Wochenrückblick: Orcas spielen Schiff-versenken und KI lügt absichtlich

In den Niederlanden plant eine Stadt Bußgelder von 1.000 Euro – für Abfall. Maskierte Räuber plündern Naturschutzgebiete. Und starb Ludwig van Beethoven tatsächlich an einer Bleivergiftung? Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten. (Teil 3)
Titelbild
Eine frühere Aufnahme von fünf Orcas im Wasserpark „Marineland“ in Antibes, Südfrankreich. (Symbolbild)Foto: Valery Hache / AFP
Von 19. Mai 2024

Orcas spielen Schiff-versenken

Eigentlich sollte es für die beiden Segler ein ganz normaler Sonntagmorgen auf See werden. Doch am 12. Mai zeichnete sich gegen neun Uhr ein ganz anderes Bild ab: Eine Gruppe Orcas griff die gemietete über 15 Meter lange Segeljacht Alboran Cognac an. Die Besatzung setzte einen Notruf ab und wurde wenig später von der Crew eines vorbeifahrenden Öltankers unverletzt gerettet und nach Gibraltar gebracht. Die Yacht trieb weiter und sank schließlich. Dies ist bereits die fünfte versenkte Jacht im Mittelmeer – ein Jahr zuvor fiel bereits ein Schwesterschiff der Alboran Cognac den Killerwalen zum Opfer. Bei den Tätern könnte es sich um die Unterpopulation „Gladis“ handeln, die aus 15 Tieren besteht und die bereits für ihre Schiffe-versenken-Spiele bekannt sind.

1.000-Euro-Strafe für Abfall

In den Niederlanden nimmt die Stadt Enschede den Kampf gegen Verhüllung auf. Dem Stadtrat Malkis Jajan (VVD) kam die Idee, als er in Singapur sah, wie sauber die Stadt ist. Ähnlich hohe Strafen für das Fallen- und Liegenlassen von Müll will er nun in Enschede. Der Stadtrat stimmte mehrheitlich für den VVD-Vorschlag von Bußgeldern in Höhe von 1.000 Euro. Landesweit sind die Bußgelder auf höchstens 160 Euro festgelegt, daher muss die nationale Politik seinen Plänen noch zustimmen. Jajan schlägt zunächst ein Pilotprojekt mit 1.000-Euro-Strafen vor. Wer nicht bezahlen kann, muss gemeinnützige Arbeit leisten. Zudem soll sich die Priorität der Behörden verändern: weg von den Falschparkern, hin zu den Müllsündern.

Mitarbeiter vom Staatsbetrieb Sachsenforst präsentieren ein geländegängiges Tanklöschfahrzeug zur Bekämpfung von Waldbränden.

Mitarbeiter vom Staatsbetrieb Sachsenforst präsentieren ein geländegängiges Tanklöschfahrzeug zur Bekämpfung von Waldbränden. Foto: Sebastian Kahnert/dpa

KI lügt absichtlich

Forscher um Peter Park vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) fordern dringend striktere Maßnahmen gegen KI-Systeme – nachdem sie herausgefunden hatten, dass diese absichtlich lügen und täuschen, um bestimmte Ziele zu erreichen. „Wenn autonome KI-Systeme auch menschliche Kontrollinstanzen erfolgreich täuschen, dann könnten wir die Kontrolle über solche Systeme verlieren.“ Das Team konzentrierte sich bei seinen Forschungen auf „gelernte Täuschung, bei der KI falsche Informationen absichtlich einsetzt“. Sie werteten unter anderem das Verhalten von GPT-4 aus, aber auch die in Diplomatie geschulte KI Cicero von Meta. Selbst letztere spielte alles andere als fair, belog Mitspieler systematisch oder brach Versprechen und Bündnisse, wenn sie dem eigenen Ziel nicht mehr nützlich waren. Ihr Fazit: KI-Systeme können selbst dann das Täuschen lernen, „wenn wir versuchen, sie als ehrliche Systeme zu konstruieren“, warnen nun die Forscher. Auch bei den Sicherheitsmaßnahmen manipulierten und betrogen die KIs. (Patterns, 2024; doi: 10.1016/j.patter.2024.100988)

Bleivergiftung ohne Todesfolge?

