Überflutungen nach Starkregen in Hessen
Nach mehreren Wochen mit viel Sommerhitze naht die ersehnte Abkühlung. In Teilen Hessens kam diese in der Nacht zum Mittwoch allerdings besonders heftig.
Vor allem in dem Ort Kirchhain bei Marburg liefen am Dienstag viele Keller voll und Dächer wurden abgedeckt, wie Kreispressesprecher Stephan Schienbein am frühen Morgen sagte.
An zwei Schulen des 16.000-Einwohner-Ortes fällt demnach heute der Unterricht aus. Laut dem Wetterdienst Kachelmannwetter fielen in Kirchhain in drei Stunden 150 Liter Regen pro Quadratmeter. Es seien „riesige Wassermengen“ vom Himmel gekommen, so Schienbein. Im gesamten Landkreis Marburg seien in der Nacht 400 Feuerwehrleute im Einsatz gewesen. Menschen seien bislang nicht zu Schaden gekommen.
Auch das benachbarte Stadtallendorf, das nahe Gießen und Teile Südhessens hatten mit Regenmassen zu kämpfen. Sie überfluteten ganze Straßenzüge, manche Autofahrer blieben im Wasser Stecken. Viele Keller standen unter Wasser.
Deutschlandweit sind für heute ebenfalls Schauer und Gewitter angesagt. Zunächst bleibt es allerdings mit bis zu 38 Grad im Osten noch schwül-heiß, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach berichtete. Heißester Ort Deutschlands war am Dienstag der Flughafen Köln/Bonn – dort wurden 38,3 Grad gemessen.
Die heißen Temperaturen der letzten Tage machten vielerorts unkonventionelle Maßnahmen erforderlich. So gestattete etwa die Friedhofsverwaltung in Erfurt den Trauerrednern eine Lockerung der Kleiderordnung: Falls die Trauergäste nichts dagegen haben, dürfen sie während der Feier das Jackett ausziehen. Auf dem riesigen Südwestkirchhof Stahnsdorf bei Potsdam will man älteren Friedhofsbesuchern lange Wege über das Gelände ersparen, daher verkehren Elektromobile häufiger vom Eingang zu den Grabstellen. Bei den Beisetzungen gebe es zusätzliches Wasser.
Der Bayerische Fußball-Verband bietet den Teams wegen der Gluthitze an, Spiele gratis und unkompliziert in die Abendstunden zu verschieben. Das kostet die Vereine normalerweise Geld. Etwa 10 bis 15 Prozent der Clubs nähmen das Angebot wahr, so der Verband.
Der Mainzer Sozialmediziner Gerhard Trabert rief außerdem dazu auf, in der großen Hitze an Obdachlose zu denken und ihnen Wasser zu bringen. Ein Obdachloser in der Mainzer Innenstadt sagte hingegen, zu trinken habe er genug. „Aber in der Hitze geben die Leute noch weniger Geld als sonst.“
Am Donnerstag liegen die Höchstwerte im Westen dann voraussichtlich „nur“ bei 25 bis 30 Grad – auch wenn es sich wegen der Schwüle heißer anfühlen dürfte. Von Westen her naht eine breite Gewitterfront, die im Laufe des Nachmittags auch Richtung Osten weiterzieht. (dpa)
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