Wochenrückblick (Teil 3): Kommt das Tierschutzgesetz, sterben die Almen in Bayern?
Rosen ohne Stacheln
Dornen, die unzählige Pflanzen wie Brombeeren und Rosen vor Fressfeinden schützen, ärgern manchen Gärtner oder Erntearbeiter. Professor Zachary Lippman und sein Team (Cold Spring Harbor Laboratory) stellten fest, dass Mutationen eines als LOG (Lonely Guy) bekannten Gens die Pflanzen daran hindert, Stacheln zu bilden. Sie teilten diese Erkenntnis mit anderen. Nun haben Wissenschaftler des französischen Institut National de Recherche pour l’Agriculture, l’Alimentation et l’Environnement mithilfe der Genschere CRISPR einen bestimmten Teil des Gens entfernt, der für die Dornenbildung bei Rosen zuständig ist. Forscher der Cornell University, New York, haben mit der gleichen Technik die Stacheln bei der Australischen Wüstenrosine ausgerottet, der Solanum Centrale.
Wasserzeichen für KI-Inhalte
Die Entwickler von ChatGPT haben ein Tool für die Kennzeichnung von KI-Inhalten entwickelt. Damit entspricht OpenAI, die Firma hinter ChatGPT, den Vorgaben des EU-KI-Gesetzes. Es verlangt unter anderem, KI-Inhalte als künstlich erzeugt oder manipuliert zu kennzeichnen. Laut dem „Wall Street Journal“ ist das Wasserzeichen-Tool einsatzbereit – doch OpenAI zögere, es einzusetzen. Das Unternehmen befürchte, Nutzer zu verlieren. Laut Umfragen würden fast 30 Prozent der ChatGPT-Nutzer den Chatbot weniger nutzen, wenn ein Wasserzeichen eingesetzt würde. Das Zeichen besteht aus einer Art digitalem Stempel und hinterlässt keine sichtbaren Spuren im geschriebenen Text. Mit einem passenden Erkennungstool wird jedoch deutlich, dass es KI-generierter Inhalt ist. An einem entsprechenden System für Bilddateien wird noch gearbeitet. Die EU-Verordnung ist am 1. August in Kraft getreten, die verpflichtende Kennzeichnung gilt ab dem 2. August 2026.
Eine Medaille und die Befreiung vom Militärdienst
Athleten bei den Olympischen Spielen können je nach Land auf mehr als nur eine Medaille hoffen. Südkoreanische Sportler, also die Männer, könnten für jede Medaille eine Befreiung vom Militärdienst erhalten – eine einmalige Idee, denn dort ist Armeedienst Pflicht. Polen verspricht Olympiasiegern einer Einzelsportart einen Diamanten, eine Prämie von 250.000 Zloty (58.000 Euro), eine Zweizimmerwohnung, ein Gemälde und einen Urlaubsgutschein. Die irakischen Athleten, die sich für die Olympischen Spiele 2024 qualifiziert haben, haben ein Stück Land und eine Zahlung von rund 6.600 Euro erhalten. Sieger aus Hongkong erhalten lebenslang gültige U-Bahn-Tickets. Manche Staaten locken mit Geld: Jeder französische Olympiasieger erhält 80.000 Euro, für Silber gibt es 40.000 und für Bronze 20.000 Euro. Auch Mexiko lockt mit Geld. Die kolumbianische Fluggesellschaft Avianca wird ihren Sportlern Treuepunkte gewähren: 100.000 für Gold, 50.000 für Silber und 30.000 für Bronze. Und wer das erste olympische Gold für Malaysia gewinnt, auf den warten kostenlose Lebensmittelbestellungen, ein SUV der Marke Chery und eine Luxuswohnung.
