ZdK-Präsident will mehr Verantwortung für Laien in Kirchengemeinden
Vor der am Montag beginnenden Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hat der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, mehr Verantwortung für Laien in den katholischen Kirchengemeinden gefordert. „Es wird angesichts des Priestermangels gar nicht anders als gehen, als Laien viel mehr als bisher einzubinden“, sagte Sternberg den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Ich meine kompetente Männer und Frauen als theologische und spirituelle Ansprechpartner, die letztverantwortlich in der Gemeinde handeln. Das geht bis hin zur Leitung einer Kirchengemeinde“, schlug Sternberg vor.
Anders sei das Gemeindeleben vielerorts gar nicht mehr aufrechtzuerhalten. Der ZdK-Präsident warnte vor einem Rückzug der katholischen Kirche aus der Fläche: „Wir steuern auf eine Katastrophe zu, was die priesterliche Begleitung der Pfarrgemeinden betrifft.“ Man laufe als Kirche Gefahr, „dass wir den Gläubigen künftig nicht mehr überall die Möglichkeit der Eucharistiefeier als zentralen Punkt ihres religiösen Lebens bieten können“. Sternberg nannte mehrere Gründe für die sinkende Attraktivität des Priesterberufs: „Der Zölibat und der Verzicht auf Frauenordination sind dabei nur zwei Aspekte. Der Priesterberuf hat heute nicht mehr die Art von Normalität wie noch in den 50er- oder 60er-Jahren. Wer heute Priester werden will, gilt als Exot. Das macht den Beruf nicht attraktiver.“ Die Sprecherin der Laienbewegung „Wir sind Kirche“, Sigrid Grabmeier, warf der katholischen Kirche vor, ein „abgehobenes Priesterbild“ zu propagieren: „Hier oben der Priester, da unten die Gläubigen.“ Was man stattdessen brauche, „sind konfliktfähige und kommunikationsfähige Priester, die auch in flachen Hierarchien denken“, sagte Grabmeier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Die Amtskirche hat es nicht geschafft, ein positives Kirchenbild weiterzugeben. Ihr Kirchenbild ist von vorgestern“, so die Vertreterin von „Wir sind Kirche“. Sie präsentiere sich vielfach wie ein Kultverwaltungsinstitut, „aber damit hat Kirche vielen Gläubigen nichts mehr zu sagen und findet damit auch keine Interessenten für das Priesteramt“. (dts)
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