Thronerbe und Ersatz: Kates zweites Kind muss Rolle finden

London (dpa) - In Großbritannien ist wieder Babyfieber ausgebrochen: Prinz George bekommt ein kleines Geschwisterchen. So hysterisch wie vor fast zwei Jahren, als Herzogin Kate (33) ihr erstes Kind gebar, geht es aber nicht zu. Einen Thronfolger…
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Harry, der Prinz mit dem Ruf eines Herzensbrechers, rutscht mit der Geburt des neuen «Royal Baby» auf Platz fünf der Thronfolge.Foto:  Lukas Coch/dpa
Epoch Times2. Mai 2015
In Großbritannien ist wieder Babyfieber ausgebrochen: Prinz George bekommt ein kleines Geschwisterchen. So hysterisch wie vor fast zwei Jahren, als Herzogin Kate (33) ihr erstes Kind gebar, geht es aber nicht zu. Einen Thronfolger hat sie ihrem Prinzen William (32) schließlich schon geboren.

Wenn alles gut geht, besteigt der Neuzuwachs im Königshaus nie den Thron. Das Kind hat daher keine von Geburt an festgelegte Rolle. Das bedeutet Freiheit, macht aber die Suche nach einer Aufgabe notwendig. „Ersatz-Thronerbe zu sein ist nicht leicht“, sagt die Historikerin Kate Williams. Es fehle die Privatsphäre, jeder Schritt werde beobachtet, die Möglichkeiten seien beschränkt – und das alles ohne echte Aussicht auf den Thron.

Ein Blick auf die Familie zeigt, wie die Vorgänger des erwarteten jüngsten britischen Royals das gehandhabt haben – Skandale und Skandälchen inbegriffen.

GEORGE VI.: Der Vater der Queen (1895-1952) ist ein Beispiel dafür, dass ein Zweitgeborener ganz plötzlich in die Pole Position vorrücken kann. Als Edward VIII. im Jahr 1936 abdankte, um eine geschiedene Amerikanerin zu heiraten, trat sein Bruder mit dem Stotter-Problem widerstrebend in seine Fußstapfen. Sein weitgehend normales Familienleben mit ausreichend Privatsphäre hatte George bis dahin durchaus genossen. Sein Schicksal hat der Kino-Erfolg „The King’s Speech“ eindrücklich dargestellt.

PRINZESSIN MARGARET: Als die Schwester von Queen Elizabeth II. in den 50ern einen geschiedenen Mann liebte, beugte sie sich noch den Konventionen: Im Bewusstsein ihrer „Verpflichtung dem Commonwealth gegenüber“ trennte Margaret sich von Peter Townsend. 1960 heiratete sie aber einen Fotografen und ließ sich 1978 wieder scheiden – ein Skandal. In der Presse hatte Margaret das Image eines spaßsüchtigen Partygirls mit vielen Affären (auch mit einem 17 Jahre jüngeren Mann). Freunde beschrieben ihr Leben später als unglücklich, weshalb sie sich dem Alkohol hingegeben habe. Sie engagierte sich für gute Zwecke, einer der Hauptaufgaben für nicht-regierende Royals.

PRINZESSIN ANNE: Anders als ihre Tante Margaret suchte Prinzessin Anne (64), Schwester von Prinz Charles (66), sich eine Karriere: Als Vielseitigkeitsreiterin nahm sie 1976 sogar an den Olympischen Spielen teil. Dass sie sich scheiden ließ und erneut heiratete, war ein weiterer Skandal für den Königshaus, zu dem Anne stets eine gewisse Distanz pflegte. Ihr erster Mann Mark Phillips lehnte sogar den ihm angebotenen Adelstitel ab, so dass die gemeinsamen Kinder Peter und Zara ebenfalls titellos sind.

PRINZ ANDREW: Er gilt als Lieblingskind der Queen und Bad Boy unter den vier Geschwistern. Die Trennung von Sarah „Fergie“ Ferguson (55) machte Schlagzeilen, Reisen auf Kosten des Steuerzahlers brachten ihm den Namen „Air Miles Andy“ ein, als (inzwischen geschasster) Handelsbotschafter der Regierung traf er zwielichtige Milliardäre und Diktatoren. Dazu kommt ein Faible für schöne Frauen, das den auch „Randy Andy“ (spitzer Andy) genannten Prinzen (55) zuletzt in die Nähe eines Skandals um Sex mit Minderjährigen rückte. Andrew engagiert sich in Unternehmerkreisen und ist regelmäßig beim Weltwirtschaftsforum in Davos anzutreffen.

PRINZ HARRY: Der Prinz mit dem Ruf eines Herzensbrechers (30) rutscht mit der Geburt des neuen „Royal Baby“ auf Platz fünf der Thronfolge. Anders als sein Bruder William (32) hat er schon den einen oder anderen Skandal auf dem jungen Buckel, etwa Nacktfotos vom Strip-Billard in Las Vegas, einen geschlagenen Fotografen oder einen Auftritt in SS-Uniform. Zehn Jahre lang fühlte Harry sich in der britischen Armee zu Hause, die er im Sommer verlässt – damit geht für den Zweitgeborenen die Suche nach einer Berufung wieder los. Zum Steckenpferd hat er sich den Einsatz für Kriegsveteranen gemacht.

(dpa)

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