Wochenrückblick (Teil 2): Fußball-EM: „Die Sendung enthält virtuelle Werbung“

Es gibt einen neuen Monolithen in der Wüste. Erstmalig wird beobachtet, wie ein Schwarzes Loch aktiviert wird. Und das letzte Wrack von Shackleton wurde entdeckt. Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten, Teil 2.
Titelbild
Deutlich im Bild – neben den Spielern der türkischen und georgischen Nationalmannschaften – die Bandenwerbung. TV-Zuschauer sehen jedoch andere Werbung als die Fans im Stadion in Dortmund (18. Juni 2024).Foto: Kevin C. Cox/Getty Images
Von 22. Juni 2024

Warnung vor neuer Betrugsmasche

Laut dem Zoll sind derzeit vermehrt Betrugsversuche im Umlauf, die mit angeblichen Käufen über die zolleigene Versteigerungsplattform www.zoll-auktion.de zusammenhängen. Dabei werden von der Domain www.zoll-giessen.de Mails mit Zahlungsaufforderungen – meist an Autokäufer – versendet. Eine Weiterleitung auf www.zoll-auktion.de, eine Telefonnummer aus Gießen sowie authentisch wirkende Logos sollen den Eindruck erwecken, dass die Zahlungsaufforderung echt seien. „Diese Mails sind allesamt Spammails. Wir warnen davor, auf Download-Links und Mail-Anhänge oder Anleitungen von unbekannten Absendern zu klicken“, erklärt Michael Bender, Pressesprecher des Hauptzollamts Gießen. Der Zoll versende allenfalls eine Nachricht an den erfolgreichen Bieter mit dem Hinweis, die Zahlungsinformation in seinem Nutzerkonto abzurufen. Sollten Zahlungen an andere Banken als die Deutsche Bundesbank getätigt werden, handele es sich mit Sicherheit um eine Fälschung.

Monolith in der Wüste

Am 16./17. Juni tauchte erneut ein unbekannter Monolith einfach so in der Landschaft auf, in diesem Fall in der Wüste von Nevada. Er ähnelt denen, die 2020 auf der Welt erschienen sind. Die Struktur wurde von der Polizeibehörde von Las Vegas entdeckt. Es ist eine hohe, metallische, rechteckige, reflektierende Stele, die sich angeblich etwa eine Stunde nördlich in der Nähe von Gass Peak bei Las Vegas auf einem Wanderweg befindet.

Am 15./16. Juni 2024 entdeckte die Polizei des Las Vegas Metropolitan Police Department diesen mysteriösen Monolithen in der Nähe des Gass Peak. Foto: @LVMPDSAR. https://x.com/LVMPD/status/1802767918637490203

Erstmalig gesehen: Aktivierung eines Schwarzen Loches

Ende 2019 begann die bis dahin unauffällige Galaxie SDSS1335+0728 plötzlich heller zu leuchten als je zuvor – und sie wird weiterhin stetig heller. Astronomen kommen nach Analyse der Daten mehrerer Weltraum- und bodengestützter Observatorien zu dem Schluss, dass dies wahrscheinlich das Ergebnis des plötzlichen Erwachens des massiven Schwarzen Lochs in ihrem Kern ist. Das Verhalten der Galaxie sei anders als alle typischen Ereignisse, die Forscher bisher gesehen haben, so das Team der Europäischen Südsternwarte (ESO) mit Sitz in Garching bei München. „Dieses Verhalten ist beispiellos“, sagt ESO-Astronomin Paula Sánchez Sáez. Die im rund 300 Millionen Lichtjahre entfernten Sternzeichen Jungfrau gelegene Galaxie strahlt seither mehr Licht im optischen Bereich, auch im Ultraviolett- und Infrarotbereich aus. Zudem sendet sie seit Februar 2024 Röntgenstrahlen aus. Normalerweise schlafen die Zentren der Galaxien und sind nicht direkt sichtbar. Theoretisch könnte das auch mit dem Zentrum unserer Galaxie passierten.

