Neuer Goldrausch im Anmarsch: Dank Rekordschneemenge in Kalifornien

Mit 237 Prozent über dem Durchschnitt verzeichnet Kalifornien Anfang April eine Rekordschneedecke. Mit der Schneeschmelze könnte neben Wasser und Erdreich auch überdurchschnittlich viel Gold in die Flüsse gelangen. Ein neuer Goldrausch könnte die Folge sein.
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Nate Prebalick bringt Ilene Eng bei, wie man Gold ausfiltert, in Jamestown.Foto: Cynthia Cai/NTD
Von 1. Mai 2023

„Nugget Nick“ Prebalick erwartet, dass die Rekordschneemenge in Nordkalifornien noch mehr Gold am Woods Creek in Tuolumne County ablagern wird. Dort besitzt er zusammen mit seinem Vater und seinem Sohn einen Goldschürfplatz in der Nähe von Jamestown. Die Familie bietet Führungen für Besucher an, die den Goldabbau und die Geschichte des Goldrausches in diesem Bundesstaat miterleben wollen.

„Ich finde bereits mehr Gold“, sagt Prebalick gegenüber The Epoch Times. „Ich habe auf jeder Tour Gold gefunden.“

Die Prebalicks, Besitzer von California Gold Panning, finden normalerweise etwa eine Unze Gold pro Tag, wenn sie Gäste auf ihrem Grundstück nach Nuggets suchen lassen. Der größte Fund, den er und sein Vater gemacht haben, waren 127 Unzen an einem Tag.

Wegen der hohen Schneedecke wird die diesjährige Schneeschmelze in der Sierra Nevada und anderen Gebirgen mehr Schlamm mit sich reißen und mehr Gold in Flüssen und Bächen ablagern. Für den Sommer wird deshalb ein Goldrausch vorausgesagt.

Der erste Goldrausch in Kalifornien im Jahr 1848 zog Glücksritter aus der ganzen Welt an. Mehr als 300.000 kamen in die Region. Nach Angaben des National Museum of American History war Gold damals 20,67 Dollar pro Unze wert, heute sind es rund 2.000 Dollar.

Neuer Goldrausch im Anmarsch

„In diesem Sommer werde ich wohl von Goldsuchern überrannt“, vermutet Prebalick. „Es könnten locker zehn Besuchergruppen pro Tag kommen.“

Mark Keene, der zusammen mit seinem Bruder die Bergbauausrüstungsfirma Keene Engineering in Chatsworth besitzt, sagt der amerikanischen Epoch Times, dass er ebenfalls einen starken Anstieg der Goldschürfaktivitäten erwarte, sobald die Schneeschmelze einsetze.

„Ich kann mich nicht erinnern, dass es in den Bergen jemals so viel Schnee gegeben hat“, sagt Keene und fügt hinzu, dass er mit einer Superflut rechne. Keene verkauft Goldpfannen, Schleusenkästen und andere Werkzeuge, die von Amateuren und Profis verwendet werden.

„Bei einer solchen Flut werden Ufer und Berghänge in den Fluss gespült, und man findet eine Menge Gold“, sagt er. „Es könnte eines der besten Jahre seit Jahrzehnten für das Goldschürfen sein.“

„Meine Familie und ich haben eine geheime Schürfstelle, die wir an den Wochenenden besuchen“, sagt er und fährt fort: „Es geht nicht immer nur um Gold, es geht auch um die Reise und das damit verbundene Abenteuer.“

Probleme vermeiden

„Aber Neulinge müssen die Regeln kennen, bevor sie sich auf die Suche nach Schätzen machen“, sagt Dickey Melton, Manager der New 49’ers Prospecting Association, einer Goldgräbervereinigung, die etwa 20 Kilometer südlich der Grenze zu Oregon in Happy Camp, Kalifornien, beheimatet ist.

