Wochenrückblick (Teil 1): Wenn Staubsauger oder Rasenmäher spionieren

Kartoffeln sind gut für das Herz, radikale Zeiteinsparung im Windpark und Häuser aus dem 3D-Drucker. Es dauert etwa drei Wochen, bis ein Haus mit drei bis vier Zimmern fertig ist. Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten, Teil 1.
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Staubsauger-Roboter können manchmal mehr als erwünscht.Foto: Andrii Zorii/iStock
Von 17. August 2024

Kartoffeln sind gut für das Herz

Kartoffeln werden immer wieder kritisiert, weil sie zu viel Stärke und Kohlenhydrate enthalten sollen. Eine neue Studie zeigt jedoch, dass die bescheidene Knolle auch gesundheitliche Vorteile mit sich bringen kann. „Die meisten Menschen verbinden die Kartoffel mit Braten oder viel Fett. Doch richtig zubereitet kann sie sowohl nützlich als auch gesund sein“, erklärt Assistenzprofessorin Neda Akhavan von der University of Nevada. Bereits 100 Gramm Kartoffeln pro Tag können den Taillenumfang verringern sowie bei Diabetes helfen. Der Schlüssel liege dabei im hohen Kaliumgehalt der Knolle und besonderer Ballaststoffe in der Schale, die Bluthochdruck vorbeugen, den Blutzucker kontrollieren und das Sättigungsgefühl verbessern. Für den besten Effekt sollten die Erdäpfel am besten gebacken, mit Schale und Kräutern sowie im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung verzehrt werden. 

Spione: Staubsauger- und Rasenmäher-Roboter

Premium-Modelle der Staubsauger-Roboter von Ecovacs haben sich als flusensammelnde Spione herausgestellt. Die Sicherheitsforscher Dennis Giese und Braelynn verbanden sich via Bluetooth mit ihnen und hatten binnen Sekunden vollen Zugriff auf das System. Einschließlich Kameras und Mikrofonen. Anschließend konnten sie via WLAN-Verbindung auf die Daten zugreifen. Für die erste Bluetooth-Verbindung mussten sie sich im Umkreis von ca. 130 Metern aufhalten. Eine LED, die einen Benutzer darauf hinweist, dass die Kamera aktiv ist, gibt es nicht. Auch Ecovacs-Rasenmäher-Roboter sind von dieser – und noch weiteren – Sicherheitslücken betroffen. Untersucht wurden die in Europa verfügbaren Modelle Deebot 900 Series, Deebot N8/T8, Deebot N9/T9, Deebot N10/T10, Deebot X1, T20, Deebot X2, Goat G1, Spybot Airbot Z1, Airbot AVA und der Airbot ANDY. Das chinesische Unternehmen ist der aktuelle Marktführer für Smart-Home-Roboter und erweitert sein Sortiment auch in anderen Bereichen der Heimrobotik wie Fensterputzroboter und Luftreiniger.

Radikale Zeiteinsparung im Windpark

Eine Schwerlastdrohne von Ørsted am 6. August 2024 im Offshore-Windpark Borssele I & II in Zeeland, Niederlande. Während der Einsätze wurden die Turbinen nicht abgeschaltet. Foto: Nicolas Maeterlinck/Belga Mag/AFP via Getty Images

Das dänische Windparkunternehmen Ørsted experimentiert mit Schwerlastdrohnen. Kürzlich stattete es mithilfe der Drohnen seine Acht-Megawatt-Windturbinen von Siemens Gamesa im Offshore-Windpark Borssele I & II mit neuen Evakuierungs- und Sicherheitssystemen aus. Die 94 Turbinen sind jeweils rund 187 Meter hoch. Normalerweise würden ein Schwimmkran und ein Versorgungsschiff eingesetzt, jede Turbine angefahren und die Ausrüstung auf eine Höhe von 119 Metern gehievt. Dauer: etwa sechs Stunden pro Turbine. Der Kran blieb jedoch im Hafen und das Versorgungsschiff nahm die Drohnen mit. Vom Zentrum des Windparks aus brauchten sie vier Minuten pro Turbine, um die Last auf die Gondeln zu bringen. Dort wurden sie von Ørsted-Mitarbeitern aufgenommen und an ihren Platz gebracht. Während eine Drohne in der Luft war, wurde bereits die nächste beladen – und die Turbinen wurden nicht mal abgeschaltet dabei.

