Springreiter unter Verdacht: Sexuelle Übergriffe und Alkoholexzesse im Nationalkader
Die deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) wird von einem Skandal erschüttert, in dem es um Alkoholexzesse und den Verdacht der Vergewaltigung und der sexuellen Nötigung geht.
Die Vorwürfe richten sich gegen eine Gruppe von Jungstars des Springreiter-Nationalkaders, die unter Verdacht stehen, auf Turnieren Mädchen mit Alkohol und womöglich mit Drogen gefügig gemacht und sexuell missbraucht zu haben, berichtet der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe. Einen der Verdächtigen hat die Reiterliche Vereinigung im Juli für 18 Monate aus dem Nationalkader verbannt.
Er soll eine junge Frau am Rande eines Reitturniers massiv bedrängt und begrapscht haben und, als die sich zur Wehr setzte, gedroht haben, „dann fick ich halt deine Schwester“. Der Betroffene bestreitet die Vorwürfe.
Inzwischen ermittelt, neben den Münsteraner Fahndern, auch die Staatsanwaltschaft Koblenz Vorwürfe gegen Jungreiter aus der FN-Clique, schreibt der „Spiegel“ weiter. Dabei geht es auch um einen Vorfall bei den Europameisterschaften im slowakischen amorín. Dort sollen zwei Nationalmannschaftsreiter im Alkoholrausch ein Hotelbett zerlegt haben.
Die Ermittler prüfen nun Hinweise, denen zufolge in jenem Zimmer auch ein junges Mädchen Opfer einer Vergewaltigung oder sexuellen Nötigung geworden sein soll. Die FN, die von diesem Verdacht angeblich erstmals durch den „Spiegel“ erfuhr, teilte mit: „Wir haben dazu keinerlei Erkenntnisse.“
Ursula Enders, Vorsitzende des Vereins Zartbitter e. V., mit dem die FN seit 2011 in puncto Prävention und Aufklärung sexueller Gewalt kooperiert, hat schon seit Längerem eine gewisse Gleichgültigkeit der Verbandsspitze bei diesem Thema registriert: „Wir müssen überlegen, wie viel Sinn eine Kooperation überhaupt macht. Man kann nur hoffen, dass die Reiterliche Vereinigung nun wachgerüttelt wird.“ (dts)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion