UN-Bericht 2017: Weltweit 464.000 Mordopfer – „Nur“ 89.000 Kriegsopfer
Nach einer UN-Studie wurden im Jahr 2017 weltweit 464.000 Menschen ermordet. Das geht aus einem am Montag veröffentlichten Bericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in Wien hervor.
Die meisten Mordopfer sind Männer und Jungen – insgesamt 81 Prozent. Das höchste Mordrisiko besteht nach dem Bericht bei Männern im Alter zwischen 15 und 29 Jahren.
Weltweit starben insgesamt 87.000 Frauen durch ein Tötungsdelikt. Rund 50.000 Frauen und Mädchen wurden nach dem vorliegenden Bericht von ihrem Partner oder von Familienangehörigen getötet.
Viele werden von ihren aktuellen oder früheren Partnern getötet, aber auch von Vätern, Brüdern, Müttern, Schwestern und anderen Familienmitgliedern wegen ihrer Rolle und ihres Rangs“, so der Bericht.
Wenn es sich um Partner oder Ex-Partner handle, seien die Taten meist nicht spontan, sondern stünden am Ende einer langen Gewaltspirale. Unter den Motiven spielten Eifersucht und Angst vor der Trennung eine wichtige Rolle. Vergleichszahlen von 2012 legten nahe, dass die Zahl der Opfer leicht steige, heißt es.
Beim Vergleich der Kontinente fällt auf, dass sich die meisten Fälle tödlicher häuslicher Gewalt in Asien abspielen. Dort verzeichnete die UN-Behörde im Jahr 2017 rund 20.000 von Partnern oder Familienangehörigen getötete Frauen und Mädchen. In Afrika wurden 19 000 Fälle gezählt, auf dem amerikanischen Kontinent 8000, in Europa 3000 und in Ozeanien 300.
Durch Mord und Totschlag seien viel mehr Menschen gestorben als in allen bewaffneten Konflikten im selben Zeitraum. In diesen Konflikten verloren 89.000 Menschen ihr Leben. (dpa/sua)
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