Neuer Wohnsitz: Remmo-Clanchef will einen Tag in der Woche für die Gemeinde arbeiten
In Jogginghose und T-Shirt erschien Clanchef Issa Remmo (56) kürzlich bei der Bürgermeistersprechstunde seines neuen Wohnortes in Grabowhöfe (Mecklenburg-Vorpommern). Dort stellte er sich dem Bürgermeister Enrico Malow als Einwohner des 1.000-Seelen-Dorfes vor. Denn in der Gemeinde prangt seit geraumer Zeit sein Namensschild an einem Briefkasten.
Laut der beim Treffen mit anwesenden Journalistin Antje Rußbüldt-Gest von „Wir sind Müritzer“ war es ein Gespräch, um das Issa Remmo selbst gebeten habe. Laut ihren Aussagen gab das Clanoberhaupt als Grund für das Gespräch an, dass er dem Bürgermeister persönlich sagen wollte, dass ihm der Medienrummel, den die deutschlandweiten Berichte um seine Person im beschaulichen Grabowhöfe ausgelöst hätten, leid tue.
Keine 13 Kinder?
In dem Gespräch berichtet Issa Remmo, dass er Kurde, im Libanon geboren und mit 17 Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland gekommen sei. Laut seinen Aussagen sei er Vater von zwölf Kindern – acht Söhnen und vier Töchtern. Da die Medien immer wieder von 13 Kindern berichtet hätten, hätte sich seine Frau von ihm getrennt. Sie habe den Berichten geglaubt, zitierte ihn Rußbüldt-Gest in ihrem Artikel.
Und weiter: Die Medien hätten ihn erst zu einem Clanboss gemacht. „Ich bin kein krimineller Clan-Chef, ich bin Chef meiner Familie“, so der 56-Jährige. Über die Tatsache, dass Mitglieder seiner Familie bereits wegen verschiedener Verbrechen verurteilt worden sind, schweigt Remmo.
Revision der Remmo-Familienmitglieder erfolglos
Erst kürzlich wurde die Revision der vier verurteilten Remmo-Clanmitglieder aufgrund ihres Juwelendiebstahls aus dem Dresdner Grünen Gewölbe durch den Bundesgerichtshof in Leipzig zurückgewiesen.
Sie wandten sich nach dem Urteil des Landgerichts Dresden an die Leipziger Richter. Zuvor gab es eine Verständigung nach Rückgabe eines Teiles der Beute, deren Gesamtwert auf 113 Millionen Euro geschätzt wird.
Dabei handelt es sich um vier Männer im Alter zwischen 24 und 29 Jahren. Sie erhielten 2023 Haftstrafen von vier Jahren und vier Monaten (Jugendstrafe) bis sechs Jahren und drei Monaten.
Es wurden keine Rechtsfehler festgestellt, so die Richter in Leipzig. Damit ist das Urteil rechtskräftig und die Verurteilten müssen jetzt, wie in der Verständigung vereinbart, ihre Haftstrafen antreten.
Einen Tag in der Woche Gemeindearbeit
Issa Remmo erklärt laut der Journalistin, dass er „seit mehr als zweieinhalb Jahren“ an der Meldeadresse in Grabowhöfe wohne und hier bleiben wolle. Offenbar hat ihn zuvor aber niemand im Dorf gesehen. Auf Nachfragen behauptete der Libanese, dies liege daran, dass „da keiner lang kommt“ und ein großer Zaun das Grundstück umgebe.
Er möchte zur Ruhe kommen und könne den Wirbel um seinen Wohnsitz nicht verstehen, gibt die Journalistin den in ihren Augen angeschlagen wirkenden „Issa“ wieder. Er liebe das Wasser, heißt es zur Begründung, warum es ihn hierher verschlägt. Zudem habe er langjährig Kontakt zu seinem jetzigen Vermieter.
Als „Spende“ wolle er einen Tag in der Woche für die Gemeinde arbeiten. „Im Garten oder sonst wo.“ Auf seine Gesundheit angesprochen, berichtet er von vier erlittenen Herzinfarkten.
Seine Kinder wollen nicht nach Grabowhöfe kommen. Manche leben in Berlin, eine Tochter lebt in London, die anderen seien weit verstreut.
Die junge Frau, die ihn beim Treffen begleitet, sei seit sieben Jahren an seiner Seite und möchte nicht in der Öffentlichkeit erscheinen, berichtet „Wir sind Müritzer“.
Rund 125.000 Euro Schulden
Bekannt wurde, dass er im September 2021 eine Privatinsolvenz angemeldet hat. „Ja, ich habe momentan Probleme, aber die kriege ich in den Griff. Es wird alles geordnet.“ Rund 125.000 Euro Schulden sollen es sein.
Gemutmaßt wurde, dass seine neue Meldeadresse mit seinem Antrag auf Erhalt der deutschen Staatsbürgerschaft zusammenhängen könnte. Wie „Wir sind Müritzer“ berichtete, läuft gerade ein Einbürgerungsverfahren für Issa Remmo beim Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
Um in Deutschland bleiben zu können, benötigt er sie nicht, genießt er doch ein unbegrenztes Aufenthaltsrecht. Jedoch würden seine Kinder spaßeshalber immer zu ihm sagen: „Papa, Du bist der einzige Ausländer in der Familie. Meine Kinder haben alle die deutsche Staatsbürgerschaft, meine Ex-Frau ist eine Deutsche.“
Er will Investoren finden, die ein Riesenrad, wie es in London steht, in Waren entstehen lassen. Auch will er ein Buch schreiben. Das soll „Außer der Wahrheit gibt es nichts“ oder so ähnlich heißen, so die Journalistin.
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