Fußball-EM: „Die Sendung enthält virtuelle Werbung“

Fernsehzuschauer in Deutschland, den USA und China sehen bei der Fußball-EM andere Werbung auf den Werbebanden im Stadion als die Fans vor Ort. Für diese Länder gibt es „maßgeschneiderte Werbung“ auf den Banden, virtuell eingefügt, die speziell auf das jeweilige TV-Publikum ausgerichtet ist. Diese virtuelle Werbung ermöglicht es der UEFA, zusätzliche Werbeeinnahmen von Sponsoren in verschiedenen Märkten zu generieren. Damit wird in manchen Ländern Werbung für Alkohol vermieden – und chinesische Zuschauer sehen nur das, was ihre Regierung möchte. Für die Inhalte der Technologie namens „Virtual Board Replacement“ ist eine Künstliche Intelligenz verantwortlich. Das betrifft alle 51 Partien, die die UEFA an die Rechteinhaber in Deutschland vergeben hat. Fünf der 13 weltweiten Bandensponsoren stammen mittlerweile aus China, vor allem für den Elektroautobauer BYD, Vivo (Handy) und AliExpress (Onlinehandel) wird in Deutschland geworben. Deutsche Hauptsponsoren sind Adidas, Lidl und Arbeitskleidungshersteller Engelbert Strauss.

"Orakel" Braunbär Moritz frisst im Tiergehege am Hexentanzplatz in Thale (Sachsen-Anhalt) die Melone mit der ungarischen Fahne und lässt die Melone mit der deutschen Fahne zunächst stehen. Im Tiergehege interpretiert man die Entscheidung des Bären als einen Sieg für Deutschland.

„Orakel“-Braunbär Moritz frisst im Tiergehege am Hexentanzplatz in Thale (Sachsen-Anhalt) die Melone mit der ungarischen Fahne und lässt die Melone mit der deutschen Fahne zunächst stehen. Im Tiergehege interpretiert man die Entscheidung des Bären als einen Sieg für Deutschland. Foto: Matthias Bein/dpa

Schnecken ade

Abgefressene Gemüsepflanzen und kahle Stauden: In diesem Jahr sind wegen des regenreichen Frühlings überdurchschnittlich viele Schnecken unterwegs. Besonders problematisch sind dabei Nacktschnecken, die im Gegensatz zu Schnecken mit Häusern frisches Grün fressen. Um gegen die ungebetenen Gäste vorzugehen, nutzen viele Gärtner Schneckenkorn, Salz oder Bierfallen – doch diese schaden nicht nur Schnecken. So töten oder vergiften Bierfallen und Schneckenkorn auch natürliche Fressfeinde, während Salz den Boden unfruchtbar macht. Als gesunde Alternativen gelten Hochbeete und Schneckenzäune sowie wilde Ecken, heimische Pflanzenarten oder Komposthaufen, die natürliche Fressfeinde anlocken. Bei großer Schneckenflut rät der NABU zudem, morgens statt abends zu gießen, da Schnecken in der Dunkelheit besonders aktiv werden und sich bei Sonne zurückziehen. Tagsüber bietet somit die Sonne Einhalt und nachts die geringere Feuchtigkeit.

Letztes Shackleton-Wrack entdeckt

Die Jahre zwischen 1893 und 1922 gelten als Goldenes Zeitalter der Antarktis-Forschung, da zahlreiche Expeditionen an den Südpol unternommen wurden. Ein Beteiligter war der irisch-britische Forscher Sir Ernest Shackleton, der für seine Endurance-Expedition und die damit verbundene Rettungsaktion bekannt ist, bei der die gesamte Besatzung überlebte. Seine letzte Reise unternahm Shackleton mit dem Forschungsschiff „Quest“, einem ehemaligen Robbenfänger, von 1921 bis 1922. Im Gegensatz zu Shackleton überlebte das Schiff die Expedition, bis es am 5. Mai 1962 beim Walfang vor Kanada auf Eis stieß und sank. Nun gab die Royal Canadian Geographical Society die Entdeckung des Wracks in 390 Metern Tiefe vor der Küste von Labrador bekannt. Geborgen wird das Wrack in „unglaublichem Zustand“ nicht – ein zu teures Unterfangen. Dafür soll es noch vor dem Ende des Sommers gründlich dokumentiert und untersucht werden.

