Wochenrückblick (Teil 1): Deutschlandticket – Bahn droht mit Kündigungen
12.000 von 54.000 Jobs könnten wegfallen
Jeder dritte Standort des Autozulieferers ZF in Deutschland ist bedroht, 13 Werke sind von einer möglichen Schließung bedroht. Betroffen sollen laut der „WirtschaftsWoche“ hauptsächlich kleinere Werke mit 300 und weniger Mitarbeitern sein. Auch an größeren Standorten wie Friedrichshafen, Saarbrücken, Hannover, Brandenburg oder Nürnberg droht der Jobabbau. Besonders von einer Schließung bedroht sind Betriebsstätten in Gelsenkirchen, Langenhagen, Bad Neuenahr, Bremen, Gronau, Wagenfeld, Aschaffenburg, Bielefeld, Kreuztal, Radolfzell, Regensburg, Ingolstadt, Thyrnau und Eitorf. Die Produktion geht in Länder, in denen die Produktionskosten niedriger sind. An der geplanten Chipfabrik im Saarland beteiligt sich ZF nicht mehr. ZF geht es schlecht, der Konzern hat sich durch Zukäufe und Investitionen in neue Technologien stark verschuldet und muss jährlich mehr als eine halbe Milliarde Euro Zinsen zahlen. In diesem Jahr rechnet ZF mit einem Umsatzrückgang von 3 Milliarden Euro. Das schränkt den Spielraum ein. (ks)
Frohe Ostern!
Wie die Zeitumstellung ist auch die Diskussion um ihre Abschaffung ein saisonales Phänomen, das zuverlässig zweimal im Jahr in zeitlichem Zusammenhang auftritt. Dabei schafft die Zeit etwas, das der Energiewende bisher missglückte: Die Stunde, die im Frühjahr übersprungen wird, gibt es im Herbst zurück – sie ist eine Art saisonaler Zeitspeicher. Zum Energiesparen trägt sie jedoch nachweislich nicht bei. In der Nacht zum 27. Oktober ist es wieder so weit, die Uhren werden nachts um 3 auf um 2 Uhr zurückgestellt. Da die Zeitumstellung im Frühjahr 2024 auf Ostersonntag fiel, ist es sodann an der Zeit, die über den Sommer gespeicherte Stunde Ostern nachzufeiern. Tatsächlich ist zu erwarten, dass viele Menschen genau das machen werden, was sie auch zu Ostern in dieser Zeit getan haben: schlafen … (ts)
Seen in der Sahara
Im Südosten Marokkos haben die jüngsten starken Regenfälle den Iriki-See wiederbelebt. Der See ist rund 13 Kilometer lang und 11 Kilometer breit. Er führt zum ersten Mal seit 1968 wieder Wasser. Auch andere Gewässer wie der Yasmina-See in Merzouga und Stauseen führen wieder Wasser.
