Neuralink-Video zeigt über Gedankensteuerung Schach spielenden Mann

Seit einem Tauchunfall ist der 29-jährige Noland Arbaugh ab der Schuler gelähmt. Er erhielt ein Gehirnimplantat – und kann nun offenbar mit seinen Gedanken einen Computer steuern.
Der Tech-Milliardär Elon Musk baut den Online-Dienst Twitter nach seiner Übernahme um.
Elon Musks Unternehmen Neuralink wurde 2016 gegründet.Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/POOL/dpa/Archiv
Epoch Times21. März 2024

Das Start-up-Unternehmen Neuralink von Technologie-Milliardär Elon Musk hat ein Video eines querschnittsgelähmten Menschen verbreitet, der offenbar mithilfe eines Gehirnimplantats über seine Gedanken auf einem Computer Schach spielt.

Der 29-jährige Noland Arbaugh, der seit einem Tauchfunall vor acht Jahren von der Schulter abwärts gelähmt ist, sagt in dem Clip, er könne nun mit seinen Gedanken den Cursor auf einem Computer-Bildschirm steuern.

Das Implantat habe ihm die Ausübung zahlreicher seiner Hobbys erleichtert, sagt Arbaugh in dem Neuralink-Video in einem Gespräch mit einem Ingenieur des Unternehmens. Durch die Cursor-Steuerung mittels Gedanken könne er unter anderem das Videospiel „Civilization“ spielen, Japanisch und Französisch lernen.

Arbaugh: „Ich wollte Teil von etwas sein, was die Welt verändern wird“

Neuralink-Gründer Musk hatte im Januar bekanntgegeben, dass sein Unternehmen erstmals einem Patienten ein Hirnimplantat eingesetzt habe. Ende Februar hatte er erklärt, dieser könne nun eine Computermaus mit seinen Gedanken steuern.

Patient Arbaugh sagte nun in dem Neuralink-Video, er habe bereits einen Tag nach dem Einsetzen des Implantats wieder das Krankenhaus verlassen können. Er habe anfangs nur daran gedacht, den Cursor zu bewegen – bis das Implantatsystem seine Gedanken schließlich umgesetzt habe.

„Es gibt noch viel zu tun, aber es hat mein Leben bereits verändert“, sagte Arbaugh weiter. Zum Grund für die Teilnahme an dem Projekt sagte er: „Ich habe mich dafür entschieden, weil ich Teil von etwas sein wollte, das meiner Meinung nach die Welt verändern wird.“

Direkte Verbindung Gehirn – KI

Die Neuralink-Implantate sind etwa so groß wie fünf aufeinander gestapelte Münzen. Sie sollen in der Zukunft Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder Amyotropher Lateralsklerose (ALS) helfen, aber auch grundsätzlich eine direkte Verbindung zwischen dem Gehirn und Computern sowie Künstlicher Intelligenz ermöglichen und damit die menschlichen Fähigkeiten steigern.

Zu Testzwecken war das Implantat zuvor bereits einem Makaken eingesetzt worden, der damit ohne Joystick, Maus oder Tastatur das Videospiel „Pong“ spielen konnte.

Das im kalifornischen Fremont ansässige Unternehmen Neuralink wurde 2016 gegründet. Nach Angaben des Daten-Dienstleisters Pitchbook hatte es 2023 mehr als 400 Mitarbeiter. Im August und November vergangenen Jahres sammelte das Unternehmen demnach in zwei Tranchen Investitionen in einer Gesamthöhe von 323 Millionen Dollar (298 Millionen Euro) ein.

Neuralink verweist auf vielfältige Einsatzmöglichkeiten seiner Computerchips: Künftig will es mit seinen Implantaten Gelähmten ihre Mobilität zurückgeben, Blinde wieder sehen lassen und psychische Erkrankungen wie Depressionen heilen.

Auch andere Unternehmen sind nach eigenen Angaben bereits weit fortgeschritten bei der Entwicklung ähnlicher Implantate. (afp)



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