Mut oder Leichtsinn? Kassiererin vereitelt Supermarktüberfall
In den sozialen Medien wird der Einsatz einer Berliner Kassiererin kontrovers diskutiert. Hintergrund ist ein Überfall am Montagabend, 21. Oktober, in einem Berliner Supermarkt.
Mit Schusswaffe, Eisenstange und Pfefferspray bewaffnet gingen zwei maskierte Männer auf einen Sicherheitsmitarbeiter und eine Kassiererin los.
Dank der couragierten Mitarbeiterin gingen sie letztlich leer aus.
Denn die 67-jährige Kassiererin verweigerte, obwohl der Täter eine Schusswaffe ihr vorhielt, die Herausgabe des Bargeldes aus der Kasse.
Da half auch ein in die Decke abgegebener Schuss nichts und auch nicht ein zweiter auf Höhe des Kopfes der Kassiererin. Stattdessen machte sie lautstark auf den Überfall aufmerksam, woraufhin die Räuber fluchtartig den Supermarkt verließen.
Die Suche durch Polizeikräfte mit einem Großaufgebot nach den Tätern blieb bisher auch unter Beteiligung eines Polizeihubschraubers erfolglos.
Rettungskräfte der Feuerwehr versorgten den Sicherheitsmann vor Ort, die Frau wollte sich zunächst nicht ärztlich behandeln lassen. Laut verschiedenen Medienberichten soll sie eine leichte Augenreizung und ein leichtes Knalltrauma erlitten haben.
„Mehr Mut als so mancher Superheld!“
Im sozialen Netzwerk wird der Einsatz der Frau unterschiedlich bewertet.
So erklärt „Beet“ bei X: „Die Kassiererin hat mehr Mut als so mancher Superheld! Pfefferspray und Schüsse? Das klingt nach einem schlechten Actionfilm, aber sie hat nicht nachgegeben! Hoffentlich sind die zwei ‚Daredevils‘ jetzt auf der Flucht vor der Polizei und der Wut der Kassiererin!“
Anders sieht die X-Nutzerin „Alexandra Cárdenas“ das Verhalten der 67-Jährigen: „Also als Studentin hab ich mal bei Rewe an der Kasse gearbeitet. Nie im Leben hätte ich mein Leben für den Inhalt einer Supermarktkasse riskiert. Aber gut jeder ist halt anders lebensmüde.“
Ähnlich ordnet „Einzelfallinfos“ das Verhalten ein: „Sein Leben riskieren für Geld, was einem nicht gehört, in einem Laden, der einem nicht gehört? Gib dem das Geld und basta. Chef ist versichert, dir kann es egal sein, fertig. Zivilcourage hin oder her. Wenn das einzige Leben, was in Gefahr ist, dein eigenes ist und es nur daran entscheidet, ob du für das Geld eines Anderen den Kopf hinhältst, dann gib es raus. Meine Güte. Es gibt einen Unterschied zwischen Mut und Dummheit.“
Der X-Nutzer „Carsten Wolff“ erwidert darauf: „Sie kapieren es einfach nicht. Menschen, die Zivilcourage an den Tag legen, handeln in Situationen wie diesen, was nichts mit ‚Dummheit‘ zu tun hat, sondern mit Einstellung. Wohingegen Menschen wie Sie niemanden in prekären Situationen zur Hilfe kommen würden, so einfach ist das.“
X-Nutzer sieht amerikanische Verhältnisse in Berlin
Für „MIAM“ zeigt sich in dem Fall etwas anderes: „So, jetzt haben wir auch amerikanische Verhältnisse.“ Und „Torben“ geht auf die Formulierung in der Polizeimeldung ein, wo nur von „Männern“ die Rede ist und Angaben zur Herkunft der Täter zu machen: „,Männer‘, Hans und Günther wieder unterwegs.“
Mit Sarkasmus merkt „anordnung“ an: „Vielleicht ist das Bürgergeld einfach zu niedrig?“
Für „paul“ hingegen steht Mut hinter dem Verhalten der Supermarktmitarbeiterin: „Die Kassiererin sollte 1 Jahresgehalt obendrauf kriegen für den Mut.“
Und „Cosmopolite“ schreibt: „Vorname … der Kassiererin? Würde Song für sie schreiben.“
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