Wochenrückblick (Teil 3): 5.000 Kilometer Solarkraftwerk im Bahngleis

Ist schlank sein doch genetisch bedingt? War Kolumbus doch kein Italiener? Und wer sind die Nobelpreisträger des Jahres? Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten, Teil 3.
Titelbild
Ein Zug der Schweizer Bahn in St Saphorin am Genfer See.Foto: Enzojz/iStock
Von 20. Oktober 2024

Bewegung auf dem Jupiter

Seit mindestens 150 Jahren beobachten Astronomen den berühmten Großen Roten Fleck des Jupiters. Doch der Zyklon ist immer wieder für neue Überraschungen gut – vor allem, wenn das Hubble-Weltraumteleskop einen Blick auf ihn wirft. Neueste Beobachtungen offenbaren, dass der rote Sturm alles andere als stabil ist. So zeigt eine Bildreihe, aufgenommen innerhalb von 90 Tagen, dass Form und Größe des Zyklons schwanken – stärker als bislang angenommen. „Es ist ähnlich wie bei einem Sandwich, bei dem sich die Brotscheiben ausbeulen, wenn zu viel Füllung in der Mitte ist“, erklären die Astronomen um Amy Simon von der NASA. Die Zutaten dieses Sandwiches soll das James-Webb-Teleskop entziffern. (ts)

Star-Trek-Frösche aus Madagaskar

Kirk, Picard, Sisko, Janeway, Archer, Burnham und Pike: Sie sind fiktive Charaktere aus der Kult-Serie „Star Trek“ und seit Kurzem auch Frösche. Genauer gesagt handelt es sich bei diesen sieben um neu entdeckte Spezies aus der Gattung der Baumfrösche.

Fans der Science-Fiction-Serie «Star Trek» könnten sich bei den Frosch-Lauten an Geräusche des fiktiven Tricoders erinnert fühlen.

Fans der Science-Fiction-Serie „Star Trek“ könnten sich bei den Frosch-Lauten an Geräusche des fiktiven Tricoders erinnert fühlen. Foto: Miguel Vences/Frank Glaw/dpa

Die Amphibien leben natürlich nicht in einem Raumschiff, das quer durch die Galaxien fliegt, sondern im Regenwald von Madagaskar. Zu ihren Namen kamen sie dank ihrer außerirdisch hohen Werberufe. „Diese Frösche klingen nicht nur wie Soundeffekte aus Star Trek, sondern man muss auch weite Strecken zurücklegen, um sie zu finden“, erklärt Professor Miguel Vences von der Technischen Universität Braunschweig. (kms)

Smartphoneverbot ab nächstem Schuljahr

Lettland verbietet ab dem 31. Mai 2025 die Nutzung von Mobiltelefonen für Kinder bis zur 6. Klasse in allen Schulen. Das lettische Parlament, die Saeima, hat diese Änderung im Bildungsgesetz beschlossen, um die ziellose Nutzung von Mobiltelefonen einzuschränken. Agita Zariņa-Stūre, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Kultur und Wissenschaft, erklärte, dass Studien zeigen, dass selbst ausgeschaltete Handys die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigen und das Risiko digitaler emotionaler Gewalt erhöhen können. Lehrer dürfen Ausnahmen machen, wenn sie die Nutzung der Technik im Unterricht verlangen. Schulen erhalten zudem die Erlaubnis, Schüler zu durchsuchen, wenn Sicherheitsbedenken bestehe. (ks)

5.000 Kilometer Solarkraftwerk im Bahngleis

Ein neues Photovoltaik-Projekt startet 2025 in der Schweiz. Das Schweizer Start-up Sun-Ways plant, Solarpaneele in den Zwischenräumen von Bahnschienen zu installieren – auf zukünftig bis zu 5.000 Kilometer. Die Ingenieure von Sun-Ways erwarten, dass das Projekt jährlich eine Terawattstunde Strom erzeugen könnte. Eine Einbindung von Photovoltaik in den Bahnsektor ist komplex, es gilt, zahlreiche Regelungen zu beachten. Unter anderem müssen diese leicht abnehmbar sein, was das Unternehmen Scheuchzer mit einem Spezialzug übernimmt. Die aktuellen Prototypen sind für die europäische Spurweite von 1.435 Metern und Zuggeschwindigkeiten bis 150 Stundenkilometer ausgelegt. Am Ende der Züge soll ein Besen die Paneele automatisch reinigen und bei Bedarf auch von Schnee befreien. Eine spezielle Beschichtung der Solarpaneele reduziert die Blendung der Zugführer. Das Projekt wird auf einem 100 Meter langen Gleisabschnitt bei Buttes im Schweizer Kanton Neuenburg getestet. Weitere Pilotprojekte sind in Frankreich, Spanien, Rumänien und Südkorea geplant. Potenzielle Partner gibt es auch in China, Thailand, Australien und den USA. (ks)

