Volker Bruch stellt Mitgliedsantrag bei Partei „Die Basis“ – Auf Twitter hagelt es Kritik
Der Schauspieler Volker Bruch, einer der Initiatoren der Video-Aktion #allesdichtmachen, stellte offenbar einen Mitgliedsantrag bei der Corona-Protest-Partei „Die Basis“. Dies geht aus einem Dokument hervor, die der „Netzpolitik.org“ (ein Medium für „digitale Freiheitsrechte“, wie es sich selbst bezeichnet) vorliegt, wie der „Tagesspiegel“ berichtet. Die geleakte Mitgliederliste, an die „Netzpolitik.org“ gekommen war, stammt dabei offenbar aus einem Datenleck der Partei selber.
„Die Basis“ ist eine Partei mit derzeit 15.000 Mitgliedern, die sich im letzten Jahr als Reaktion auf die Corona-Maßnahmen formiert hatte. Zu den Mitgliedern zählen einige bekannte Persönlichkeiten, die manch einer gerne den sogenannten „Querdenkern“ zuordnet, darunter der Epidemiologe Sucharit Bhakdi, der Arzt Dr. Wolfgang Wodarg oder Rechtsanwalt Dirk Sattelmaier.
Laut „Netzpolitik.org“ hatte Volker Bruch seinen Mitgliedsantrag am 13. März 2021 gestellt. Also lange vor der #allesdichtmachen-Aktion. Das Verfahren läuft noch, da seine Identität noch verifiziert werden müsse. Neumitglieder müssen zunächst ihren Personalausweis vor einer Webcam zeigen. 910 Anträge seien, nach Angaben der „Basis“, momentan in Bearbeitung.
Bruch wird politische Nähe zu Querdenkern unterstellt
In der Aktion #allesdichtmachen, deren Kanal von YouTube kurzzeitig zensiert und auf unsichtbar gestellt wurde, hatten rund 50 Schauspieler mit ihren kurzen Video-Statements zum kritischen Hinterfragen gegen die staatlichen Maßnahmen angeregt. Die Aktion war zum Teil stark kritisiert worden, aber von vielen, darunter auch der „Querdenker“-Bewegung, euphorisch gelobt.
Die Initiatoren von #allesdichtmachen hatten sich zwar von der „Querdenker“-Bewegung vehement distanziert und argumentiert, dass gewisse Überschneidungen nur inhaltlicher Natur seien. Allerdings will „Netzpolitik.org“ nun durch Bruchs Mitgliedsantrag eine politische Nähe des Schauspielers zu den Querdenkern erkennen.
„Dass Volker Bruch nun auf der Mitgliederliste einer Partei auftauche, die aus der ‚Querdenken‘-Szene heraus entstanden ist, zeige, wo ‚#allesdichtmachen‘ seine Wurzeln zumindest teilweise hat, schreibt „netzpolitik.org“.
Auf eine Anfrage von „netzpolitik.org“ soll Bruch nicht reagiert haben. Auf Instagram schreibt er lediglich – angeblich als Antwort auf Fragen des „Spiegel“: „Wir haben entschieden, nichts über die Aufgabenverteilung preiszugeben, um jeden Einzelnen zu schützen,“ so der „Tagesspiegel“.
Auf Twitter hagelt es Kritik
Auf Twitter trendet der hashtag #volkerbruch auch schon. Es hagelt dabei aber hauptsächlich Kritik für den Schauspieler.
Was jetzt kommt ist klar, Berufsverbot, Karriere darf sich nie wieder erholen, Abschreckung für alle, die mit dem Gedanken spielen, unbequem zu werden.#VolkerBruch https://t.co/uvJFlPBqxd
— Strahlemann (@Strahlemann9) May 4, 2021
Recht zurückhaltend twittert eine Person: „Schade, ich fand #VolkerBruch bislang toll“. Eine andere Nutzerin wird da schon ausfälliger. Sie beschimpft Bruch, weil er ein Attest hat, das ihn vom Tragen einer Maske am Filmset befreit:
„Natürlich darf #VolkerBruch in die Querdenker Sekte eintreten. Wenn der Mann so gebrechlich ist, dass er keine Maske tragen kann, dann soll er’s lassen. Aber ich darf ihn dann auch ein dummes A… nennen und 10 Meter Abstand halten.“ Und weiter: „Genau so dürfen Läden #VolkerBruch den Einlass verwehren. Nicht nur wegen Corona, sondern auch weil seine schreckliche Krankheit, die Maske tragen absolut unmöglich macht ja eine Gefahr für andere Kunden sein könnte.“
Die Kritik eines weiteren Nutzers richtet sich gegen „Netzpolitik.org“: „’netzpolitik_org ist eine Plattform für digitale Freiheitsrechte.‘ Ist wohl nicht mehr aktuell? Datenschutz als großer Themenbereich aber gestohlene Personendaten zur Denunziation von Menschen verwenden?“ (aa)
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