Wochenrückblick (Teil 3): Ein Flugzeug mit der Leistung einer Rakete und ein blauer Supermond

Künstliche Kniegelenke ade – es gibt ein Material, das Knorpel regeneriert. Neben Hartholz und Weichholz wurde eine dritte Holzart entdeckt. Und easyJet sucht Kabinenpersonal über 50. Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten, Teil 3.
Titelbild
Spuren einer Rakete, in diesem Fall eine Space X Rocket der NASA. Im Vordergrund ein Aussichtspunkt von Rettungsschwimmern am Strand.Foto: Craig Boliver/iStock
Von 18. August 2024

Ein blauer Supermond am Nachthimmel

Der nächste Vollmond am 19. August trägt gleich mehrere Bezeichnungen. Zu diesen gehören unter anderem Supermond, blauer Mond, Störmond, roter Mond, Kräutermond und Hundemond. Die Namen gehen auf verschiedene Wissenschaftler und Traditionen zurück. Wer unseren Erdtrabanten anhimmeln möchte, hat die Gelegenheit von Sonntagabend (18. August) um 19:25 Uhr bis Dienstagmorgen (20. August) um 5:46 Uhr. Während dieser Zeit wird er für drei Nächte lang voll – aber nicht blau – am Nachthimmel erscheinen.

Künstliche Kniegelenke ade

Knorpel ist ein wichtiger Bestandteil von Gelenken. Ist dieser beschädigt oder abgebaut, wird es unangenehm. Menschlicher Knorpel besitzt kaum die Fähigkeit, sich selbst zu heilen, sodass häufig medizinische Eingriffe benötigt werden. Forscher der Northwestern University haben nun ein natürliches Material entwickelt, das Knorpel regenerieren kann. Dieses besteht aus einem bioaktiven Peptid und modifizierter Hyaluronsäure, die zusammen einen gummiartigen Schleim mit den Eigenschaften von Knorpel bildet. Getestet wurde das Material zunächst an Schafen, deren Knorpel und Gelenke jenen der Menschen ähnelt. Nach Ansicht der Forscher könnte das neue Material eines Tages eingesetzt werden, um das Einsetzen künstlicher Kniegelenke zu verhindern, Arthrose zu behandeln oder Sportverletzungen wie Kreuzbandrisse zu heilen.

Ein Flugzeug mit der Leistung einer Rakete

Dawn Aerospace, ein junges Raumfahrtunternehmen, erobert die Flug- und Raumfahrt. Bisher entwickelten sie Antriebssysteme für Satelliten, nun schrauben sie an einem raketengetriebenen Flugzeug. Ihr suborbitales Raumflugzeug ist für Überschallflüge ausgelegt, bei denen es Höhen von bis zu 15 Kilometer erreichen kann. Seit dem Erstflug im Juli 2021 hat das Entwicklungsflugzeug „Mk-II Aurora“ mehr als 50 Testflüge absolviert und dabei sowohl Düsen- als auch Raketenantrieb eingesetzt. Das Flugzeug nutzt normale Startbahnen und wurde kürzlich von der neuseeländischen Zivilluftfahrtbehörde für den Überschallflug zertifiziert. Neues Ziel des niederländisch-neuseeländischen Unternehmens ist, mit dem größeren und kommenden Modell „Dawn Mk-III Aurora“ das erste Fahrzeug zu entwickeln, das zweimal am Tag über die Kármán-Linie auf 100 km Höhe in den Weltraum fliegt.

Segeln wie die Römer

Trierer Forscher haben Land in Sicht: In einigen Wochen werde es erstmals einen digitalen und interaktiven Atlas geben, in dem römische Seerouten dargestellt und Fahrzeiten auf den Tag genau berechnet werden können. Als Grundlage dienen Messungen mit einem originalgetreu nachgebauten Schiff vom Typ Bissula, das in den 1980er-Jahren bei Marseille (Frankreich) ausgegraben wurde.

