Verzicht auf den Titel „Königliche Hoheit“: Harry und Meghan
Prinz Harry und seine Frau Meghan verzichten künftig auf den Titel „Ihre Königliche Hoheit“. Zudem werden sie keine öffentlichen Gelder mehr erhalten, wie der Buckingham Palast in London am Samstag nach mehr als einer Woche intensiver Beratungen mitteilte. Das Paar hatte Mitte vergangener Woche verkündet, sich weitgehend von seinen royalen Verpflichtungen zurückzuziehen und mehr Zeit in Kanada verbringen zu wollen.
Nach „monatelangen Gesprächen und Diskussionen in der letzten Zeit“ sei sie „erfreut, dass wir zusammen einen konstruktiven Weg für meinen Enkel und seine Familie gefunden haben“, erklärte die britische Königin Elizabeth II.. Sie sehe die „Herausforderungen“ die das Paar „in den vergangenen zwei Jahren erlebt“ habe, in denen es unter „intensiver Beobachtung“ gestanden habe, und unterstütze „seinen Wunsch nach einem unabhängigeren Leben“. „Harry, Meghan und Archie werden immer allseits geliebte Mitglieder meiner Familie bleiben“, betonte die Queen.
Die Königin bezog sich damit auf die anhaltenden Auseinandersetzungen des Paars mit den Medien. Im Oktober hatten die beiden mehrere britische Boulevardmedien wegen gehackter Voicemail-Botschaften und unerlaubter Veröffentlichung eines privaten Briefes verklagt.
Die britische Boulevardpresse hatte die US-Schauspielerin zunächst begeistert in der britischen Königsfamilie willkommen geheißen. Später wurde die Berichterstattung zunehmend kritisch bis hin zur Häme und rassistischen Untertönen. Die britischen Medien machten sich unter anderem über Meghans zerstrittene Familie in den USA und ihren angeblichen Hang zum Luxus her.
Der Buckingham Palast erklärte am Samstag, Harry und Meghan – weiterhin Herzog und Herzogin von Sussex – würden ihre „HRH Titel nicht nutzen, da sie nicht länger aktive Mitglieder der Königlichen Familie sind“. HRH ist die Abkürzung für Ihre Königliche Hoheit.
Demnach wurde nun vereinbart, dass Harry und Meghan von den königlichen Pflichten zurücktreten, „offizielle militärische Termine eingeschlossen“. Zudem werden sie nicht länger öffentliche Gelder für königliche Aufgaben erhalten, wie es weiter hieß. Die Regelungen sollen im Frühjahr 2020 in Kraft treten.
Demnach wird das Paar 2,4 Millionen Pfund (2,8 Millionen Euro) an Steuergeldern zurückzahlen, die es für die Renovierung seines Landhauses Frogmore Cottage in der Nähe von Schloss Windsor ausgegeben hatte.
Der Palast erklärte, keine Angaben dazu machen zu wollen, wer künftig für die Sicherheit von Harry und Meghan in Kanada zahlt. Diese Frage war in Großbritannien heftig debattiert worden.
Harry und Meghan hatten am 8. Januar überraschend verkündet, dass sie sich weitgehend von ihren royalen Verpflichtungen zurückziehen und finanziell unabhängig werden wollen. Ihre Zeit wollen sie künftig zwischen dem Vereinigten Königreich und Nordamerika aufteilen.
Am Montag fand dazu ein Krisengipfel der britischen Königsfamilie auf dem Landsitz Sandringham statt. Königin Elizabeth II. erklärte anschließend, sie unterstütze „voll und ganz“ den Wunsch des Paares, „ein neues Leben als junge Familie aufzubauen“. Sie verwies aber auf die noch notwendige Klärung „komplexer“ Fragen – die nun offenbar weitgehend geklärt wurden. (afp)
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