Studie zu sexuellem Missbrauch: Kirche bot Kriminologen 120.000 Euro Schweigegeld
Im Jahr 2011 hat der Kriminologe Christian Pfeiffer vom Verband Diözesen Deutschlands den Auftrag erhalten, einen unabhängigen Forschungsbericht zum Missbrauch in der katholischen Kirche von 1945 bis heute zu erstellen.
Pfeiffer bestätigte nun, dass in den folgenden Wochen die Kirche immer wieder Einfluss auf den Bericht genommen hatte. Selbst vor Zensur schreckte man offenbar nicht zurück.
120.000 Euro Schweigegeld angeboten
Ende des Jahres 2012 wollte die Kirche dann die Zusammenarbeit mit dem Kriminologen beenden. Bei einem Treffen, u. a. mit dem Trierer Bischof Stephan Ackermann, wurde Pfeiffer ein Schreiben vorgelegt, welches besagte, dass der Kriminologe sich verpflichten sollte, „jeglichen Vorwurf von Zensur und Kontrollwünschen der Kirche zu unterlassen.“ Dazu wurde ihm auch noch ein Schweigegeld von 120.000 Euro geboten, welches der Kriminologe ablehnte.
Auf der Website von „SWR“ steht dazu: Daraufhin habe der Trierer Bischof Ackermann ihm erklärt, wenn er nicht unterschreibe und der Zensurvorwurf nach außen dringe, sei „er ein Feind der katholische Kirche“ und man würde seinen guten Ruf öffentlich massiv attackieren.
Pfeiffer sah dies als eine Bedrohung oder gar ein Versuch der Nötigung.
Kriminologe kann erst im Ruhestand offen sprechen
Der Kriminologe bestätigte 2012 einen solchen Vorfall, wollte aber nicht ins Detail gehen um sein kriminologisches Institut aus dem Schussfeld zu nehmen.
Pfeiffer ist nun im Ruhestand und konnte so die Ereignisse von damals der „Zeit“ genau schildern. Eine Stellungnahme von Bischof Ackermann bleibt aus.
Die Kirche verweist auf ein Schreiben aus dem Jahr 2012: „Gegen den Vorwurf von Professor Pfeiffer, die katholische Kirche sei durch ihre Zensur- und Kontrollwünsche für das Scheitern der Zusammenarbeit verantwortlich, verwahren wir uns entschieden.“ (cs)
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