Nach Testfahrten nach Römerschiff wissen Forscher mehr

Nach Testfahrten nach Römerschiff wissen Forscher mehr. Foto: Harald Tittel/dpa

Derartige Schiffe waren Standard im Römischen Reich, lagen selbst bei hohem Seegang sicher im Wasser und transportierten Getreide, Olivenöl oder Wein quer über das Mittelmeer. Die Forscher hatten das 16 Meter lange und 5 Meter breite Holzschiff von 2017 bis 2019 mit Studenten und Handwerkern in Trier originalgetreu nachgebaut. Für den digitalen Atlas hinterlegten die Forscher 20 Jahre Wetterdaten aus den 1990er- und 2000er-Jahren, die „den Verhältnissen der römischen Kaiserzeit entsprechen“.

Deutschland bleibt der größte EU-Nettozahler

Deutschland zahlte vergangenes Jahr 17,4 Milliarden Euro mehr in den EU-Haushalt ein, als es daraus erhielt. Damit bleibt Berlin weiterhin der größte Nettozahler der EU – mit Abstand. Der deutsche Beitrag war beinahe doppelt so hoch wie der französische – Frankreich zahlte netto knapp neun Milliarden Euro mehr. Größter Profiteur war Polen; das Land erhielt netto rund acht Milliarden Euro. Deutschland zahlte wegen der schwachen wirtschaftlichen Lage weniger, 2022 waren es noch 19,7 Milliarden. Bei den Nettozahlungen je Einwohner liegt diesmal Irland vorn – mit 236 Euro pro Kopf, gefolgt von Deutschland mit 206 Euro. Die Ergebnisse stammen vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln.

Dritte Holzart entdeckt – neben Hartholz und Weichholz

Jeder, der mit Holz arbeitet, weiß, dass es Hartholz und Weichholz gibt. Doch britische und polnische Forscher haben nun eine dritte Holzart entdeckt: das Mittelholz. Aus diesem Holz sind vor allem Tulpenbäume, die mit Magnolien verwandt sind und über 30 Meter hoch werden können. Unter dem Mikroskop betrachtet ähneln die Eigenschaften der neuen Holzart sowohl jenem von Hart- als auch von Weichholz. Besonders auffällig sind die großen Makrofibrillen im Mittelholz. Diese könnten nicht nur der Grund für das schnelle Wachstum der Bäume sein, sondern auch die Speicherung von viel Kohlenstoffdioxid ermöglichen, so die Forscher. Tulpenbäume spalteten sich vor etwa 30 bis 50 Millionen Jahren von den Magnolien ab, als in der Atmosphäre relativ wenig CO2 vorhanden war.

Eigentlich ein Polizeihäuschen

Bansky ist in London zugange. Der schwer fassbare Straßenkünstler hat in jüngster Zeit durch mehrere tierische Wandmalereien London in Aufregung versetzt. Eines davon ist dieses Polizeihäuschen, das er mit Fischen verzierte. Ob es Piranjas sein sollen – darüber streiten sich noch die Fans.

Das Polizeihäuschen ähnelt einer Telefonzelle, wirkt aber mit den Banksy-Fischen wie ein Aquarium.

Das Polizeihäuschen ähnelt einer Telefonzelle, wirkt aber mit den Banksy-Fischen wie ein Aquarium. Foto: Jordan Reynolds/PA Wire/dpa

Manch ein Banksy-Fan sah in dem Steinbock ein Symbol für die rechtsextremistischen Ausschreitungen im Land.

Manch ein Banksy-Fan sah in dem Steinbock ein Symbol für die Ausschreitungen im Land. Foto: Aaron Chown/PA Wire/dpa

Über den Wolken

50 Jahre ist das perfekte Alter für einen Karrierewechsel. Sagt easyJet. Deshalb setzt die britische Fluggesellschaft auf ältere Menschen als zukünftiges Kabinenpersonal. Die Airline reagiert damit auf eine Umfrage zur Arbeitszufriedenheit in Großbritannien. Es wurde eine „Returnship“-Initiative ins Leben gerufen, um speziell über 50-Jährige zu finden, die sich für einen Job in der Luftfahrt interessieren. Interessenten können an die Website von easyJet wenden. Der praktische Austausch findet im Ausbildungszentrum für Kabinenpersonal der Fluggesellschaft in London statt. Als Fluggesellschaft möchte das Unternehmen auch mit dem Mythos aufräumen, dass diese Menschen zu alt für den Job sind. Oder dass sie nicht in der Lage sind, etwas Neues zu beginnen.

Katharina Morgenstern und Gustav Eisenreich haben zu dem Artikel beigetragen.



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