„Halle (Saale) zählt selbst“
Der Bürgermeister von Halle, Egbert Geier (SPD), glaubt den Ergebnissen des Zensus 2022 nicht. In Halle an der Saale leben demnach noch 226.586 Menschen. Im Melderegister sind 243.453 aufgeführt – fast sieben Prozent mehr. Daher startet die Stadt eine eigene Bevölkerungszählung über eine Vollerhebung. Am 20. August stimmt der Finanzausschuss des Stadtrates über die Finanzierung des Vorhabens ab. Anschließend wird die Stadt alle im Melderegister eingetragenen Einwohner per Brief kontaktieren. Anhand der Anzahl nicht zustellbarer Briefe und deren Überprüfung soll eine sehr genaue Zahl der in Halle mit Hauptwohnsitz gemeldeten und tatsächlich erreichbaren Menschen ermittelt werden. Die Bürger müssen nach Erhalt der Briefe nicht selbst aktiv werden. Für die Stadt bedeuten die Zensusergebnisse dauerhafte Einnahmeverluste von rund 15 Millionen Euro pro Jahr.
Almbauern schlagen Alarm
Viele Familienbetriebe in Bayern stehen vor dem Aus, wenn das Tierschutzgesetz in seiner jetzigen Fassung durch den Bundestag kommt. Davor warnt eine Aktion der Bayerischen Bergbauern. Im Gesetz sind neue Auflagen für die Kombinationshaltung von Rindern verankert. Unter anderem heißt es, dass auch im Winter die Kühe zweimal wöchentlich Auslauf haben sollen. Kombihaltung wird meist auf Bauernhöfen betrieben, die sich mitten im Ort befinden. Von Frühjahr bis Herbst sind ihre Kühe auf Alm-, Alp- oder außerhalb gelegenen Weiden. Im Winter bleiben sie im Stall. Aufgrund ihrer Struktur seien diese Höfe nicht in der Lage, diese Vorgaben umzusetzen. Das bedeute das Ende der Alp- und Talbetriebe, so Christian Brutscher vom Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern. Sind die Kühe nicht mehr auf der Alm – weil die Bauern aufgeben müssen –, würde sich das Aussehen Bayerns in der Berglandschaft massiv verändern: Unbeweidete Wiesen verbuschen und entwickeln sich zu Wald. Wege würden verfallen, Alm- und Alpwirtschaften schließen.
Ein Falke hat sich verflogen
Im Puy du Fou, einem renommierten Themenpark in Frankreich, hat sich jüngst ein Falke verabschiedet. Er verließ die Bühne während einer Kunstflugshow „Le Bal des oiseaux fantômes“ und verzog sich. Die Falknerei des Parks umfasst 950 Tiere, davon sind 330 Vögel an der Show beteiligt. 36 Falkner hüten sie und trainieren täglich mit ihnen. Wiedergefunden wurde der Greifvogel dank eines GPS-Senders 360 Kilometer entfernt nahe Cap-Sizun in der Bretagne. „Der Vogel hat sich ganz einfach verirrt. Er hat sich nicht absichtlich verirrt“, erklärt Stéphane Germain, ein erfahrener Falkner und verantwortlich für Vögel im Tierfreizeitpark Aquashow in Audierne. Diese Gemeinde liegt in der Nähe der Gemeinde, in der der Falke ankam. Ein Wanderfalke würde für die Strecke rund drei Stunden brauchen.
Schwere Entscheidung: Wohnung oder Haustier?
In den USA werden mehr Haustiere aufgrund unsicherer Wohnungsverhältnisse in Tierheimen abgegeben als früher. Mittlerweile machen Unterbringungsprobleme 14 Prozent aller Aufnahmen in Tierheimen aus (2019–2023). Dabei spielt es bei Hunden überraschenderweise kaum eine Rolle, ob diese groß oder klein sind. Früher gab es mehr Fälle, die auf andere Ursachen wie haustierbezogene Einschränkungen oder Konflikte mit Vermietern zurückgingen. Das ergab eine Studie unter Leitung von Jennifer Applebaum, welche die Mensch-Tier-Bindung untersucht. Applebaum ist Assistenzprofessorin in der Abteilung für Umwelt- und globale Gesundheit am College of Public Health and Health Professions der University of Florida. In den USA sind nur etwa 7 bis 9 Prozent aller US-Mietwohnungen frei von größeren Haustierbeschränkungen. Übrigens waren 37 Prozent der abgegebenen Haustiere Katzen. (DOI: 10.3389/fvets.2024.1430388)
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