Fliegen war noch nie sicherer

Fliegen kann für viele Menschen beängstigend sein – vor allem, wenn regelmäßig Meldungen über abgestürzte Flugzeuge eintreffen. Doch obwohl diese erschreckend sind, stellen sie jedoch die Ausnahme dar. Wie Forscher des Massachusetts Institute of Technology (kurz MIT) bekannt gegeben haben, wird der kommerzielle Flugverkehr immer sicherer. So sank die Zahl der Todesfälle zwischen 2018 und 2022 auf 1 pro 13,7 Millionen Fluggäste weltweit. In den Jahren 2008 bis 2017 lag die Quote noch bei einer Person pro 7,9 Millionen Passagieren. Im Vergleich dazu: Zu Beginn des kommerziellen Flugverkehrs (1968 bis 1977) war es sogar ein Toter auf 350.000 Flugreisende. Während Fluggesellschaften aus den USA oder der EU als sehr sicher gelten, gehören jene aus Bosnien, Mexiko oder Malaysia zu den weniger sicheren.

KI untersucht vulkanische Erdbeben

Mitarbeiter der US-Vulkanüberwachung beobachten Lava aus einer Spalte des Kilauea-Vulkans auf Hawaii am 24. Mai 2018 in Pahoa, Hawaii. Aus den Vulkanspalten strömen schätzungsweise 1100 bis 1700 Liter Lava pro Sekunde. Foto: Mario Tama/Getty Images

Erdbebenforscher des Los Alamos National Laboratory nutzen KI-Algorithmen, um verborgene Informationen zu erkennen, die von Vulkanen ausgelösten Erdbeben vorausgehen. Sie konzentrierten sich dazu auf Daten des Kilauea-Vulkans auf Hawaii. Dieser war zwischen dem 1. Juni und dem 2. August 2018 aktiv. In dieser Zeit verursachte er rund 50 Erdbeben. Sie trainierten die KI mit Daten des Hawaiian Volcano Observatory und des globalen Navigationssatellitensystems über millimetergroße Verschiebungen des Bodens. Die KI entdeckte eine Art verstecktes Signal in Wellenform, das jedem Erdstoß vorausging. Es liefert Informationen über physikalische Eigenschaften einer Verwerfung wie Verschiebung, Reibung und Dicke. Es ist möglich, dass sich die Algorithmen zu einem System entwickeln, welches Erdbeben dieser Form vorhersagen kann.

Durchschnittlich 13 Prozent arbeitslos

Weltweit ist der Stand der Jugendarbeitslosigkeit so niedrig wie seit 15 Jahren nicht mehr. 2023 waren 64,9 Millionen Menschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren arbeitslos. Das zählte die Internationale Arbeitsorganisation ILO, die Arbeitslosenquote in der Altersgruppe lag demnach bei 13 Prozent. Das gilt jedoch nicht für alle Staaten: In den arabischen Staaten, der Pazifikregion sowie in Ost- und Südostasien waren die Quoten 2023 höher als 2019. Für die Jahre 2024 und 2025 erwartet die ILO einen weiteren Rückgang auf 12,8 Prozent.

Siedlung aus dem 3D-Drucker

Wie andere 3D-Drucker trägt der „Vulcan“ Schicht für Schicht an Material auf, um ein Objekt zu bauen. Nur ist dieser Drucker 13,7 Meter breit sowie 4,75 Tonnen schwer und druckt mit einer speziellen Betonmischung ganze Häuser. Auf diese Art und Weise lässt das Bauunternehmen ICON in Texas die größte gedruckte Siedlung der Welt – die sogenannte Wolf Ranch – entstehen. Laut ICON sei der Druck im Vergleich zum traditionellen Hausbau schneller, kostengünstiger, erfordere weniger Arbeitskräfte. Zudem reduziere sie den Abfall. Es dauert etwa drei Wochen, bis ein Haus mit drei bis vier Zimmern fertig ist. Das Fundament und die Dächer müssen indes auf herkömmliche Weise errichtet werden. Dafür seien die Hauswände resistent gegen Wasser, Schimmel, Insekten und bieten eine gute Isolierung. Bei einem Preis zwischen 450.000 und 600.000 Euro seien rund ein Viertel der Häuser bereits verkauft.

Tim Sumpf und Gustav Eisenreich haben zu dem Artikel beigetragen.



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