Tag des offenen Denkmals: Sesam öffne Dich!
Der „Tag des offenen Denkmals“, das größte Kulturereignis Deutschlands, findet im ganzen Land statt. Am Sonntag, 10. September, wartet – bildlich gesprochen – um fast jede Ecke ein einzigartiger kultureller, historischer Schatz darauf, entdeckt und erkundet zu werden.
Tag voller Überraschungen
Immer am zweiten Sonntag im September und nun zum 30. Mal werden viele Bauwerke zugänglich sein, die für die Öffentlichkeit ansonsten meist verschlossen sind.
Hand aufs Herz: Wie oft ist man an einem interessanten Bauwerk vorübergefahren und wie oft hat man sich insgeheim gefragt, was sich wohl hinter dessen Mauern verbirgt, diese Frage in der alltäglichen Eile aber immer wieder beiseitegeschoben?
Nun gilt es, die Gelegenheit zu ergreifen und die eigene Umgebung und seine besondere Geschichte besser kennenzulernen, erstaunliche Einblicke zu gewinnen und so manches Geheimnis zu lüften.
Seit 1993 koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz diese besondere Chance, den Tag der vielen offenen Türen. Eine Aktion, die seit ihrem Beginn jedes Jahr Millionen Denkmalfreunde und Interessierte in ihren Bann zieht. Möglich wird sie aber erst durch Abertausende engagierte private Denkmaleigentümer, gemeinnützige Vereine, ehren- und hauptamtliche Denkmalpfleger und Denkmalschützer.
Ohne ihren Einsatz wäre der besondere Sonntag voller Entdeckungen und Erkenntnisse undenkbar. Und: Ohne sie wäre unser Land um viele wichtige, sichtbare Bausteine seiner Geschichte und viele inspirierende Geschichten ärmer.
Freude an Schönheit und Geschichte
„Ob Befestigungsanlagen, Schiffe oder Kirchen, Industrieanlagen, Schlösser oder Windmühlen, Wohnbauten, Gärten oder archäologische Plätze – die Denkmale in Deutschland sind genauso abwechslungsreich wie seine Landstriche. Und genau das macht den Tag des offenen Denkmals jedes Jahr so vielseitig, lebendig und faszinierend!“, schreibt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). Man kann die Begeisterung der Stiftungsmitarbeiter für die Schönheit und Geschichte der heimatlichen Kultur deutlich spüren.
Wie ein großes Schaufenster zeigt der Tag des offenen Denkmals auch in diesem Jubiläumsjahr eine wunderbare Fülle von historischen Stätten und in jedem einzelnen Bauwerk und Monument neue Facetten des geistigen und kulturellen Reichtums des Landes.
Im ideenreichen Gestaltungswillen, handwerklichen Geschick und fundierten Wissen der Baumeister, Künstler, Techniker und Handwerker offenbaren sich frühere Generationen als wahre Könner nachhaltigen Bauens, als echte Vorbilder im Erschaffen identitätsstiftender Orte.
Echte Wissensspeicher
Denkmale seien „wahre Wissensspeicher“, schreibt die Stiftung und unterstreicht so die immense Bedeutung der gebauten Zeugen vergangener Jahrhunderte für unsere Zeit. Seit 1985 setzt sich die größte private Initiative für Denkmalpflege in Deutschland einfallsreich und fachmännisch für den Erhalt noch immer viel zu oft bedrohter Baudenkmale ein.
Schnelle Notfallrettung, tatkräftig zupackende Jugendbauhütten und intensive Öffentlichkeitsarbeit sind Beispiele des vielschichtigen Stiftungsansatzes. Sie haben schon oft Bauwerken, die dem angeblich alternativlosen Abriss geweiht schienen, das Überleben gesichert.
Unersetzliche Talente
Rund 600 denkmalpflegerische Projekte unterstützt die Stiftung jedes Jahr, über 200.000 Förderer helfen durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und persönliches Anpacken mit, dass unersetzliche Bauwerke erhalten bleiben und nicht einer geschichts- und gesichtslosen, profitorientierten Moderne zum Opfer fallen.
„Talent Monument“ lautet das Motto der deutschlandweiten Aktion 2023. Talente sollte man schließlich nicht verfallen lassen oder gar zerstören. Ihre Potenziale zu heben, zu fördern und wiederzubeleben ist die Aufgabe einer Gesellschaft, die sich ihren Wurzeln verpflichtet fühlt und die Inspirationen vergangener Epochen für eine lebenswerte Zukunft fruchtbar machen will.
Im westfälischen Münster findet der zentrale Auftakt der dezentralen Entdeckungs- und Zeitreise des Tages des offenen Denkmals statt.
Dort, im – am Ende des Zweiten Weltkriegs – weitgehend zerstörten und wieder rekonstruierten Zentrum, werden neben einem Bühnenprogramm und einem Markt der Möglichkeiten auch Schaubaustellen aktueller Restaurierungsmaßnahmen zu erleben sein.
Das Schicksal Münsters in seiner jüngeren Geschichte, aber auch die Erinnerung an das Ende des Dreißigjährigen Krieges durch den Westfälischen Frieden im Jahr 1648, also vor genau 375 Jahren, mahnen an die wichtigste aller Grundlagen für das Leben und die Lebendigkeit jeder Nation und ihrer kulturellen Werte: den Frieden.
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