Wochenrückblick (Teil 2): Schwachstrom im Küstenschutz und messerscharfes Papier

Feuerwehrleute testen ein vorbeugendes Gel gegen Waldbrände. Per Anhalter durch die Galaxie. Der zweitgrößte Diamant der Welt. Und ein neuer Trend: Quad statt Moped. Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten, Teil 2.
Titelbild
Wie bilden Muscheln ihre Schalen? Forscher haben interessantes dabei entdeckt.Foto: Noppharat05081977/iStock
Von 31. August 2024

Messerscharfes Papier

Physiker der Technischen Universität Dänemark haben untersucht, welche Papiersorten am ehesten zu Schnittwunden führen. Besonders gefährlich sind demnach mitteldicke Papiere um 65 µm Blattstärke. Diese schneiden die Haut eher als dünnes Papier, das leicht knickt, oder dickes Papier, das zu breitflächig ist. Aus diesem Grund sind Papiere wie Taschentücher oder Fotopapier weniger gefährlich. Außerdem komme es auf den Winkel zwischen Haut und Papier an. „Zeitungs- und Druckerpapier teilen sich den Titel ‚am wahrscheinlichsten, die Haut zu schneiden‘“, so die Forscher. Druckerpapier könne unter Umständen sogar als „Papiermachete“ verwendet werden, die Gemüse und Fleisch schneidet. (ts)

Ein Gel gegen Waldbrände

Noch ist es in der Testphase: Ein umweltfreundliches Gel, das Waldbrände verhindert. Es wird prophylaktisch auf Bäume, Häuser und anderes wie Böschungen oder rund um Generatoren mit Standard-Agrar-Sprühgeräten oder aus der Luft aufgetragen und bietet einen langanhaltenden Schutz gegen Brände. Das Hydrogel auf Zellulosebasis enthält auch Siliciumdioxidpartikel. Bei Hitze verwandelt es sich in einen isolierenden Aerogelschild. Wenn das Wasser verdampfe und die Cellulose verbrenne, blieben die Siliciumdioxidpartikel als Schaum zurück. Dieser Schaum sei hochisolierend, so Eric Appel, Professor für Materialwissenschaft und Ingenieurwesen an der School of Engineering der Stanford University. Derartige Siliciumdioxidaerogele werden auch in der Raumfahrt eingesetzt, sie sind extrem leicht und blockieren nachhaltig die Wärmeübertragung. Feuerwehrbehörden wie CalFire in Kalifornien sind optimistisch. Sie haben das Gel bereits getestet und berichten von vielversprechenden Ergebnissen bei der Anwendung auf Straßenrändern und um Gebäude. Für Alan Peters, Chef von CalFire in der Stadt San Luis Obispo, gibt es nichts Vergleichbares. (ks)

Neuer Trend: Quad statt Moped

Drift mit einem ATV-Quad in Schlamm und Schnee. Foto: Minet Zahirovic/iStock

Quads breiten sich in Finnland stark aus. Die vierrädrigen Geländefahrzeuge (ATVs) übertreffen in ihrer Beliebtheit die von Mopeds. Die Anzahl der registrierten Mopeds hat sich halbiert, die der Quads ist schnell gestiegen. Junge Menschen greifen aufgrund der möglichen Geschwindigkeit, der Vielseitigkeit und niedrigerer Versicherungsprämien eher zum Quad. Die Altersgrenze liegt bei 15 Jahren, was sie ebenfalls für ländliche Teenager beliebt macht. (ks)

Per Anhalter durch die Galaxie

Während die Sonne scheinbar langsam über den Himmel zieht, fliegt sie in Wahrheit mit all ihren Planeten mit rund 800.000 km/h durch die Milchstraße. Deutlich schneller ist der neu entdeckte sogenannte Hypergeschwindigkeitsstern „J1249+36“: Mit 456 Kilometer pro Sekunde und damit über 1,6 Mio. km/h erreicht er 0,15 Prozent der Lichtgeschwindigkeit. Entdeckt wurde der als Subzwerg klassifizierte „extrem massearme“ Stern im Rahmen des Bürgerwissenschaftsprojektes „Planet Nine“. Eine sichere Erklärung für seine Herkunft gibt es nicht. Er könnte aus dem galaktischen Zentrum geschleudert, durch eine Supernova beschleunigt oder durch ein Schwarzes Loch aus einem Sternhaufen katapultiert worden sein. „Es ist der erste Hypergeschwindigkeitsstern dieser Art“, so die Entdecker, – könnte aber auf eine ganze Population solcher Objekte hinweisen. (ts)

Zweitgrößter Diamant der Welt gefunden

Der von Lucara Diamond in der Karowe-Mine in Botswana entdeckte Diamant wiegt 2.492 Karat. Dies entspricht etwa einem halben Kilogramm. Foto: © CNW Group/Lucara Diamond Corp.