„Wir haben jetzt hier eine ganze Menge von Handschürfern“, sagt Melton, „denn das staatliche Gesetz verbietet neben Schwenken, Schleppen oder Schaufeln jede andere Art des Schürfens.“

Trotz dieser Einschränkungen kommen viele Menschen zu den 63 Schürfstellen des Clubs, die sich über 134 Kilometer entlang des Klamath River erstrecken, der auf einer Länge von mehr als 400 Kilometern durch Oregon und den Norden Kaliforniens fließt.

„Wir haben Leute aus der ganzen Welt, die hierherkommen“, erzählt Melton. „Im Moment schmilzt der ganze Schnee und die Flüsse führen sehr viel Wasser. Wir beobachten einige Handschürfer, die mit ziemlich wertvollem Gold zurückkommen.“

Gold in einer Pfanne in Jamestown, Kalifornien. Foto: Cynthia Cai / NTD

„Das beliebteste Goldwaschgebiet in Südkalifornien liegt in der Nähe der östlichen Gabelung des San Gabriel River in Los Angeles County“, sagt Ken Maltby, ein langjähriger Goldsucher und Landesdirektor der Gold Prospectors Association of America. Es ist eine Organisation, die sich der Suche und dem Abbau von Gold in kleinem Maßstab oder als Freizeitbeschäftigung widmet.

„Jetzt wird es endlich warm genug, um rauszugehen und zu schürfen“, sagt Maltby The Epoch Times.

Er bevorzugt die Technik des Trockenwaschens, bei der die Erde nach Gold gesiebt wird. „Andere, die lieber in Flüssen und Bächen nach Gold suchen, sollten mehr Gold in Gebieten finden, die bereits abgebaut wurden“, sagt er.

„Viele dieser Stellen sind bereits recht gut bearbeitet, sodass wir hoffen, dass noch viel mehr Gold in die Flussbetten gespült wird“, sagt Maltby.

Vereine sind hilfreich

Die Goldsucher empfehlen, sich einem Verein anzuschließen, bevor es auf Goldsuche geht. Angesichts der staatlichen Vorschriften und Beschränkungen ist es einfacher, auf privaten sogenannten Claims zu schürfen, die mehreren Vereinen im ganzen Bundesstaat gehören.

„Es gibt viele Vereine, bei denen die Mitgliedschaft nichts kostet, wie bei den Hemet Valley Prospectors“, sagt Maltby. „Es gibt keine Mitgliedsbeiträge, und Familien sind bei uns willkommen. Und wenn sie nicht wissen, wie es geht, bringen wir es ihnen bei.“

Ryan Randar, ein Angestellter des California State Parks, sagte der amerikanischen Epoch Times, dass sie Goldsuchern immer noch empfehlen, am South Yuba River und im Malakoff Diggins State Historic Park nordöstlich von Sacramento mit dem Goldwaschen zu warten, bis wärmeres Wetter komme.

„Wir haben immer noch sehr hohe Wasserstände“, sagt Randar. „Wir dürfen die Leute nicht vom Fluss fernhalten, aber wir empfehlen ihnen, draußen zu bleiben.“

„Der South Yuba River ist ein beliebtes und staatlich genehmigtes Goldwaschgebiet, aber die Leute dürfen nur eine Pfanne oder ihre Hände benutzen“, fährt er fort. Der Park bietet jeden Sommer nach dem Memorial-Day-Wochenende Vorführungen an.

Die Schmelze der massiven Schneedecke der Sierra Nevada droht bereits, den berühmtesten Nationalpark des Bundesstaates, Yosemite, zu überfluten. Der größte Teil des Yosemite Valley ist seit dem 28. April wegen Überflutungsgefahr gesperrt.

„Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Merced River von Ende April bis Anfang Juli immer wieder Hochwasser führen wird“, heißt es in einer am 27. April aktualisierten Mitteilung der Parkverwaltung.

Parkbeamte berichteten, dass die Schneedecke in Tuolumne Meadows, im östlichen Teil des Yosemite Nationalparks, am 1. April eine Höhe von fast fünf Metern erreichte, was einen Rekord aus dem Jahr 1983 brach.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „New California Gold Rush Coming as Record Snowpack Melts“ (deutsche Bearbeitung jw)



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