Vorsätze und Wünsche 2025: 5 Schritte zu einem realistischen Ziel
Alles soll so bleiben, wie es ist. Oder besser doch nicht? Für viele Menschen sind Neujahrsvorsätze eine beliebte Tradition, um sich persönliche Ziele zu setzen und sich selbst zu verbessern.
Sport und Sparen
Die häufigsten guten Vorsätze für 2025 in Deutschland sind Sport und Sparen. Dies hat das Umfrageportal „Statista“ im Oktober/November 2024 erhoben.
55 Prozent der Befragten gaben an, im nächsten Jahr mehr Sport treiben zu wollen beziehungsweise mehr Geld zu sparen. Auf den Plätzen drei und vier im Ranking der häufigsten guten Vorsätze stehen eine gesündere Ernährung mit 40 Prozent – 6 Prozent wollen übrigens Veganer/Vegetarier werden – und mehr Zeit mit der Familie und Freunden verbringen zu wollen mit 43 Prozent. 38 Prozent möchten abnehmen, 22 Prozent weniger Alkohol trinken. Mit dem Rauchen aufzuhören, beabsichtigen 18 Prozent.
Die meisten Ziele haben also mit Gesundheit zu tun. Der Wunsch, mehr für die Umwelt zu tun, bewegt hingegen relativ wenige mit 22 Prozent. Auch im Job wollen nur 21 Prozent mehr leisten.
Wie gewonnen, so zerronnen?
Allerdings: „Statista“ hat auch erfragt, dass 80 Prozent ihre guten Vorsätze für das nächste Jahr wieder brechen. Fast ein Drittel hält sie immerhin über zwei Monate. Bei über einem Drittel, 36 Prozent, halten die Vorsätze nur zwischen einem Tag bis zu einem Monat. 3 Prozent der Befragten gaben an, dass diese bei ihnen nur einige Stunden lang gehalten haben. Man könnte auch sagen, sie haben wahrscheinlich gerade mal bis zum Neujahrskater gereicht.
Den inneren Schweinehund an der kurzen Leine halten
Doch warum scheitern viele Neujahrsvorsätze?
Tatsächlich liegt es mitunter am Ziel beziehungsweise daran, dass dieses einfach unrealistisch ist. Oder es mangelt an der konkreten Planung, die einen Fahrplan für das Erreichen des Zieles geben kann und auch erlaubt, Fortschritte zu überprüfen. Nicht zuletzt reicht oft die Motivation nicht aus. Denn ungenügende Motivation macht oft den Platz an der Seite frei für den inneren Schweinehund.
Um die guten Vorsätze für das neue Jahr nicht gleich wieder aufzugeben, sondern seine Ziele auch zu erreichen, braucht es oft mehr als den einfachen Wunsch zur Veränderung.
Man kann es ganz praktisch angehen, dem Motto eines Konzeptspruches folgend, der ein eingängiges Bild dafür liefert:
Wie verspeise ich einen Elefanten? Antwort: Am besten in kleinen Stücken.“
Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, wirklich konkret zu sein beim Setzen von realistischen und erreichbaren Zielen, wobei die selbstständige Erreichbarkeit einer der wichtigsten Aspekte ist. Das Ziel sollte motivierend sein.
Video: Das wünschen sich Berliner zum neuen Jahr
Die richtige Strategie: SMART-Ziele setzen
Eine bewährte Methode, um Vorsätze erfolgreich umzusetzen, ist die SMART-Methode. Diese geht zurück auf den Managementvordenker Peter Drucker, der als Begründer der modernen Managementlehre gilt. Insbesondere sein Konzept des „Management by Objectives“ (MBO) legt den Grundstein für zielgerichtetes Handeln. Das SMART-Modell steht für spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert.
Taugt „Mehr Sport machen“ überhaupt als Ziel?
„Ich möchte mehr Sport machen“ ist ein vages, unpräzises Ziel, das keinen klaren Handlungsrahmen bietet. Es ist weder überprüfbar noch motivierend oder strukturiert. Diese fehlenden Elemente machen es schwer, Fortschritte zu erkennen oder sich auf das Ziel zu konzentrieren, was die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns oder des Aufgebens bestärkt.
„Mehr Sport machen“ kann an dieser Stelle auch ersetzt werden durch jedes andere Ziel wie „Gesünder ernähren“, „Abnehmen“ oder all die anderen.
So können Sie das vage Ziel „Mehr Sport machen“ mit der SMART-Methode konkret machen:
Spezifisch: „Ich möchte zweimal pro Woche joggen gehen“ wäre zum Beispiel ein konkretes Ziel.
Diese Formulierung sollte positiv sein. Das menschliche Gehirn versteht keine Verneinung, kein „nicht“. Denn unser Unterbewusstsein fokussiert sich auf das Hauptbild oder die zentrale Aussage, nicht auf die Verneinung. Statt „Ich will nicht mehr faul sein“, wo sich das Gehirn auf „faul sein“ konzentriert und dieses möglicherweise genau verstärkt, eignet sich „Ich werde aktiv und trainiere zweimal pro Woche“ besser. Das Gehirn richtet sich dann auf „aktiv sein“ aus.
Messbar: Es muss klar sein, wie der Erfolg überprüft werden kann, etwa durch die Häufigkeit, beispielsweise zweimal pro Woche, und die Dauer (30 Minuten) oder durch ein abgestecktes Ziel: „Ich möchte innerhalb von drei Monaten 5 Kilometer am Stück laufen können.“ Fortschritte könnten zum Beispiel in einem Kalender oder einer App dokumentiert und damit gleichsam visualisiert werden.
Attraktiv: Das Ziel sollte motivierend sein, damit es verfolgt wird. Das ist vor allem nötig bei Regen oder schlechtem Wetter. Die Attraktivität zur Überwindung des inneren Schweinehundes könnte durch persönliche Vorteile wie „Ich möchte fitter werden, mehr Energie haben und mich gesünder fühlen“ gesteigert werden.
Realistisch: Das Ziel muss erreichbar sein, und zwar selbstständig, basierend auf Zeit, Ressourcen und Fähigkeiten. So wäre es realistisch, mit moderaten Einheiten zu starten, besonders wenn Sport bisher nicht zur Tagesordnung gehörte: „Ich starte mit zweimal pro Woche und steigere mich nach einem Monat.“ Realistisch heißt insbesondere, dass die Ziele zum Alltag passen müssen.
Terminiert: Auch ein Ziel benötigt eine klare Frist. Ein definiertes Zeitfenster sorgt dafür, dass das Ziel nicht auf unbestimmte Zeit verschoben wird: „Ich beginne nächsten Montag und ziehe den Plan für die nächsten drei Monate durch, mit einer Überprüfung am Ende.“
Die Wirkung
Im Rahmen der eigenen Zielsetzungen bietet es sich zudem an, sich die Auswirkungen der eigenen Zielerreichung klarzumachen. Denn jede Veränderung, die wir vornehmen, hat – neutral ausgedrückt – Auswirkungen. Etwas gibt man immer auf für das Neue, was wir ins Leben integrieren.
Im Neurolinguistischen Programmieren (NLP) nennt man dies den Ökologietest. Hier macht man sich klar, was ich aufgeben muss, wenn ich das Ziel erreiche: meine Bequemlichkeit? Habe ich weniger Zeit für meine Familie, wenn ich, um beim Beispiel zu bleiben, joggen gehe? Entfremde ich mich vielleicht sogar von meinem Partner, wenn ich im Laufschritt zur Sportskanone werde – und komme ich dadurch womöglich in einen Loyalitätskonflikt? Welche Nachteile habe ich, wenn ich das Ziel erreiche? Und bin ich bereit, sie in Kauf zu nehmen? Ist es dann noch mein Ziel?
Gemeinsame Ziele
Eine weitere Frage, die man sich in dem Zusammenhang stellen kann, ist, welche Ressourcen für das Erreichen des Zieles benötigt werden. Was muss ich aktivieren? Was habe ich selbst bereits zur Verfügung? Und wer kann mir dabei hilfreich zur Seite stehen? Vielleicht kann so aus dem eigenen Ziel sogar ein gemeinsames werden.
Neujahrsvorsätze sind eine großartige Gelegenheit, sich persönlich weiterzuentwickeln und das Beste aus dem kommenden Jahr herauszuholen. Mit realistischen Zielen, einem klaren Plan und einer Portion Geduld stehen die Chancen gut, dass Vorsätze erfolgreich umgesetzt werden.
Denken Sie daran: Es ist nicht wichtig, perfekt zu sein, sondern stetig Fortschritte zu machen. Auf ein erfolgreiches 2025!
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