Norwegen: Polizei will Mette-Marits Sohn Marius in U-Haft nehmen
Nach neuen Vorwürfen gegen den norwegischen Prinzessinnensohn Marius Borg Høiby hat die Osloer Polizei Untersuchungshaft beantragt. Das teilte das zuständige Amtsgericht von Oslo der Nachrichtenagentur NTB mit. Gegen den 27-Jährigen sind seit diesem Sommer zahlreiche Anschuldigungen laut geworden, darunter Körperverletzung gegenüber Ex-Freundinnen und Sachbeschädigung. Nun wird ihm auch ein Sexualdelikt zur Last gelegt – der schwerwiegendste Vorwurf. Høiby ist der älteste Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit (51) und der Stiefsohn von Thronfolger Kronprinz Haakon (51).
Ein Haftprüfungstermin wurde kurzfristig um eine Stunde auf 14.00 Uhr verschoben, wie das Gericht der Deutschen Presse-Agentur schrieb. Das Gericht wird dabei demnach zunächst darüber entscheiden müssen, ob die Verhandlung wie von der Polizei erbeten hinter verschlossenen Türen stattfindet.
Høibys Anwalt Øyvind Bratlien teilte norwegischen Medien mit, dass sein Mandant vor Gericht erscheinen werde, es aber keine Grundlage für Untersuchungshaft gebe. Man wolle dem Gericht zeigen, dass der Fall anders aussehe und weitaus nuancierter sei, als es in den Medien vermittelt werde.
Neue schwerwiegende Vorwürfe
Am Dienstag hatte die Polizei bekanntgegeben, die Anschuldigungen um weitere Punkte auszuweiten: Unter anderem wird Høiby nun auch ein Verstoß gegen den Paragrafen 291 vorgeworfen, in dem in Norwegen Vergewaltigungsvergehen geregelt sind. Konkret geht es der Polizei zufolge um sexuellen Umgang ohne Geschlechtsverkehr mit einer Person, die bewusstlos ist oder sich aus anderen Gründen der Handlung nicht widersetzen kann.
Høiby bestreitet die neuen Anschuldigungen nach Angaben seines Anwalts. Er war am Montag um kurz vor Mitternacht zum dritten Mal innerhalb von vier Monaten festgenommen worden. Seitdem befindet er sich im Osloer Stadtteil Grønland in Gewahrsam. (dpa/red)
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