Bis heute weiß niemand mit Sicherheit, was zur Leber- und Nierenerkrankung und somit dem frühen Tod von Ludwig van Beethoven führte. Nun argumentierten Wissenschaftler der Harvard-Universität anhand von Untersuchungen zweier Beethoven-Locken, dass die Bleivergiftung des Komponisten nicht ursächlich sei. Zwar sei die Konzentration des Schwermetalls hoch, aber nicht tödlich gewesen. Beethoven litt im Laufe seines Lebens an einer Reihe gesundheitlicher Probleme, die unter anderem den Magen-Darm-Trakt betrafen. Derartige Beschwerden wurden zu jener Zeit üblicherweise mit Blei behandelt. „Die gemessenen Konzentrationen sprechen zwar gegen die These, dass das Blei Beethoven umbrachte, doch könnte es durchaus zu den bekannten Beschwerden beigetragen haben, die ihn die meiste Zeit seines Lebens geplagt haben“, so die Forscher.

Laborfleisch verboten

Florida hat als erster US-Bundesstaat im Labor angebautes Kunstfleisch zum Schutz der Bevölkerung und der lokalen Viehwirtschaft verboten. Gouverneur Ron DeSantis unterzeichnete dazu zu Beginn des Monats das Gesetz SB1084. Die Neuregelung untersagt offiziell die Herstellung und den Verkauf von künstlichem Fleisch im Sonnenscheinstaat. Das Gesetz tritt am 1. Juli in Kraft. Das Verbot gilt nicht für Produkte von Firmen wie Impossible Foods, die Fleischalternativen auf pflanzlicher Basis verkaufen. Wer in Florida wissentlich gegen das neue Gesetz verstößt, muss mit einer Geldstrafe von 500 US-Dollar und bis zu 60 Tagen Haft rechnen. Lebensmittelbetriebe, die Fleisch aus dem Labor herstellen, vertreiben oder verkaufen, können geschlossen werden. Restaurants, Geschäfte oder andere Unternehmen, die beim Verkauf von gefälschtem Fleisch erwischt werden, müssen mit einem „sofortigen Verkaufsverbot“ rechnen und können ihre Lizenz verlieren.

Mit Schlepperballett und Farbbomben: Der Hamburger Hafen feiert Geburtstag.

Mit Schlepperballett und Farbbomben: Der Hamburger Hafen feiert Geburtstag. Foto: Georg Wendt/dpa

Maskierte Räuber plündern Naturschutzgebiete

Umgeworfene Mülltonnen und geplünderte Gärten: Wenn hungrige Waschbären auf Streifzug sind, hinterlassen sie eine Schneise der Verwüstung. Doch der eingeschleppte Allesfresser birgt weitere Gefahren: Er bedroht die einheimischen Arten. Zu diesem Ergebnis kommen der Frankfurter Parasitologe Prof. Dr. Sven Klimpel und seine Kollegen, nachdem sie Kot, Mageninhalte und Parasiten von insgesamt 108 Waschbären aus Naturschutzgebieten in Hessen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg untersucht haben. Alle Tiere nutzten demnach vor allem die Laichgebiete von Amphibien und Reptilien als Nahrungsressource. Am besten schienen den maskierten Räubern Erdkröten, Teichmolche, Grasfrösche und Ringelnattern zu schmecken. „Wir halten es für notwendig, in Gebieten, in denen seltene Arten vorkommen, Managementmaßnahmen für Waschbären festzulegen“, fordern die Forscher.

Jeder zweite lebt in Familie

In Deutschland leben rund 41,3 Millionen Menschen in Familien mit Kind, also knapp jeder Zweite, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Der Anteil von 49 Prozent lag unter dem des Jahres 2005 (damals 53 Prozent). Als Familien zählen Eltern-Kind-Gemeinschaften, die in einem Haushalt leben, unabhängig von der Zahl der Elternteile und dem Alter der Kinder. Spitzenreiter ist Baden-Württemberg mit 52 Prozent, Schlusslichter Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt mit jeweils knapp 43 Prozent. Familien waren häufiger auf dem Land als in Großstädten zu finden, bei abnehmender Tendenz. 2005 lebten in kleinen Gemeinden mit bis zu 5.000 Einwohnern knapp zwei Drittel (61 Prozent) der Bevölkerung in Familien, 2023 waren es 52 Prozent. In Großstädten (über eine halbe Million Einwohner) nahm ihr Anteil leicht von 45 auf 46 Prozent zu.



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