Vom Power Ranger zur Unternehmerin: Wie Schauspielerin Jessica Rey einen positiven Einfluss ausübt

Jessica Rey ist Schauspielerin und Modedesignerin. Sie entwirft besondere Bademode mit einem Hauch von Vintage, ist Mutter von drei Kindern und unterrichtet ihre Kinder selbst. Im Interview mit „American Essence“ erzählt sie, was sie antreibt und wie sie alles unter einen Hut bringt.
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Jessica Rey ist eine viel beschäftigte Mutter von drei Kindern, aber sie erinnert sich ständig daran, das Abenteuer zu genießen.Foto: Tony Tran
Von 17. Juni 2024

„Wo hast du den denn her?“, wurde Jessica Rey gefragt, als sie zum ersten Mal ihren selbst entworfenen Badeanzug im Schwimmbad trug.

Die Schauspielerin, die vor allem durch ihre Rolle als Alyssa Enrilé in der TV-Serie „Power Rangers Wild Force“ aus dem Jahr 2002 bekannt wurde, verbrachte zwischen ihren Jobs in Hollywood viel Zeit am Pool und besaß rund 100 Bikinis.

Der Einteiler, den sie trug, war jedoch anders: Er war schlicht, gerafft und erinnerte an die 1950er-Jahre. Es waren altmodische Modelle, die die Schauspielerin liebte, aber aus modernem, schwimmfreundlichen Stoff.

Rey hatte den Badeanzug selbst entworfen und eine Mitbewohnerin gebeten, ihn für sie zu nähen, da sie in den Geschäften keinen Schwimmanzug fand, in dem sie sich wohlfühlte.

An den Reaktionen der anderen Frauen merkte die Schauspielerin, dass sie nicht die Einzige war.

So kam der Stein ins Rollen

Dieses Erlebnis war die Initialzündung für ihr Unternehmen Rey Swimwear, das feminine und funktionale Bademode für Frauen entwirft, die keinen Bikini tragen wollen.

„Ich versuche, Frauen die Möglichkeit zu geben, sich in ihrer eigenen Haut und in ihrem Badeanzug schön und wohlzufühlen“, sagte Rey in einem Interview mit dem Magazin „American Essence“ der Epoch Times.

Die Bademodenlinie von Jessica Rey konzentriert sich auf feminine, elegante Designs, die nicht viel Haut zeigen. Foto: Cynthia Garcia

Bevor sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, lernte sie etwas über Bescheidenheit oder Sittsamkeit – ein Konzept, das ihr zunächst nicht gefiel. Als sie sich jedoch mehr mit ihrem Glauben beschäftigte, kam sie zu einem neuen Verständnis.

Bescheidenheit entspringt dem „Wunsch, die Würde zu bewahren, mit der wir von Gott geschaffen wurden“, sagt sie.

„Ich fing an, darauf zu achten, wie ich behandelt wurde, wenn ich freizügige Kleidung trug, und das gefiel mir nicht“, erinnert sie sich. „Also beschloss ich, damit aufzuhören.“

Rey ist Co-Autorin des Bildbands „Decent Exposure“ von 2015 und brachte 2017 ihre Modelinie Estella auf den Markt.

Zwischen ihren Geschäften und neuen Projekten trifft sie sich gern mit ihren Fans auf Power-Ranger-Kongressen. Zu Hause unterrichtet sie ihre drei Kinder im Alter von zehn, elf und 13 Jahren selbst.

Wie bringt Rey das alles unter einen Hut?

„American Essence“ fragte die Schauspielerin nach ihrem Tagesablauf, wie sie Familie und Beruf unter einen Hut bringt und was sie antreibt. Hier ihre Antwort:  

Das Erste, was ich nach dem Aufwachen tue, ist: ein Morgengebet sprechen. Das hat Priorität.

In meinem Morgengebet bringe ich meine Sorgen und Anliegen für den Tag vor. Und während ich noch im Bett liege unter dem Schein meiner Rotlichtlampe, mache ich eine tägliche Reflexion über die Evangelien mit der Hallow-App.

Ich achte auf meine Gesundheit, indem ich tägliche Gewohnheiten pflege. Ich finde, wenn man das nicht macht, wird es meist nichts, denn wer möchte schon gern Nahrungsergänzungsmittel einnehmen oder Sport treiben?

Sobald ich aufwache, fange ich mit meiner Wellness-Routine an. Ich stehe auf und hüpfe auf mein Trampolin. Das bringt mein Lymphsystem in Schwung und macht mich munter! Ich interessiere mich für verrückte, ganzheitliche Dinge.

Da sich meine Sehkraft verschlechtert hat, mache ich ein Programm, um sie auf natürliche Weise zu verbessern: Während ich hüpfe, schaue ich zehn Sekunden lang auf ein weit entferntes Ziel, dann zehn Sekunden lang auf etwas in der Nähe.

Dann trinke ich ein Glas selbst gemachten Kefir und gehe ins Büro, um E-Mails zu beantworten, während ich auf meinem Laufband unter dem Schreibtisch laufe.

Ich führe eine schriftliche Aufgabenliste. So kann ich morgens alle Gesundheits- und Wellness-Punkte auf meiner Liste abhaken. Das motiviert mich für den Rest des Tages. Schau, ich habe gerade fünf Dinge auf meiner Liste abgehakt – ich fühle mich wie ein Rockstar!

