„Symbolische“ Abreise: Prinz Harry kehrt britischer Heimat vorerst den Rücken
Anderthalb Wochen nach der Ankündigung seines Rückzugs aus dem britischen Königshaus hat Prinz Harry seinem Heimatland vorerst den Rücken gekehrt. Der Enkel von Queen Elizabeth II. kam laut Medienberichten vom Dienstag auf der kanadischen Insel Vancouver Island an, wo seine Frau Meghan und sein Sohn Archie ihn erwarteten. Die britische Zeitung „Daily Telegraph“ bezeichnete Harrys Abreise als „symbolisch“.
Harry nahm zunächst ein Flugzeug nach Vancouver, das am Montag um 19.00 Uhr Ortszeit (Dienstag, 04.00 Uhr MEZ) in der kanadischen Westküstenmetropole landete. Die „Daily Mail“ veröffentlichte Fotos von seiner Ankunft, die den Prinzen mit Mütze und lässig über die Schulter geworfener Tasche zeigten. Mit einem weiteren Flugzeug sei der dann zu Frau und Kind nach Vancouver Island geflogen.
Der Fernsehsender Sky News zeigte, dass Harry auf dem Rollfeld mit einem grauen Auto abgeholt und von einer Polizeieskorte begleitet wurde. Auf Vancouver Island hatten Harry und Meghan mit ihrem acht Monate alten Sohn Archie zum Jahreswechsel sechs Wochen „private Familienauszeit“ verbracht, statt mit den anderen Royals Weihnachten zu feiern.
Dort reifte offenbar ihr Entschluss, sich aus der ersten Reihe des britischen Königshauses zurückzuziehen. Die spektakuläre Ankündigung, dass sie künftig unabhängiger leben und finanziell auf eigenen Beinen stehen wollen, erfolgte vor anderthalb Wochen und offenbar ohne vorherige Absprache mit der Queen. Bereits am nächsten Tag flog Meghan zu ihrem Sohn nach Kanada zurück.
Im Vereinigten Königreich folgten ein Krisengipfel der Royals und fieberhafte Beratungen über den künftigen Status von Harry, bislang Nummer sechs der britischen Thronfolge, und seiner aus den USA stammenden Frau. Am Samstag teilte der Buckingham-Palast mit, dass Harry und Meghan auf den Titel „Königliche Hoheit“ verzichten, keine aktiven Mitglieder des Königshauses mehr sind und keine staatlichen Gelder mehr erhalten. Offiziell in Kraft treten sollen die neuen Regelungen im Frühling.
Es gab „keine andere Option“
Am Sonntag erklärte Harry, es erfülle ihn „mit großer Traurigkeit, dass es dazu gekommen ist“. Es habe aber „wirklich keine andere Option“ auf der Suche „nach einem friedlicheren Leben“ für seine Familie gegeben.
Das Paar will nach eigenen Angaben künftig zeitweise in Nordamerika leben. Meghan hatte als Schauspielerin der Anwaltsserie „Suits“ einige Jahre lang im kanadischen Toronto gelebt. Örtlichen Medien zufolge will das Paar ein Haus am Strand in Vancouver oder in Toronto kaufen.
Vor seinem Abflug am Montagabend nahm Harry noch einen offiziellen Termin wahr. Bei dem britisch-afrikanischen Investitionsgipfel in London traf er unter anderen die Präsidenten von Malawi und Mosambik sowie den marokkanischen Ministerpräsidenten. Der Prinz engagiert sich seit langem für Hilfsprojekte in Afrika.
Am Rande der Konferenz kam Harry auch zu einem 20-minütigen informellen Treffen mit dem britischen Premierminister und Gipfelgastgeber Boris Johnson zusammen. Johnson hatte zuvor erklärt, das ganze Land wünsche Harry und Meghan das Beste für die Zukunft. In britischen Medien hatte ihre Loslösung vom Königshaus allerdings heftige Kritik ausgelöst.
Viele Fragen, etwa wer den Schutz des Paares künftig übernimmt und wie es sein Geld verdient, sind noch nicht geklärt. Noch während über künftige bezahlte Auftritte von Harry und Meghan spekuliert wird, enthüllte die „Daily Mail“ am Dienstag, dass Harrys Cousin Peter Philips im chinesischen Fernsehen in einer Milch-Werbung auftritt. Der Sohn von Elizabeths Tochter Anne ist darin in einem sehr englisch wirkenden Schloss-Ambiente mit einem Glas Milch und einer Platte Scones zu sehen. (afp)
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