Umstrittene TV-Doku um Prinzessin Diana sorgt in Großbritannien für Wirbel
Fast 20 Jahre nach dem Tod von Prinzessin Diana hat ihr Bruder Charles Spencer die Ausstrahlung einer alten Dokumentation zu verhindern versucht, in der sie selbst unter anderem pikante Details über ihr Liebesleben preisgibt. Das berichtete die britische Zeitung „Mail on Sunday“. Der britische Sender Channel 4 bestätigte den Bericht, will den Film aber trotzdem wie geplant am kommenden Sonntag ausstrahlen.
„Diana: In her own words“ (auf Deutsch: „Diana: In ihren eigenen Worten“) enthält Videoaufnahmen von Gesprächen mit Diana, die ihr Stimmtrainer Peter Settelen 1992 und 1993 aufgezeichnet hatte. Sie verrät darin, dass sie den britischen Thronfolger vor ihrer Hochzeit im Juli 1981 nur 13 Mal gesehen hatte und sich später ihre sexuelle Beziehung auf das strikte Minimum beschränkte. Von der Königsfamilie und insbesondere von der Queen habe sie angesichts ihrer Eheprobleme nur wenig Unterstützung erfahren.
Auch über eine Liebschaft mit einem Leibwächter lässt sich die Prinzessin ausführlich aus. Dieser kam 1987 bei einem Motorradunfall ums Leben. Lady Di starb zehn Jahre später, am 31. August 1997, bei einem Unfall in Paris.
Channel 4 bestätigte, dass er von Charles Spencer wegen der Dokumentation kontaktiert worden war. Zu seiner Verteidigung wies der Sender auf den „historischen“ Charakter des Films hin.
Jahrelanger Rechtsstreit
Bereits 2004 hatte der US-Sender NBC nach jahrelangem Rechtsstreit die Videoaufnahmen gezeigt, und auf Internetplattformen wie Youtube sind sie dauerhaft verfügbar. Im britischen Fernsehen war die Dokumentation bisher jedoch noch nie zu sehen.
Dass sie nun von einem großen britischen Sender gezeigt wird, verärgert viele, die Lady Di nahe standen. Eine ihrer engsten Freundinnen, Rosa Mockton, bezeichnete das Projekt als „ekelhaft“. Die Aussagen könnten vor allem Dianas Söhnen William und Harry „Schmerzen“ zufügen, sagte sie der „Daily Mail“.
Erst vor etwa einer Woche hatten die beiden Prinzen über ihr letztes Gespräch mit ihrer Mutter berichtet. Auch heute noch tue es ihnen leid, damals nicht länger mit Diana gesprochen zu haben, sagten sie in einer Dokumentation des britischen Senders ITV.
Um ihre Mutter zum 20. Todestag zu ehren, haben William und Harry kürzlich ein Spendenkomitee einberufen. Es soll Geld für eine Diana-Statue vor dem Kensington-Palast in London sammeln. (afp)
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