Im August und im September hat es mit 50 bis 250 Millimeter Regen außergewöhnlich viele Niederschläge in Marokko gegeben, die teilweise zu Überschwemmungen führten. Früher waren die Seen bei Zugvögeln als Zwischenstopp beliebt, derzeit sind sie es bei Touristen und Einheimischen. (ks)
Premier mit Pseudonym
Der belgische Premierminister Dick Schoof nahm am Halbmarathonlauf in Amsterdam teil – unter falschem Namen. Als „Peter Jansen“ benötigte er für die 21 Kilometer eine Zeit von 1:35:00 Stunden. Er habe ein Pseudonym benutzt, um nicht „verfolgt“ zu werden, erklärte Schoof. Jedoch sei er mehrmals erkannt worden, vielleicht auch, weil sein wahrer Vorname auf seiner Startnummer stand. Beim Laufen müsse er nicht an Politik denken, so der Läufer. Premier Schoof (67) führt das Land seit dem 2. Juli 2024, er war früher Chef des niederländischen Geheimdienstes. (ks)
Verbot der Leihmutterschaft im Ausland
Italiens Parlament verabschiedete nach einer siebenstündigen Debatte ein Gesetz zur Leihmutterschaft. Seit 20 Jahren ist Leihmutterschaft in Italien verboten. Nun wurde beschlossen, dass zudem Italiener, die eine Leihmutterschaft in einem Land anstreben, in dem dies legal ist, mit bis zu zwei Jahren Gefängnis und Geldstrafen bis zu 1 Million Euro bestraft werden können. Ziel ist, die traditionelle Familie zu schützen. Die katholische Kirche in Rom hat sich entschieden gegen Leihmutterschaft ausgesprochen, der Papst fordert ein allgemeines Verbot und kritisiert eine „Kommerzialisierung“ der Schwangerschaft. LGBTQ+-Aktivisten protestierten vor dem Senat gegen das Gesetz. Europäische Staaten handhaben das Thema unterschiedlich; in Deutschland, Spanien und Frankreich sind Leihmutterschaft verboten. (ks)
Deutschlandticket: Bahn droht mit Kündigung
Bis zum 30. November 2024 müssen Kunden des Deutschlandtickets der Deutschen Bahn mitteilen, ob sie ihr Ticket zum Preis von dann 58 Euro pro Monat beibehalten oder kündigen. Ohne eine aktive Zustimmung zum höheren Preis läuft das Ticket aus. Bahn-Tochter S-Bahn Berlin teilt beispielsweise mit: „Sollten Sie dem Abo zum neuen Preis nicht fristgerecht zustimmen oder die Abfrage ignorieren, werden wir uns vorbehalten, Ihr Abonnement zum 31. Dezember 2024 zu kündigen – es entstehen Ihnen keinerlei weitere Kosten.“ Andere Verkehrsunternehmen und Verbünde scheinen andere Wege zu gehen, beim Hamburger Verkehrsverbund gibt es bisher keine Hinweise darauf. (ks)
Tasmanischer Tiger entschlüsselt
Sandgelbe bis braune Farbe, dunkle Streifen auf dem Rücken und die Körpergröße eines Hundes: Der letzte Beutelwolf, auch Tasmanischer Tiger genannt, starb 1936 in einem Zoo. Seitdem gilt die Art als wahrscheinlich ausgestorben. Jetzt sollen Forscher das Genom des Beutelwolfes fast vollständig sequenziert haben – und sind zuversichtlich, die übrigen 45 Lücken künftig schließen zu können.
Initiator der Forschung ist das US-amerikanische Unternehmen Colossal, das an der Wiederbelebung des Wollhaarmammuts arbeitet. Selbes sei für den Tasmanischen Tiger jedoch nicht möglich, da auch aus einem vollständigen Genom keine lebenden Zellen erzeugt werden können. Die Forscher planen jedoch, eine lebende Beutelmaus genetisch zu verändern, um diese Beutelwolf-ähnlicher zu machen – mögliche Folgen unabsehbar. (kms)
6,7 Millionen Menschen ausgewandert
Die Ukraine hat seit Februar 2022 fast 8 Millionen Menschen verloren. Laut der Regionalleiterin für Osteuropa beim UN-Bevölkerungsfonds sind 6,7 Millionen geflüchtet. Hinzu kämen Zehntausende, die im Krieg getötet worden seien. 1990 hatte das Land 52 Millionen Einwohner, 2020 waren es 44,7 Millionen und 2023 rechnen die Statistiker mit 37,7 Millionen Menschen. Die Geburtenrate ist auf rund ein Kind pro Frau gefallen, diese sei „eine der niedrigsten der Welt“. Zudem seien vor allem junge Ukrainer schon vor dem Krieg ausgewandert, weil sie sich in anderen Ländern mehr Chancen erhofften. Mit dem Krieg habe sich die Situation noch deutlich verschlechtert. (ks)
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