Vier Jahre Haft für Jugendlichen wegen Planung von Anschlag auf Weihnachtsmarkt
Wegen Planung eines islamistisch motivierten Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt im nordrhein-westfälischen Leverkusen ist ein 17-Jähriger aus Brandenburg zu vier Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Das Landgericht Neuruppin sprach den 17-Jährigen aus Wittstock an der Dosse am Freitag wegen Verabredung zum Mord und wegen öffentlichen Verwendens des Kennzeichens eines von einem Betätigungsverbot betroffenen Vereins schuldig, wie eine Sprecherin mitteilte.
Die von der Generalstaatsanwaltschaft Brandenburg an der Havel erhobenen Vorwürfe hätten sich im Wesentlichen bestätigt, sagte die Sprecherin. Die Kammer habe es als erwiesen angesehen, dass sich der Angeklagte zunehmend radikalisierte und mit einem zuvor in Nordrhein-Westfalen verurteilen Mittäter zu der Tat verabredete.
Die beiden planten demnach, sich im Dezember 2023 gewaltsam einen LKW zu verschaffen und mit diesem über den Weihnachtsmarkt in Leverkusen-Opladen fahren, um möglichst viele Menschen zu töten. Diejenigen Besucher, die dadurch nicht sofort getötet worden wären, wollten sie im Anschluss mit Messern erstechen. Auch den Lastwagenfahrer wollten sie bei der Tat töten.
Zudem sah es das Gericht als erwiesen an, dass der Angeklagte in zwei Fällen Erkennungszeichen des sogenannten Islamischen Staates (IS) in den sozialen Medien postete. Der Beschuldigte war zur Tatzeit 16 Jahre alt. gegen ihn wurde in einem Jugendverfahren vor einer Jugendkammer verhandelt.
Der zweite Jugendliche, ein damals 15-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen, wurde Ende Juni vom Landgericht Köln zu einer Jugendstrafe von ebenfalls vier Jahren verurteilt. Die beiden wurden im November 2023 festgenommen. (afp)
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