In Kalifornien brennt der Wald. Feuerwehrmann Chris Fritz versucht zu verhindern, dass sich das Aero-Feuer ausbreitet.

In Kalifornien brennt wieder Buschwerk und Wald. Feuerwehrmann Chris Fritz versucht zu verhindern, dass sich das Aero-Feuer ausbreitet. Foto: Noah Berger/AP/dpa

Steiermark und Solaranlagen

Vor einem Jahr wurde in der Steiermark die Freiflächenverordnung für Solaranlagen beschlossen. 2024 produzieren lediglich drei Photovoltaikanlagen in den 36 ausgewiesenen Vorrangzonen Sonnenstrom – und diese Anlagen existierten bereits vor der Verordnung. Trotz des ambitionierten Entwicklungsprogramms erzeugen die aktuell genutzten Flächen nur etwa 15 MW der möglichen 800 MW. Das ergab ein aktueller Faktencheck des Branchenverbands Photovoltaic Austria. Insgesamt stehen 780 Hektar Fläche zur Verfügung. Die Verordnung sei an sich positiv, so der Branchenverband. Die Projekte scheiterten jedoch an fehlenden Netzanschlüssen oder der fehlenden Zustimmung der Grundbesitzer. Oft schieben zudem die Genehmigungsverfahren betreffend Natur- und Artenschutz den Projekten einen Riegel vor.

Bienen erschnüffeln Krebs

US-amerikanische Forscher der Michigan State University haben entdeckt, dass Honigbienen bestimmte chemische Konzentrationen in der menschlichen Atemluft aufspüren können, die mit Lungenkrebs in Verbindung stehen. Diese Erkennung war nicht nur präzise, sondern auch bereits bei geringen Konzentrationen möglich, so die Forscher. Außerdem können die Insekten allein durch den Geruch zwischen verschiedenen Lungenkrebszelltypen unterscheiden. Derzeit planen die Forscher die Entwicklung eines nichtinvasiven Tests zur Früherkennung von Lungenkrebs, bei dem die Patienten nur in ein Gerät atmen müssen. Der darin enthaltene Sensor würde – wie die Biene – den Atem analysieren und drahtlos in Echtzeit melden, ob eine Krebskrankheit vorliegt.

Ein vegetarischer „Piranha“ namens Sauron

Mitten im Amazonas haben Biologen zwei neue Fischarten entdeckt. Eine vor ihnen ist Myloplus sauron, ein Verwandter der Piranhas. Auf ihn haben die Forscher ein ganz besonderes Auge geworfen, denn er besitzt seitlich auf seinem Körper einen breiten schwarzen Streifen. Wegen dieses Merkmals benannten ihn die Biologen nach Sauron, dem Bösewicht aus J. R. R. Tolkiens Roman „Der Herr der Ringe“. Doch im Gegensatz zu seinem Namensvetter ernährt er sich hauptsächlich von Pflanzen. „Als einer meiner Kollegen den Namen für diesen Fisch vorschlug, wussten wir sofort, dass er perfekt für ihn ist“, sagt Dr. Rupert Collins, Kurator des Naturhistorischen Museum in London (England). „Sein Muster sieht dem Auge von Sauron sehr ähnlich – vor allem mit den orangefarbenen Flecken auf seinem Körper.“ Somit reiht sich der Fisch in einen erlesenen Club von Tieren ein, die nach dem literarischen Bösewicht benannt wurden, darunter ein Dinosaurier, ein Frosch und eine Gruppe von Schmetterlingen.



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