebenslang gültige U-Bahn-Tickets. Manche Staaten locken mit Geld: Jeder französische Olympiasieger erhält 80.000 Euro, für Silber gibt es 40.000 und für Bronze 20.000 Euro. Auch Mexiko lockt mit Geld. Die kolumbianische Fluggesellschaft Avianca wird ihren Sportlern Treuepunkte gewähren: 100.000 für Gold, 50.000 für Silber und 30.000 für Bronze. Und wer das erste olympische Gold für Malaysia gewinnt, auf den warten kostenlose Lebensmittelbestellungen, ein SUV der Marke Chery und eine Luxuswohnung.

„Halle (Saale) zählt selbst“

Der Bürgermeister von Halle, Egbert Geier (SPD), glaubt den Ergebnissen des Zensus 2022 nicht. In Halle an der Saale leben demnach noch 226.586 Menschen. Im Melderegister sind 243.453 aufgeführt – fast sieben Prozent mehr. Daher startet die Stadt eine eigene Bevölkerungszählung über eine Vollerhebung. Am 20. August stimmt der Finanzausschuss des Stadtrates über die Finanzierung des Vorhabens ab. Anschließend wird die Stadt alle im Melderegister eingetragenen Einwohner per Brief kontaktieren. Anhand der Anzahl nicht zustellbarer Briefe und deren Überprüfung soll eine sehr genaue Zahl der in Halle mit Hauptwohnsitz gemeldeten und tatsächlich erreichbaren Menschen ermittelt werden. Die Bürger müssen nach Erhalt der Briefe nicht selbst aktiv werden. Für die Stadt bedeuten die Zensus-Ergebnisse dauerhafte Einnahmeverluste von rund 15 Millionen Euro pro Jahr.

Almauftrieb in Oberstdorf, Bayern. Diese Tradition droht wegzufallen, wenn das Tierschutzgesetz geändert wird. Foto: Manninx/iStock

Almbauern schlagen Alarm

Viele Familienbetriebe in Bayern stehen vor dem Aus, wenn das Tierschutzgesetz in seiner jetzigen Fassung durch den Bundestag kommt. Davor warnt eine Aktion der Bayerischen Bergbauern. Im Gesetz sind neue Auflagen für die Kombinationshaltung von Rindern verankert. Unter anderem heißt es, dass auch im Winter die Kühe zweimal wöchentlich Auslauf haben sollen. Kombihaltung wird meist auf Bauernhöfen betrieben, die sich mitten im Ort befinden. Von Frühjahr bis Herbst sind ihre Kühe auf Alm-, Alp- oder außerhalb gelegenen Weiden. Im Winter bleiben sie im Stall. Aufgrund ihrer Struktur seien diese Höfe nicht in der Lage, diese Vorgaben umzusetzen. Das bedeute das Ende der Alp- und Talbetriebe, so Christian Brutscher vom Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern. Sind die Kühe nicht mehr auf der Alm – weil die Bauern aufgeben müssen – würde sich das Aussehen Bayerns in der Berglandschaft massiv verändern: unbeweidete Wiesen verbuschen und entwickeln sich zu Wald. Wege würden verfallen, Alm- und Alpwirtschaften schließen.

Ein Falke hat sich verflogen

Im Puy du Fou, einem renommierten Themenpark in Frankreich, hat sich jüngst ein Falke verabschiedet. Er verließ die Bühne während einer Kunstflugshow „Le Bal des oiseaux fantômes“ und verzog sich. Die Falknerei des Parks umfasst 950 Tiere, davon sind 330 Vögel an der Show beteiligt. 36 Falkner hüten sie und trainieren täglich mit ihnen. Wiedergefunden wurde der Greifvogel dank eines GPS-Senders 360 Kilometer entfernt nahe Cap-Sizun in der Bretagne. „Der Vogel hat sich ganz einfach verirrt. Er hat sich nicht absichtlich verirrt“, erklärt Stéphane Germain, ein erfahrener Falkner und verantwortlich für Vögel im Tierfreizeitpark Aquashow in Audierne. Diese Gemeinde liegt in der Nähe der Gemeinde, in der der Falke ankam. Ein Wanderfalke würde für die Strecke rund drei Stunden brauchen.

Schwere Entscheidung: Wohnung oder Haustier?

In den USA werden mehr Haustiere auf Grund unsicherer Wohnungsverhältnisse in Tierheimen abgegeben als früher. Mittlerweile machen Unterbringungsprobleme 14 Prozent aller Aufnahmen in Tierheimen aus (2019-2023). Dabei spielt es bei Hunden überraschenderweise kaum eine Rolle, ob diese groß oder klein sind. Früher gab es mehr Fälle, die auf andere Ursachen wie haustierbezogene Einschränkungen oder Konflikte mit Vermietern zurückgingen. Das ergab eine Studie unter Leitung von Jennifer Applebaum, welche die Mensch-Tier-Bindung untersucht. Applebaum ist Assistenzprofessorin in der Abteilung für Umwelt- und globale Gesundheit am College of Public Health and Health Professions der University of Florida. In den USA sind nur etwa 7 bis 9 Prozent aller US-Mietwohnungen frei von größeren Haustierbeschränkungen. Übrigens waren 37 Prozent der abgegeben Haustiere Katzen. (DOI: 10.3389/fvets.2024.1430388)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion