Von Generation zu Generation: Familiengeschichte in einem Hochzeitskleid
Louise Wardlaw, 59, eine talentierte Kleiderdesignerin und hingebungsvolle Mutter, hat den Traum ihrer Tochter von einem perfekten Hochzeitskleid wahr werden lassen. Mit ihrer langjährigen Erfahrung und Liebe zum Detail schuf sie ein atemberaubendes, zeitloses Kleid, das nicht nur die Braut, sondern auch die Gäste und den Bräutigam begeisterte.
Louise, die in England geboren wurde und nun in Tennessee in den USA lebt, widmete sich mit Leidenschaft der Herausforderung. Die Entstehung dieses besonderen Kleides ist eine Geschichte der Hingabe, der Kreativität und der familiären Verbundenheit.
Kindheit in maßgeschneiderten Kleidern
„Als ich aufgewachsen bin, war das für mich eine Selbstverständlichkeit“, sagte die Tochter Arabella Fumia gegenüber Epoch Times. „Sie entwarf und nähte unsere Ballkleider, die unserer Freunde, unsere Debütantinnenkleider und später, als unsere Freunde heirateten, auch die Kleider für die Festgesellschaften.“
Erst als sie von zu Hause auszog, wurde ihr bewusst, wie außergewöhnlich diese Erfahrung war, da viele ihrer Freunde nicht das Privileg hatten, maßgeschneiderte Kleider von ihren Müttern zu bekommen.
Als Arabella und ihr jetziger Ehemann, Chris Fumia, sich verlobten und es Zeit wurde, ein Hochzeitskleid auszuwählen, stand für Arabella fest: Ihre Mutter sollte das Kleid entwerfen. So war sie sich sicher, dass es etwas ganz Besonderes würde.
Ihre Mutter fühlte sich durch diese Gelegenheit sehr geehrt, aber sie wusste auch, dass sie und ihre Tochter sehr verschieden arbeiteten. Louise beschreibt ihre Tochter Arabella als Perfektionistin. „Ich bin Künstlerin, also arbeiten wir sehr unterschiedlich, aber es war dennoch unglaublich“, erzählt Louise Wardlaw. „Das Hauptproblem für mich war, dass sie sich bis acht Wochen vor der Hochzeit nicht entscheiden konnte, was sie wollte!“
Nach zahlreichen Anproben einigten sich Mutter und Tochter auf ein elegantes A-Linien-Kleid mit zarter Spitzenverzierung am Mieder. Louise Wardlaw besorgte dafür edle Chantilly-Spitze, die Arabella sofort gefiel.
Um den Look zu vervollständigen, entwarf sie einen langen Überrock, der an der Taille des Kleides eingehängt wurde, und kombinierte für den Schleier die restlichen Spitzenstoffe. Das Ergebnis war ein zeitloses, klassisches Hochzeitskleid, das Gäste und Bräutigam gleichermaßen begeisterte.
Nähmarathon für den großen Tag
Neben dem Brautkleid fertigte Wardlaw auch das Kleid ihrer Tochter für das Probeessen sowie die Kleider für das Blumenmädchen und den Ringträger, für sich selbst und die zehn Brautjungfern.
„Ich wollte, dass alle Stile sehr einheitlich sind“, erklärte Arabella, die viel von der Hochzeitsplanung selbst übernahm. Viele der Brautjungfern waren Freundinnen aus Kindertagen, für die Louise Wardlaw bereits Ballkleider genäht hatte.
Mit dieser großen Aufgabe vor sich verwandelte Wardlaw ein Zimmer in ihrem Haus in ein gemütliches Nähzimmer. Ohne ihr früheres Team von Näherinnen – sie hatte zuvor ihr Unternehmen Massschneiderei Louise Tryphena in Kalifornien geführt – stellte sie alle Kleider allein her und nähte bis zu sechs Stunden am Tag.
„Ich habe den Rückzug genossen, in meinem Nähzimmer zu sein, meinen Podcasts zu lauschen und einfach weiterzumachen“, sagte sie. „Es war ein Prozess, aber ein wirklich erfreulicher, da ich im Ruhestand bin und nicht mehr 50 Hochzeitskleider im Jahr anfertigte, wie früher.“
Jedes Brautjungfernkleid benötigte etwa sechs Stunden, um fertiggestellt zu werden. Die Anproben gestalteten sich jedoch schwierig, da die Brautjungfern über ganz Amerika verteilt waren.
Das Hochzeitskleid selbst nahm insgesamt 24 Stunden in Anspruch und die Braut war bei jedem Schritt involviert. „Sie kam jeden Tag nach der Arbeit vorbei“, berichtete Wardlaw. „Sie war immer erschöpft, wenn sie von der Arbeit nach Hause kam. Ich musste die richtigen Zeiten für die Anproben wählen, sonst hätte ich meine andere Tochter angerufen und gesagt: ‚Oh mein Gott, du wirst nicht glauben, was sie gemacht hat!‘ […] Wir lachen jetzt darüber, weil es wirklich ein Prozess war.“
Die Hochzeit
Eine Woche vor der Hochzeit hatte Arabella ihre letzte Anprobe. Wie es bei vielen Bräuten vorkommt, hatte sie etwas Gewicht verloren, sodass das Oberteil des Kleides komplett entfernt, angepasst und erneut befestigt werden musste. Als sie das Kleid schließlich in seiner endgültigen Form anprobierte und den Schleier aufsetzte, wurde ihr bewusst, dass dies ihr Hochzeitskleid war – ein berührender Moment, der die Vorfreude auf den großen Tag noch steigerte.
Am 3. Juni, dem Tag der Hochzeit, wurde das Hochzeitskleid durch eine wertvolle Familienbrosche ergänzt. Diese Brosche, die jede Frau in ihrer Familie zur Hochzeit getragen hatte, wurde oben an den Knöpfen auf ihrem unteren Rücken befestigt und verlieh dem Kleid eine besondere Note der Familientradition.
Die Hochzeit selbst war von vielen emotionalen Höhepunkten geprägt. In seiner Rede bedankte sich der Bräutigam bei seiner Schwiegermutter und bat von den 250 Gästen all diejenigen aufzustehen, die jemals ein Kleidungsstück von ihr genäht oder geändert bekommen hatten. Fast alle Gäste standen auf.
Die Festgesellschaft war begeistert von dem Hochzeitskleid und lobte die Liebe zum Detail und die zeitlose Eleganz des Designs. Viele waren beeindruckt von der handwerklichen Meisterleistung, die in jedem Stich des Kleides erkennbar war.
Nach der Hochzeit in Kalifornien reiste das Paar nach Italien, um dort ihre Flitterwochen zu verbringen. Am 23. Juni fand eine zweite Zeremonie in London statt, um der 93-jährigen Großmutter der Braut die Teilnahme zu ermöglichen.
Für diese Feier im kleineren Kreis mit 50 Gästen nähte Wardlaw alle Kleider der Hochzeitsgesellschaft um, damit sie für das entspanntere Ambiente eines englischen Nachmittagstees geeignet waren. Ein besonders rührender Moment war, als die Großmutter der Braut ein Kleid trug, das sie vor 35 Jahren zur Hochzeit von Arabellas Eltern getragen hatte.
Ein Leben voller Leidenschaft für Mode und Design
Louise Wardlaw litt als Kind unter starker Dyslexie, einer Lernschwäche, die von ihrer Schule ignoriert wurde. Ihre Mutter erkannte jedoch ihr Potenzial und meldete sie 1983 am renommierten London College of Fashion an. Um das Schulgeld finanzieren zu können, arbeitete Wardlaw parallel in zwei Jobs. Dank der Nähkünste, die sie von ihrer Großmutter gelernt hatte, spezialisierte sie sich auf Modedesign und Schnittmustererstellung.
In London gründete sie ihr erstes Unternehmen, Weasel Inc. Nach einem Umzug nach Kalifornien widmete sie sich zunächst ihrer Familie als Hausfrau, fand jedoch bald wieder zu ihrer beruflichen Leidenschaft zurück.
Sie begann damit, Vorhänge für Freunde zu nähen, und arbeitete in der Inneneinrichtung, bevor sie schließlich ihr eigenes Unternehmen, Louise Tryphena, ins Leben rief. 2018 zog sie sich in den wohlverdienten Ruhestand zurück.
Die Hochzeit ihrer Tochter brachte Wardlaw erneut ins Rampenlicht und erinnerte sie an ihre außerordentlichen Fähigkeiten und ihre lebenslange Hingabe an Mode und stilvolle Kleidung. „Es war unglaublich emotional“, berichtete sie Epoch Times. „Ich bin immer noch tief bewegt von der ganzen Erfahrung. Es ist ein sehr befreiendes Gefühl zu wissen, dass alles erfolgreich war und es ihr gefallen hat.“
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Mom Sews Daughter’s Wedding Gown, Her ‘Timeless’ Dress Wows Guests and the Groom“. (deutsche Bearbeitung kr)
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