Straßenunfälle unter Drogeneinfluss verdoppeln Verletzte und Tote
Im Jahr 2002 wurden in Deutschland 9.500 Menschen wegen Drogenmissbrauchs stationär in einem Krankenhaus behandelt. Diese Zahl stieg bis 2022 um 81 Prozent auf rund 17.200 Behandlungsfälle an, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Im Jahr 2016 erreichte die Zahl der Behandlungsfälle ihren Höchststand mit fast 20.800 Fällen.
Unfälle unter Drogeneinfluss
Bei den Unfällen unter dem Einfluss illegaler Drogen im Straßenverkehr registrierte die Statistikbehörde binnen 20 Jahren mehr als eine Verdopplung. Im Jahr 2022 erfasste die Polizei gut 2.700 Unfälle mit Personenschaden unter Drogeneinfluss, rund 3.800 Menschen wurden dabei verletzt oder getötet.
Im Jahr 2002 waren noch knapp 1.300 Unfälle unter Drogeneinfluss mit 1.900 Verletzten oder Getöteten erfasst worden. Hierzu zählen auch Unfälle unter dem Einfluss von Cannabis, dessen Konsum erst 2024 legalisiert wurde. Zum Vergleich: 2022 registrierte die Polizei gut sechsmal so viele Unfälle unter Alkoholeinfluss wie unter dem Einfluss illegaler Drogen.
Art der Drogen und demografische Daten
Die Daten beziehen sich auf akute Vergiftungen und einen akuten Rausch durch illegale Substanzen wie etwa Heroin, Kokain oder LSD. Krankenhausbehandlungen aufgrund des Konsums von Cannabis, Tabak oder Alkohol fallen nicht darunter.
Mit 66 Prozent waren zwei Drittel der wegen Drogenmissbrauchs stationär behandelten Patienten im Jahr 2022 männlich und 34 Prozent weiblich. Mit 55 Prozent war mehr als die Hälfte der Behandelten 18 bis 39 Jahre alt, acht Prozent waren jünger als 18 Jahre.
Unterschiedliche Behandlungsfälle
In der Krankenhausstatistik wird zwischen Vergiftungen und akutem Rausch unterschieden. Letzteres zählt zu den psychischen Störungen und Verhaltensstörungen und war in 95 Prozent der Behandlungsfälle beziehungsweise 16.300 Fällen die Ursache.
900 beziehungsweise fünf Prozent der Behandlungsfälle wegen Drogenmissbrauchs waren auf eine Vergiftung durch illegale Substanzen zurückzuführen. (afp/red)
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