Vermisster Junge tot aus der Saar geborgen
Seit einer Woche hat das Schicksal eines vermissten fünfjährigen Jungen Saarbrücken in Atem gehalten. Tagelang suchte die Polizei intensiv vor allem rund um den Ort, an dem das Kind am 2. Oktober verschwand: einem Spielplatz an der Saar, den es mit seiner Familie besucht hatte. Viele Bürger starteten Suchaktionen und zeigten ihre Solidarität mit der Familie des Jungen, zuletzt bei einem Schweigemarsch in Saarbrücken mit rund 1.000 Teilnehmern.
Doch am Montag starb dann jede Hoffnung auf ein gutes Ende. Der kleine Junge wurde tot aus der Saar geborgen. Ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums des Saarlandes berichtete, eine Passantin habe am Morgen gegen 8:20 Uhr auf Höhe der Malstatter Brücke in Saarbrücken einen leblosen Körper im Wasser gesehen und die Polizei verständigt. Einsatzkräfte bargen die Leiche.
Der Junge war autistisch veranlagt
Wenig später die traurige Gewissheit: „Jetzt können wir auch bestätigen, dass es sich bei der Person um den vermissten Mathis handelt“, sagte der Sprecher. Ermittlungen zur Todesursache liefen, es werde eine Obduktion geben. Die zwölfköpfige Ermittlungsgruppe „Spielplatz“ werde die Hintergründe noch aufarbeiten. Die Polizei ging davon aus, dass sich der Fünfjährige in einem unbeobachteten Moment eigenständig von dem Spielplatz entfernt hatte.
Der Junge war laut Polizei autistisch veranlagt und nicht dazu in der Lage, zu sprechen. Wenn er auf unbekannte Menschen getroffen sei, sei er oft davongelaufen. Zur Zeit seines Verschwindens soll der Fünfjährige barfuß unterwegs gewesen sein.
Auch im angrenzenden Frankreich war der Vermisstenfall viel beachtet worden. Französische Nachrichtensender und Zeitungen berichteten über das „besorgniserregende Verschwinden“ des autistischen Kindes, das nicht sprechen könne.
Auf der Facebook-Seite „Wo ist Mathis? Où est Mathis?“ erinnert am Montag ein roter Luftballon mit der Aufschrift „Mathis“ an den Jungen. Auch bei den Suchaktionen hatten Bürger oft rote Luftballons dabei. Der Junge mochte rote Luftballons ganz besonders gerne, wie dessen Vater Medien erzählte. (dpa/dl)
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