War Kolumbus doch kein Italiener?

In einem Schriftstück vom 22. Februar 1498 beteuerte Christoph Kolumbus (1451–1506), dass die italienische Hafenstadt Genua sein Geburtsort sei. Dass dies nicht ganz der Wahrheit entspreche, ließen nun Forensiker um José Antonio Lorente von der Universität Granada in Spanien in einem Dokumentarfilm verlauten. So würden die DNA-Analysen von Kolumbus’ Sohn Ferdinand und seinem Bruder Diego nicht auf eine italienische, sondern spanische Herkunft mit jüdischen Wurzeln hinweisen. Da keine offizielle Studie vorliegt und derartige Vermutungen schon lange kursieren, äußerten viele Historiker Skepsis. (kms)

Verhütungspillen für Tauben

Der Berliner Senat will die fast 20.000 Tauben, die in Berlin gurren, Wege sowie Bahnhöfe bevölkern und haufenweise ihren Kot hinterlassen, reduzieren. Und zwar „tierschutzgerecht und nachhaltig“.

Stadttauben und ihre Hinterlassenschaften sind nicht nur in Berlin ein großes Problem. Foto: Elwimina Nurjanah/iStock

Zunächst werden laut der „Konzeption eines berlinweiten Taubenmanagements“ Arbeitsgruppen eingerichtet. Im Gespräch ist unter anderem die Gründung von Taubenschlägen, um die Population zu kontrollieren und zu managen. Die Senatsverwaltung prüft zudem den Einsatz von „Taubenpillen“ zur Verhütung und die Jagd durch Greifvögel wie Wanderfalten. (ks)

Die Nobelpreisträger des Jahres 2024

Auch in diesem Jahr wurden wieder Menschen mit den Nobelpreisen für Wirtschaft, Frieden, Literatur, Chemie, Physik und Medizin geehrt. Mit sieben von zwölf diesjährigen Nobelpreisträgern werden US-amerikanische Forscher am 10. Dezember – dem Todestag von Alfred Nobel – die meisten Preise entgegennehmen:

  • Wirtschaft: geht an Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson (alle USA) für ihre Studien zum Wohlstand der Nationen.
  • Frieden: geht an die japanische Anti-Atomwaffen-Organisation „Nihon Hidankyo“.
  • Literatur: geht an die südkoreanische Schriftstellerin Han Kang für ihre „intensive poetische Prosa, die historische Traumata zur Sprache bringt“.
  • Chemie: geht an die US-Forscher David Baker und John M. Jumper sowie den britischen Forscher Demis Hassabis für ihre KI-unterstützten Studien zur Struktur von Proteinen.
  • Physik: geht an John Hopfield (USA) und Geoffrey Hinton (Kanada) für die Grundsteinlegung von KI-basierten Systemen.
  • Medizin: geht an Victor Ambros und Gary Ruvkun (beide USA) für die Entdeckung der microRNA. (ts)

Liegt schlank sein doch in den Genen?

Egal ob Sport oder Diäten – manchmal wollen die Pfunde einfach nicht purzeln. Wie Dr. Henry Chung von der University of Essex, England, herausgefunden hat, könnte das Geheimnis des Abnehmens auf einer Kombination aus 14 „Schlankheitsgenen“ beruhen. Menschen, die diese genetische Veranlagung besitzen, können demnach doppelt so viel Gewicht verlieren, wie jene ohne den Genmix. „Zwar gibt es wichtige Gene, die mit dem Abnehmen in Verbindung stehen, aber man darf nicht vergessen, dass die Gene ohne Bewegung und Änderungen des Lebensstils nichts bewirken. Alles ist miteinander verknüpft“, erklärt Chung. (ger)



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