Sommerreifen erst bei über sieben Grad aufziehen
Der Reifenwechsel am Auto steht bald an. Zwar gibt es dem Deutschen Wetterdienst zufolge in den kommenden Tagen nachts vielerorts noch Frost und im Bergland kann es teils noch schneien. Milderes Frühlingswetter wird sich aber zunehmend durchsetzen. Fragen und Antworten zum Reifenwechsel:
Wann genau sollten Sommerreifen aufgezogen werden?
Einen allgemein vorgeschriebenen Zeitpunkt für den Reifenwechsel gibt es in Deutschland nicht. Der Gesetzgeber schreibt lediglich vor, dass die Ausrüstung „an die Wetterverhältnisse anzupassen“ ist.
Sommerreifen können dem TÜV-Verband zufolge aufgezogen werden, wenn die Temperaturen morgens verlässlich bei über sieben Grad Celsius liegen. Bei sehr niedrigen Plusgraden verhärtet ansonsten die Gummimischung von Sommerreifen schneller, wodurch sich die Haftung auf der Straße spürbar reduzieren kann. Es gibt aber auch Sommerreifen, die unter sieben Grad auf trockener Straße noch genügend Grip bieten.
Welche Vorteile bringen Sommerreifen?
Die Fahreigenschaften von Winter- wie Sommerreifen sind an unterschiedliche Jahreszeiten und Witterungsbedingungen angepasst. Winterreifen etwa bieten unter anderem bei Schnee besseren Griff.
Sommerreifen hingegen punkten mit einer Reihe von Vorteilen: Der Spritverbrauch ist niedriger, die Bremswege sind kürzer, die Fahrstabilität ist höher. Ganzjahresreifen sind von ihren Eigenschaften her Winterreifen sehr ähnlich, im Sommer ist damit der Spritverbrauch höher. Sie sind mit dem Matsch- und Schneesymbol (M+S) versehen.
Wann müssen neue Reifen gekauft werden?
Für Reifen gilt eine gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern. Die Haftung kann laut ADAC – etwa bei Nässe – aber schon bei vier Millimetern deutlich abnehmen.
Der Automobilklub und die Deutsche Verkehrswacht empfehlen deshalb, Sommerreifen ab spätestens drei Millimetern zu erneuern, Winterreifen bei vier Millimetern Restprofiltiefe.
Spätestens nach zehn Jahren hat ein Reifen ausgedient. Aber auch sechs Jahre alte Reifen können bei nicht fachgerechter Behandlung bereits ein Risiko darstellen. Abzulesen ist das Herstellungsdatum in einem Oval an der Reifenseitenwand mit einer Angabe von Monat und Jahr.
Was verrät das Reifenlabel?
An der Kennzeichnung sind laut ADAC die Kraftstoffeffizienz, die Reifenhaftung bei Nässe und das Rollgeräusch abzulesen. Die Bewertung der Eigenschaften erfolgt beim für den Spritverbrauch bedeutenden Rollwiderstand und der Nasshaftung in den Klassen A bis G beziehungsweise in den Ampelfarben von grün über gelb bis rot.
Das Rollgeräusch wird in Dezibel angegeben und grafisch stilisiert in Form von Schallwellen – je weniger schwarze Wellen, desto geräuschärmer der Reifen.
Der ADAC hat aktuell 16 Modelle für kleine SUVs und Mittelklassewagen getestet, auch Fahrsicherheit und Umweltbilanz. Drei Reifen von Continental, Michelin und Kumho wurden mit gut bewertet, zwölf schnitten befriedigend ab und ein Reifen mit der Note ausreichend. Vor allem Schwächen bei Nässe oder auf trockener Fahrbahn und auch die Umweltbilanz führten zur Abwertung.
Was ist bei Montage und Lagerung von Reifen zu beachten?
Auf den Reifen sollte vor der Lagerung mit Kreide gekennzeichnet werden, an welcher Position am Auto sie montiert waren. Dies erleichtert die Montage beim Wechsel.
Bei der Lagerung von Reifen auf Felgen spielt es keine Rolle, ob sie liegend oder hängend aufbewahrt werden. Sie sollten an einem kühlen, trockenen und dunklen Platz gelagert werden. (afp)
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