Streit mit Scarlett Johansson: OpenAI verteidigt ChatGPT-Stimme Sky

Eine aufsehenerregende Live-Unterhaltung mit ChatGPT sorgt für einen Disput zwischen der KI-Firma OpenAI und einer Hollywood-Größe. Die Schauspielerin sieht zu große Ähnlichkeit mit ihrer Stimme.
Wegen der KI-Stimme «Sky» ist es zum Streit zwischen OpenAI und Scarlett Johansson gekommen.
Wegen der KI-Stimme „Sky“ ist es zum Streit zwischen OpenAI und Scarlett Johansson gekommen.Foto: Jordan Strauss/AP/dpa
Epoch Times23. Mai 2024

Im Rahmen der Kontroverse um eine KI-Stimme von ChatGPT bekräftigt die Entwicklerfirma OpenAI, dass diese nicht Hollywood-Star Scarlett Johansson imitieren sollte.

OpenAI stellte der US-Zeitung „Washington Post“ Unterlagen zur Verfügung, die belegen sollen, dass für die Computerstimme Aufnahmen mit einer anderen Schauspielerin bereits Monate vor der Anfrage an Johansson gemacht worden seien.

Hollywood-Star Scarlett Johansson hatte vom ChatGPT-Erfinder OpenAI Aufklärung darüber verlangt, weshalb eine von der Firma präsentierte KI-Stimme ihrer eigenen sehr ähnelt.

Ihre Anwälte hatten zwei Briefe an OpenAI und Firmenchef Sam Altman geschrieben.

Die jüngst bei einer Vorführung zu hörende Stimme von ChatGPT sei ihrer so „unheimlich ähnlich“ gewesen, dass selbst ihre engsten Freunde und auch Journalisten keinen Unterschied festgestellt hätten, betonte die Schauspielerin.

OpenAI konterte, dass die Basis für die KI-Stimme von einer anderen Schauspielerin eingesprochene Sätze gewesen seien – und sie auch nie wie Johansson habe klingen sollen.

Stimme „Sky“ vorläufig ausgemustert

Johansson schilderte, dass Altman bereits im September vergangenen Jahres auf sie zugekommen sei mit dem Angebot, ihre charakteristische Stimme als Basis für die KI-Stimme von ChatGPT zu nutzen. Nach reiflicher Überlegung habe sie aber aus persönlichen Gründen abgelehnt.

Das Angebot hat eine Vorgeschichte: Johansson hatte vor gut einem Jahrzehnt im Film „Her“ die Sprechrolle einer KI-Software übernommen, in die sich der von Joaquin Phoenix gespielte Protagonist verliebt.

Nach einer Demonstration, bei der die aufsehenerregende Fähigkeit von ChatGPT, eine Unterhaltung zu führen, im Mittelpunkt stand, suchte Altman selbst den Vergleich: Er schrieb auf der Online-Plattform X, die Software sei wie KI aus Kinofilmen – und versah seine Botschaft mit dem Wort „her“.

Johansson „schockiert und wütend“

Johansson schrieb, sie sei „schockiert und wütend“ gewesen, als sie die KI-Stimme aus der OpenAI-Vorführung gehört habe. Eine Klärung der Umstände sei wichtig.

Gerade in Zeiten, in denen die Gesellschaft mit täuschend echten Deepfakes konfrontiert sei, brauche es Transparenz und wirksame Gesetze, um das Persönlichkeitsrecht des Einzelnen zu schützen. Es gehe „um den Schutz unseres Ebenbilds, unserer eigenen Arbeit, unserer eigenen Identitäten“.

„Sky“ war zusammen mit vier anderen Stimmen – „Breeze“, „Cove“, „Ember“ und „Juniper“ – bereits im September 2023 bei ChatGPT eingeführt worden. Erst mit dem neuen KI-Modell GPT-4o soll der Chatbot aber eine wirklich fließende Unterhaltung führen können.

Die fünf Stimmen basieren auf Sätzen, die Menschen für OpenAI eingesprochen haben. Sie seien aus mehr als 400 Bewerbungen von Film- und Bühnenschauspielern ausgesucht worden, hieß es in einem Blogeintrag der Firma. Ihre Namen nennt OpenAI nicht – „um ihre Privatsphäre zu schützen“, wie es zur Begründung heißt. (dpa/red)



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