So groß wie eine Avocado oder eine große Birne, etwa ein halbes Kilogramm schwer und noch ohne Namen: Ein außergewöhnlicher Fund macht in der Welt der Diamanten von sich reden. In der Karowe-Mine in Botswana kam ein Rohdiamant mit stolzen 2.492 Karat ans Tageslicht. Minenbetreiber Lucara Diamond Corp. setzt bei der Förderung auf die Röntgentechnologie XRT, mit der das Kimberlit-Erz durchleuchtet wird, um besonders große Edelsteine vor dem Zerkleinern zu finden. Dadurch wurden schon mehrere legendäre Diamanten von mehr als 1.000 Karat gefunden. Die botswanische Regierung kündigte an, den Diamant im Amtssitz des Präsidenten zur Besichtigung auszustellen. Lucara hat bisher nicht geäußert, was anschließend passiert – ob der Riesendiamant in seiner Rohform verkauft wird, zu einer Auktion geht oder geschnitten wird. Er könnte einige Auswirkungen auf den Diamantenmarkt haben. Der größte Fund bisher war der Cullinan mit 3.106 Karat – er wurde zerteilt und gehört zu den britischen Kronjuwelen. (ks)

Natürlicher Zement: Schwachstrom als Küstenschutz

Loser Sand, Meerwasser und Schwachstrom von vier Volt – das reicht, um künftig Küsten vor Erosion zu bewahren. Sagt zumindest der Forscher Alessandro Rotta Loria und sein Team von der Northwestern University. Statt teuren Deichen und Aufschüttungen könnten Strandbefestigungen demnächst also vor Ort aus Meerwasser und Sand entstehen. Ähnlich dem, wie Muscheln und Korallen ihre Skelette und Schalen bilden, entsteht unter Einfluss von Schwachstrom aus im Meerwasser gelösten Calcium- und Magnesiumionen sowie gelöstem CO₂ ein festes Gestein. Der Sand wird „fest und massiv statt körnig und lose. Die resultierenden Mineralien sind zudem weit stärker als Beton.“ Obendrein sei der Prozess umkehrbar – wenn die Polung der Elektroden umgekehrt wird, lösen sich die Calciumcarbonat- und Magnesiumhydroxidminerale mit der Zeit wieder voneinander. Zumindest im Labor. Einen Kubikmeter Meeresgrund oder Strand auf diese Weise zu befestigen, würde rund 3 bis 5,50 Euro kosten. Als Nächstes sind Tests in größerem Maßstab am Strand geplant. doi: 10.1038/s43247-024-01604-3 (ks)

Ein neuer Stern am Nachthimmel

Im Sternbild „Nördliche Krone“ steht ein spektakuläres Himmelsschauspiel bevor: Die Nova T Coronae Borealis, eine wiederkehrende thermonukleare Explosion eines Weißen Zwergs, könnte jeden Moment sichtbar werden. „Es ist ein Ereignis, das nur einmal im Leben vorkommt“, sagte Astronomin Elizabeth Hays. Die etwa 2.700 Lichtjahre entfernte Nova werde so hell wie der Nordstern und für etwa eine Woche mit bloßem Auge zu sehen sein. T Coronae Borealis ist einzigartig, da er alle 80 Jahre explodiert, zuletzt 1946 sowie 1866. Obwohl seit dem letzten Ausbruch damit nur 78 Jahre vergangen sind, sprechen die Anzeichen „von einer Explosion noch in diesem Sommer“. (ts)

Miezeleutnant Uschi

Die Polizeidienststelle Obernberg am Inn, Österreich hat einen tierischen Neuzugang: „Miezeleutnant Uschi“ ist dabei weniger für den Tierschutz zuständig, als dass er selbst gerettet werden musste. Beamte hatten die weiße Katze am Straßenrand der B148 gefunden und aufs Revier gebracht, wo sich der Vierbeiner sofort mit der Ausrüstung vertraut machte sowie Rang und Namen bekam. Bei der tierärztlichen Untersuchung stellte sich allerdings heraus, dass „Uschi“ eigentlich ein Er ist, weshalb die Polizei neben dem eigentlichen Besitzer auch einen neuen Namen sucht. Sollte ersteres misslingen, komme der Kater bei einem Kollegen unter. Die Karriere bei der Polizei wäre ihm in diesem Fall sicher. Kommieza Ulli klingt auch nicht schlecht, oder? (kms)

 



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