Wochenrückblick (Teil 1): Düsende Dackel in Brandenburg

In Japan geht der Reis aus. In Niedersachsen bereiten die Biber Probleme. Ab 1. Januar kommt der Basiswehrdienst. Und in Paris kosten sechs Stunden Parken manchen Autofahrer nun 225 Euro. Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten, Teil 1.
Titelbild
Dackel haben ihre eigenen Gesetze – und Rennen.Foto: Antipov/iStock
Von 5. Oktober 2024

Ab 1. Januar: Basiswehrdienst

Verteidigungsminister Boris Pistorius will zum 1. Januar nächsten Jahres einen neuen „Basiswehrdienst“ einführen. Dazu findet im Wehrpflichtgesetz verankerte Erfassung der Daten junger Männer, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, wieder statt. Dies gilt für alle Wehrpflichtigen, die nach dem 31. Dezember 2006 geboren sind. Zudem werden diese wehrpflichtigen Männer zu ihrer Bereitschaft und Fähigkeit zur Wehrdienstleistung sowie zu Bildungsabschlüssen, Qualifikationen und Interessen befragt. Der digitale Fragebogen ist Pflicht, sonst droht ein Bußgeld. Die Musterung heißt nun „Assessment“. Eine verpflichtende Einberufung zum Wehrdienst ist in dieser Legislaturperiode nicht vorgesehen. Derzeit gibt es rund 181.000 Soldaten und 60.000 Reservisten im Aufbau. Laut den NATO-Bündnisvereinbarungen wären bis zu 460.000 Soldaten und Reservisten nötig. (ks)

Biber, Deiche, Landwirtschaft

Biber bereiten in Niedersachsen Landwirten starke Probleme. Zumindest ihre Dämme, die ganze Äcker fluten oder Hochwasserschutzanlagen wie Deiche durchhöhlen und ad absurdum führen. Die Tiere stehen unter strengem Schutz, ihre Population ist stark gestiegen. Sie gelten als ausgesprochen dickfellig und lassen sich schwer vertreiben. Momentan leben in Niedersachsen etwa 500 Biber in knapp 230 Revieren an Gewässern wie Elbe, Leine oder Weser. Im Westen Norddeutschlands sind es derzeit weniger. Landvolk Niedersachsen warnt, die Landwirte nicht mit den Kosten allein zu lassen. Der Landesregierung sind die Probleme bekannt, ein Konzept zum Bibermanagement liegt vor. Kritik gibt es vor allem zu Fragen zur Finanzierung von Schutzmaßnahmen und den Ausgleich von Schäden. (ks)

Düsende Dackel in Brandenburg

Bei diesem ungewöhnlichen Wettrennen gibt es nur eine Regel: Der schnellste Dackel gewinnt. Damit ist tatsächlich die beliebte Hunderasse gemeint, die Jahrhunderte lang bei der Jagd eingesetzt wurde. Da dem treuen Vierbeiner die Geschwindigkeit im Blut liegt, wird jedes Jahr an einem Sonntag im September das Dackelrennen in Bärenklau, Gemeinde Oberkrämer, in Brandenburg veranstaltet. Auch beim 21. Rennen gingen wieder 50 Dackel mit ihren Herrchen und Frauchen nacheinander an den Start. Welcher Hund als schnellster die Ziellinie nach einer Dackelmeile – 41 Metern – überquerte, wurde zum Gewinner erklärt. Egal ob Lieblingsspielzeug oder Leckerli: Alle Lockmittel waren erlaubt. Den Titel holte sich in diesem Jahr die Dackeldame Frieda aus Ludwigsfelde mit 5,66 Sekunden. (kms)

Sechs Stunden Parken: 225 Euro

In Paris wird es für Besucher ab Anfang Oktober drastisch teurer: Die Parktarife steigen vor allem für schwere Autos.

Am 4. Februar 2024 veranstaltete das Pariser Rathaus eine Abstimmung über SUVs und die Einführung einer speziellen Parkgebühr für diese Fahrzeuge. Sie betrifft nur Nichtanwohner. Foto: Nancy Wangue Moussissa/AFP via Getty Images

Eine Stunde Parken im Zentrum kostet schwere SUV und andere Modelle ab 1,6 Tonnen 18 Euro, für sechs Stunden werden 225 Euro fällig. Außerhalb des Zentrums liegen die Tarife etwas niedriger. Einwohner der Hauptstadt, Handwerker oder Behinderte sind von der Regelung ausgenommen. Für private Parkhäuser gilt die Regelung nicht. Elektromodelle werden ab zwei Tonnen Gewicht deutlicher abkassiert. Möglich macht das die zwingend notwendige Angabe des Autokennzeichens an den Parkautomaten, über das ein Zugriff auf die Halter- und Fahrzeugdaten erfolgt. (ks)