Mode für Mädchen

In letzter Zeit beschäftige ich mich mit einem möglichen Einstieg in die Bekleidungsbranche für Mädchen im Übergang zum Teenageralter. Meine Tochter ist jetzt elf Jahre alt. Ich stelle fest, dass ich Schwierigkeiten habe, geeignete Kleidung für sie zu finden.

Wo kann ich kurze Hosen, Röcke oder Kleider für diese Altersgruppe kaufen, die nicht mini sind? Das gibt es einfach nicht. Ich suche einen Geschäftspartner, denn ich bin auf Bademode spezialisiert.

Das Familienfoto von Jessica Rey. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Jessica Rey

Was die Leute missverstehen, wenn sie von Bescheidenheit sprechen, ist, dass sie denken, es ginge nur um die Kleidung.

Bei Bescheidenheit geht es nicht nur darum, wie man sich kleidet. Es geht auch darum, wie man sich verhält und wie andere einen behandeln. Es hat etwas mit Schönheit zu tun. Wir sind alle schön und einzigartig, und was machen wir mit dieser Schönheit?

Meine Vorbilder sind: Grace Kelly und Audrey Hepburn. Sie waren unglaublich schön und elegant. Ich finde, dass ihr Kleidungsstil den meisten Körpertypen schmeichelt und sehr funktionell ist.

Vorbild Mutter

Mein persönliches Vorbild ist meine Mutter. Sie ist vor 15 Jahren gestorben, aber sie wird immer Einfluss auf mein Leben haben. Sie war eine große Stütze.

Als ich den Job als Power Ranger bekam, war ich nur noch zwei Kurse von meinem MBA-Abschluss entfernt. Ich musste meiner Mutter, die sich so auf meinen Abschluss gefreut hatte, sagen, dass ich mein Studium für ein Jahr unterbrechen würde, um Power Ranger zu werden.

Sie wusste nicht, was ein Power Ranger ist. Sie sagte: „Du gibst deinen MBA auf, um eine Zeichentrickfigur zu werden?“ Sie verstand es nicht und war wütend. Aber als die erste Folge im Fernsehen lief, bin ich zu meinen Eltern gefahren und habe sie mir mit ihnen angesehen. Sie war so stolz, dass sie geweint hat.

Womit ich als Power Ranger nicht gerechnet habe, ist, dass meine Rolle in der Serie einen solchen Einfluss auf die Menschen hat und ich auch heute noch Fans treffe.

Treffen von Joseph

Am Set kamen oft Kinder der Organisation Make-a-Wish-Foundation vorbei.

Ihr letzter Wunsch war es, uns zu treffen. Ich konnte es nicht glauben. Der allererste Besucher, den wir hatten, hieß Joseph. Er war ein ganz kleiner Junge, der an Leukämie litt.

Man hatte uns gesagt, dass er kommen würde und wir uns vorbereiten sollten. Aber ich wusste gar nicht, wie ich mich vorbereiten sollte. Am Set, mit den Kameras im Gesicht, sah ich, wie sich die Tür öffnete und dieser blasse 5-Jährige in einem blauen Power-Ranger-Kostüm hereinkam. Ich weinte wie ein Schlosshund.

Rey mit dem jungen Joseph. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Jessica Rey

Ich blieb den Rest des Tages bei ihm und lernte seine Eltern kennen. „Ich weiß einfach, dass er wieder gesund wird“, sagte ich zu seiner Mutter. „Wenn die Serie in einem Jahr zu Ende ist, komme ich euch in New York besuchen.“

Als die Serie zu Ende war, flog ich tatsächlich zuerst nach New York. Wir gingen in den Vergnügungspark, aßen zu Mittag und ich besuchte die Familie zu Hause. Ich bin froh, sagen zu können, dass Joseph noch lebt und wir immer noch Freunde sind.

Hausunterricht

Als Mutter ist meine Philosophie für den Hausunterricht (homeschooling) folgende: Wir gestalten den Tag, wie er sich entwickelt. Jeder Tag ist anders. Ich glaube, das macht den Spaß und die Motivation aus. An einem Tag kochen wir nur, am nächsten machen wir Mathe und schreiben. Wir machen viele Ausflüge. Wir haben eine Naturgruppe, mit der wir ein paar Mal im Monat hinausgehen.

Jessica Rey unterrichtet ihre Kinder zu Hause. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Jessica Rey

Auf unseren Reisen lernen sie viel: zum Beispiel wie man Töpfe macht in Italien, wie man Fresken malt in Kroatien. Im Mai fahren wir nach Umbrien. Ich habe Kochkurse und Reitstunden organisiert, wir werden an Lederworkshops teilnehmen und es gibt dort ein tolles Insektenmuseum. Die Kinder werden ein paar Mal in der Woche Italienischunterricht haben. Vieles ist praktisch orientiert – das macht es so spannend.

Am liebsten entspanne ich mich, wenn ich mit meiner Familie unterwegs bin. Es ist so schön, die Welt durch die Augen meiner Kinder zu sehen.

Meine Eltern haben so hart gearbeitet und uns den Wert der Arbeit beigebracht. Meine Mutter hat immer gesagt, dass sie das Leben genießen wird, wenn sie in Rente geht. Leider ist sie ein Jahr vor ihrer Pensionierung gestorben.

Wir bringen unseren Kindern den Wert harter Arbeit bei, aber wir wollen ihnen auch zeigen, wie man jetzt lebt und das Leben genießt. Wir wollen ihnen zeigen, dass es ein Gleichgewicht geben muss.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „From Playing a Power Ranger to Becoming a Mom Entrepreneur, Actress Jessica Rey Is a Positive Influence“. (deutsche Bearbeitung sb)



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