Wie geht es weiter mit dem Pathologischen Labor Reutlingen?

Erst kürzlich wurde bekannt gegeben, dass die pathologischen Untersuchungen an COVID-19-Geimpften in Reutlingen eingestellt wurden. Nun ist eine Lösung in Sicht, über die sich auch Prof. Sucharit Bhakdi freut.
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Die Finanzierung des Labors in Reutlingen ist bis auf Weiteres gesichert (Symbolbild).Foto: iStock
Von 19. August 2023

Der Tod des Pathologen Prof. Arne Burkhardt aus Reutlingen Ende Mai und die Frage, wie es mit seinem Labor weitergeht, haben in den letzten Tagen für einige Verunsicherungen gesorgt. Das Labor stand bislang vor allem Menschen zur Verfügung, die herausfinden wollten, ob der Tod ihrer Verwandten in Zusammenhang mit der COVID-Impfung stand. Epoch Times ist der Sache nachgegangen und hat mit diversen Beteiligten gesprochen. Hier ein Überblick über den aktuellen Sachstand.

Das Reutlinger Labor

Zwei Jahre lang hatte der verstorbene Prof. Burkhardt gemeinsam mit dem Hannoveraner Pathologen Prof. Walter Lang in Reutlingen Gewebeproben von verstorbenen und erkrankten COVID-19-Geimpften untersucht. Seit dem Jahr 2022 erfolgte die Unterstützung durch den Verein Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie e.V. (MWGFD). Er stellte die notwendigen immunhistologischen Laborgeräte bereit, finanzierte Sachkosten und stellte Personal ein, was zu einer qualitativen Steigerung der Laborarbeit führte.

Mit ihren Untersuchungen halfen die Pathologen nicht nur Betroffenen und Hinterbliebenen, sondern erregten auch international große Aufmerksamkeit, etwa im Rahmen ihrer Pathologie-Konferenzen.

Nach Burkhardts Tod setzte Prof. Lang mit dem Team die Arbeiten im Labor fort – und die Aufträge rissen nicht ab. Immer wieder gingen neue Gewebeproben ein.

Am 14. Juni suchten zwei MWGFD-Mitglieder die Mitarbeiter im Reutlinger Labor auf. Ein Gespräch, das zu einer vernünftigen Lösung führen sollte, kam jedoch nicht zustande. Schließlich stellte der Verein sämtliche Zahlungen ein. Er forderte die Herausgabe der bereitgestellten Labore und kündigte den Angestellten zu Ende August.

Inzwischen hat sich die Lage entspannt. Am 17. August informierte Prof. Lang die Epoch Times darüber, dass sich ein Sponsor gemeldet hat, sodass der Pathologe das Reutlinger Institut bis Ende Dezember 2023 uneingeschränkt nutzen kann. Außerdem wurden die Gehälter für die gekündigten Mitarbeiter zugesichert.

Wir können somit unsere Arbeit in Reutlingen weiterführen“, freute sich Prof. Lang.

Warum stellte der MWGFD die Zahlungen ein?

Epoch Times sprach zur Klärung dieser Frage mit dem renommierten Mikrobiologen Prof. Sucharit Bhakdi, dem Vorsitzenden des MWGFD. Er teilte am 16. August mit, dass das Labor in eine GmbH umgewandelt und ein eigenes pathologisches Labor in Berlin eingerichtet wird.

Nach Burkhardts Tod sei dem MWGFD klar gewesen, dass die Räumlichkeiten zur Erbmasse gehören. In Anbetracht der Umstände habe der Verein davon ausgehen müssen, dass die Arbeiten dort nicht mehr möglich sein würden, so Prof. Bhakdi. „Wie können wir ein Labor am Laufen halten, das uns überhaupt nicht gehört?“

In den letzten eineinhalb Jahren wurden die Arbeiten in Reutlingen laut MWGFD mit mehr als 300.000 Euro an Sach- und Personalkosten über Spendengelder finanziert. Die laufenden Kosten beziffert der Verein mit monatlich 10.000 Euro. Nun werden sämtliche Gelder für das neue Institut in Berlin benötigt – und auch die in Reutlingen vorhandenen gesponsorten Laborgeräte sollen als Investition dienen.

Während des Gesprächs lobte Prof. Bhakdi die bisherige ehrenamtliche Arbeit der beiden Pathologen. Die jahrzehntelange Erfahrung, mit der sich die zwei Experten der Sache angenommen und die Erkenntnisse der Öffentlichkeit zugänglich gemacht haben, seien ein „unschätzbarer Verdienst“.

MWGFD-Labor startet im September

Die Untersuchung der Gewebeproben Impfgeschädigter soll nach Aussage des MWGFD-Vorsitzenden am neuen Institut in Berlin ab September 2023 weitergehen – und zwar mit hohem Tempo. Insoweit verweist Prof. Bhakdi auf einen Durchbruch, der vor Kurzem zwei Wissenschaftlerinnen der MWGFD gelungen sei. Sie hätten die Methode zum Nachweis von Spike-DNA und RNA etabliert.

In dem Moment, in dem ein Institut sowohl das Protein als auch das Gen für das Spike-Protein nachweisen kann, ist es fast eine Monopolstellung auf der Welt. Das haben nicht einmal die Amis“, betont Bhakdi.

In der Wissenschaft gehe es darum, dass etwas, das man erfunden oder gefunden habe, als Erster auf der Welt wissenschaftlich publiziere. Und das strebe die MWGFD jetzt an, schildert Prof. Bhakdi weiter. Er geht von internationaler Anerkennung aus, die mit der Publikation einhergeht.

In Hinblick auf die Tatsache, dass in der Vergangenheit COVID-bezogene Studien anderer Wissenschaftler von renommierten Zeitschriften gar nicht erst angenommen oder später wieder zurückgezogen wurden, stellte Epoch Times die Frage in den Raum, ob Prof. Bhakdi bezüglich der neuen Publikation Probleme für möglich halte.

„Man muss immer sehr viel befürchten. Ich bin mein Leben lang in der Wissenschaft gewesen. Ich weiß, was es bedeutet, wenn man der Erste ist, der etwas entdeckt hat. Da gibt es ein Gerangel“, so Bhakdi.

Im Hinblick auf die gefundene Lösung für Reutlingen fügte der MWGFD-Vorsitzende hinzu: „Wir freuen uns auf eine gedeihliche Zusammenarbeit mit unseren Kollegen in Reutlingen.“

[Anm.d.Red.: Der Artikel wurde dahin gehend korrigiert, dass nicht der Verein MWGFD, sondern das Labor in eine GmbH umgewandelt wird.]

 



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