Mehr Süßigkeiten mit Cannabinoiden

Kaugummi, Sirup, Kekse, Softgetränke: Mehr als 20 Produkte, die Kinder leicht mit handelsüblichen Verpackungen verwechseln konnten, haben im Jahr 2023 Cannabinoide enthalten. Das besagt die Statistik des europäischen Schnellwarnsystems RASFF (Rapid Alert System for Food and Feed). Insgesamt gingen rund 4.700 Meldungen über potenziell gesundheitsgefährdende Substanzen in Lebensmitteln, Futtermitteln und Lebensmittelkontaktmaterialien ein, davon waren mehr als 90 zu Cannabidiol (CBD). Innerhalb der EU warnen sich die Behörden von 31 Staaten gegenseitig, in Deutschland ist das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zuständig. Eine Übersicht der deutschen RASFF-Meldungen findet sich hier. Jede achte Meldung stammte aus Deutschland, 89 Prozent aller Meldungen beanstandeten Lebensmittel. Am häufigsten wurden Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf Obst und Gemüse aus der Türkei sowie Salmonellen in Geflügelfleisch aus Polen gefunden. (ks)

Reismangel in Japan

Reis ist in Japan ein Grundnahrungsmittel – und die Menschen bevorzugen ihren im eigenen Land angebauten Reis. Keinen importierten. Doch nun ist das Land mit Reisknappheit konfrontiert.

Junge japanische Frauen pflanzen eine Reispflanze in einem Reisfeld. Es ist mancherorts ein Brauch und findet im Rahmen eines Festes statt, um für eine gute Ernte zu beten. Foto: akiyoko/iStock

Im August ging in den Supermärkten oft der weiße Reis aus, Geschäfte rationierten teilweise auf eine Tüte pro Person. Neben schlechtem Wetter und der restriktiven Reispolitik wird auch die steigende Zahl von Touristen als Verursacher gesehen. Insgesamt ging der Reisanbau zurück. Ältere japanische Reisbauern gingen in Rente, weniger junge Menschen stiegen in den Beruf ein. Um seine Reisbauern zu schützen, erhebt Tokio Zölle von 778 Prozent auf Importreis. (ks)

Brille mit gewissen Vorzügen

Sie sind schwer, klobig und trotz ihres Namens selten durchsichtig: AR-Brillen. Die Buchstaben stehen für Augmented Reality, also erweitere Realität, und werden für Computerspiele oder in der Industrie eingesetzt. Statt der Umgebung sieht der Nutzer in vielen Fällen ein von einer Kamera aufgenommenes und digital erweitertes Abbild auf einem Bildschirm. Chinesischen Forschern ist es nun gelungen, drei der bisher vier nötigen Linsen wegzulassen und die vorhandene Technik so weit zu schrumpfen, dass sie in ein Brillengestell passt, ohne dass die Bildqualität darunter leidet. (ts)

Kernforschung auf Russisch

Rund 500 Forscher am europäischen Kernforschungsinstitut CERN müssen Ende November ihre Arbeitsplätze räumen. Grund ist das Auslaufen der Kooperation zwischen CERN und Russland sowie Belarus infolge des Krieges in der Ukraine.

Die Dimension des Teilchenbeschleunigers LHC wird durch das Bild mit der Originalgröße an einem Gebäude des Cern sichtbar (Archivbild)

Die Dimension des Teilchenbeschleunigers LHC wird durch das Bild mit der Originalgröße an einem Gebäude des CERN sichtbar. Foto: Christiane Oelrich/dpa

Dieser Schritt wurde bereits 2022 beschlossen. „Wissenschaftler, die mit russischen Instituten verbunden sind, müssen die Kooperation beenden“, bestätigte CERN-Sprecher Arnaud Marsollier zwei Monate vor Ablauf der Zusammenarbeit. Forscher russischer Nationalität, die an anderen Instituten arbeiten, sollen indes nicht betroffen sein, einschließlich derer, die ihren Arbeitsplatz verlegt haben, um weiter am CERN forschen zu können. Auch Forscher vom Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna, rund 100 Kilometer nördlich von Moskau, dürfen bleiben. Ihr Haus gilt als internationale Forschungseinrichtung. Die Lücke im Budget – Russland steuerte jährlich rund 4,5 Prozent der Gelder bei – werde durch andere Länder ausgeglichen. (ts)



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