„Wer sich sicher fühlt, guckt und geht“ – Verband schiebt neue Regelung für Fußgängerampel an
Der Fußgängerverband „Fuss e.V.“ ruft dazu auf, dem Beispiel New Yorks zu folgen und auch in Deutschland Fußgängern das Überqueren der Straße bei Rot zu erlauben. „Wer sich sicher fühlt, guckt und geht“, sagte Vorstandssprecher Roland Stimpel der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). „Wer sich auf Grün verlassen will, wartet wie bisher.“
Stimpel führt hierzu den grünen Abbiegepfeil für Fahrzeuge an.
Damit ist das Tabu durchbrochen, dass man bei Rot immer stehen bleiben muss. Warum soll es dann nur für Fußgänger weiter gelten, die sich an Ampeln oft die Beine in den Bauch stehen?“, fragt er.
Laut Stimpel könnten etwa Grünpfeile zum freien Gehen an allen Ampeln montiert werden, an denen die Übersicht über die Fahrbahn gut sei.
Bisher kann ein Überqueren bei Rot für Fußgänger ein Bußgeld von 5 Euro nach sich ziehen. Verursachen sie dabei einen Unfall, steigt das Bußgeld auf 10 Euro.
Die Verkehrspolitikerin Swantje Michaelsen (Grüne) erklärte, hinter der Maßnahme in New York stecke „das Ziel, dass Menschen besser zu Fuß unterwegs sein können“. Das Zu-Fuß-Gehen müsse insgesamt attraktiver gemacht werden, etwa durch verkehrsberuhigende Maßnahmen und ausreichend lange Grünphasen.
Neue Regeln in New York City
Seit 1958 gab es in New York das sogenannte Jaywalking-Gesetz, wonach ein Verstoß mit bis zu 250 US-Dollar (etwa 230 Euro) geahndet werden konnte. Seit dem vergangenen Wochenende ist dort eine neue Regelung in Kraft.
Das Gesetz erlaubt es Fußgängern, eine Fahrbahn an jeder Stelle zu überqueren, auch wenn es keinen Zebrastreifen gibt. Ein Überqueren bei Rot stellt für Fußgänger keinen Verstoß mehr gegen die städtischen Verwaltungsvorschriften dar, berichtet „The Guardian“.
Stadträtin: „Jeder New Yorker geht bei Rot“
Zuvor hatte die Stadträtin Mercedes Narcisse, eine Demokratin aus Brooklyn, einen entsprechenden Vorschlag eingebracht. Die Stadträtin argumentierte, dass verhängte Bußgelder, die das Überqueren bei Rot ahndeten, mit 96,5 Prozent der Strafzettel überwiegend schwarze und hispanische New Yorker betrafen.
„Seien wir ehrlich, jeder New Yorker geht bei Rot über die Straße. Die Menschen versuchen einfach, dorthin zu gelangen, wo sie hinmüssen“, äußerte Narcisse laut „The Guardian“.
„Gesetze, die alltägliches Verhalten für die gewöhnliche Fortbewegung bestrafen, sollten nicht existieren, vor allem, wenn sie ungerechte Auswirkungen auf farbige Gemeinschaften haben“, so die Demokratin.
Zudem gebe es einen positiven Nebeneffekt: Durch die geänderte Regelung habe die Polizei mehr Zeit, sich auf dringendere öffentliche Sicherheitsbelange zu konzentrieren.
Laut „n-tv“ gab es ähnliche Regelungen auch in anderen US-Städten und US-Staaten wie Denver, Kansas City, Missouri, Kalifornien, Nevada und Virginia.
(Mit Material der Agenturen)
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